Benutzer:Nimmgalf von Hirschfurten/Geschichten

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Irnfredes Reiseroute (ab Travia 1045)

Reisegruppe:

Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Edle zu Erlenkrone
Ernhelm Langmann von Klingenhort, Ritter zu Trollhammer
Luna Fuxfell, Nachtschatten der Phexkirche (geheim)
Thorkar Askason, Thorwaler Krieger aus Prem
Simariel Falkenauge, Elfischer Meisterschütze


Wegstationen

• Start in Erlenstamm, Abschied von Burg Erlenstamm
• Schloss Erlengrund – Reoderich von Hartwalden-Sturmfels (Botschaft für Korhilda)
• Wandleth – Graf Ingramm, Sohn des Ilkor, im Wiesenschlösschen
• Perainsgarten – Junker Felian von Perainsgarten
• Oberdachsburg – Junkerin Ehrfrieda von Dachsen (Mutter von Gerbald von Dachsen)
Burg OxAnaxios von Ochs + Chaliba
Markt MardramundIfirnadora von Krauzung
Schloss Amselsang - Sturmbold von Amselhag
Tempel der feurigen RösserSharbana Eorcaïdos von Aimar-Gor
• Wasserburg – Korhilda von Sturmfels, Schloss Rossgarten
• Felsentor – Junker Ronderich von Sturmfels
• Gnitzenkuhl – Baronin Geshla von Gnitzenkuhl auf der Friedburg
• Gaulsfurt – Samia von Gaulsfurt
• Perricum – Wllbrord? Vlad? Jan?...
• Unterwegs
• Khunchom
• Al‘Anfa

Ankunft in Perricum

28. Travia 1045 BF

Die Reisegruppe war nun schon seit gut zwei Wochen unterwegs. Endlich näherte man sich dem ersten großen Zwischenziel Perricum, der großen Reichsstadt am Perlenmeer. Hier galt es möglichst rasch eine Reisemöglichkeit per Schiff nach Süden zu finden. Irnfrede hoffte, dass ihre mitgebrachten Geldmittel für sie und ihre vier Begleiter samt der Pferde reichen würden. Sie würde nur sehr ungerne einen Wechsel ausstellen, da ihr Vater das mit Sicherheit mitbekommen würde.

"So, bald sind wir also in Perricum. Warst du schon mal dort, Irnfrede?" fragte Luna neugierig.

"Nein, leider nicht. Ich hatte immer schon den Wunsch, einmal diese große Hafenstadt zu sehen. Und große Schiffe mit vielen hohen Masten und Segeln..." Irnfrede geriet etwas ins Schwärmen.

"Weiß denn jemand dort, dass wir kommen?"

"Das will ich mal hoffen. Ich habe in Gaulsfurt eine Brieftaube an den örtlichen Magistrat schicken lassen, und um ein Empfangskommitee gebeten. Nicht, dass wir da an irgendwelche Halunken geraten."

"Höhöhö, warum denn nicht? Ne gute Rauferei hat noch keinem geschadet!" scherzte Thorkar vergnügt. Dafür fing er sich von Ernhelm von Klingenhort einen finsteren Blick ein, während sich Simariel nichts anmerken ließ.

Trenner Perricum.svg

Nachdem man das Garether Tor passiert und sich nach dem Weg erkundigt hatte, näherte sich die Gruppe dem Magistratsgebäude der Stadt. Auf dem Weg dorthin hatten sie schon viele bemerkenswerte Gebäude entdeckt. Alleine der Rahja-Tempel war recht imposant gebaut, ebenso wie der ihm direkt gegenüberliegende Praiostempel. Vor dem nahe gelegenen Magistrat wurde die Gruppe bereits erwartet, und zwar von einer älteren, vornehm gekleideten Dame in Begleitung einer jüngeren Frau.

Freundlich sprach die Dame sie an: "Ach, Ihr seid doch sicher Irnfrede von Luring-Hirschfurten, die Tochter des Reichsforster Heermeisters Nimmgalf von Hirschfurten?" Irnfrede nickte, doch bevor sie antworten konnte fuhr die Dame fort: "Mein verstorbener Gatte Wallbrord hat mir viel von Eurem berühmten Vater berichtet. Aber wo bleiben meine Manieren? Mein Name ist Fredegard von Hauberach, Altbaronin zu Vellberg. Mein einstiger Gemahl war ein alter Waffengefährte von Herrn Nimmgalf, weshalb ich gerne seiner Bitte nachkam, Euch ein wenig durch die Perle am Darpat zu führen. Dies ist meine Ziehtochter Janne. Ich wurde vom Magistrat von Euer Ankunft unterrichtet und es obliegt nun mir, Euch ein wenig hier herumzuführen. Aber zunächst einmal: Willkommen in Perricum. Ich denke, bevor wir die Stadt näher erkunden, wollt Ihr Euch vermutlich erst ein wenig frischmachen und Euer Quartier beziehen, oder?"

Trenner Perricum.svg

Irnfrede hatte für sich und ihre Gruppe schließlich ein Zimmer im Hotel Kaiser Reto gebucht, auch wenn die Preise hier deutlich höher waren, als in den Gasthäusern auf der Strecke. Aber sie hoffte ja, dass die Gruppe nur zwei oder drei Tage in Perricum verweilen würde, bis dann endlich ein Schiff gen Khunchom ablegen würde, mit dem sie ihre Reise fortsetzen könnten. Luna, Thorkar und Simariel waren zu diesem Zwecke auch schon zum Hafen aufgebrochen, nämlich um eine mögliche Mitfahrgelegenheit für die Reisegruppe in den nächsten Tagen zu finden. Nur Ernhelm blieb als ihr Leibwächter treu an Irnfredes Seite. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, kamen Irnfrede und Ernhelm zurück ins Foyer des Hotels, wo die Edle von Hauberach und ihre Ziehtochter auf sie gewartet hatten.

"So, die Zimmer sind gebucht, unser Gepäck ist auch schon dorthin verbracht worden. Nun kann es also losgehen mit der Stadtbesichtigung", strahlte Irnfrede. Ich würde mir sehr gerne mal den Hafen anschauen. Kennt Ihr da einen schönen Platz, wo man möglichst viel sehen kann?" fragte Irnfrede die ältere Dame.

Diese schmunzelte, als sie zu einer Antwort anhub. "Den kenne ich in der Tat, nämlich das Oktagon, den Sitz der Reichsadmiralin der Perlenmeerflotte. Vom Dach aus hat man einen wunderbaren Blick auf den gesamten Hafen und Teile der übrigen Stadt. Sofern heute keine Besprechung der Admiralität ansteht, kann ich Euch sowohl den prächtigen Saal im dritten Stock des Gebäudes zeigen als auch auf die Spitze des Turmes geleiten. Der Zugang zu der Anlage ist eigentlich aus gutem Grunde streng reglementiert, aber ein lieber Freund von mir kann uns da sicher behilflich sein." Die kleine Gruppe machte sich gemächlichen Schrittes auf den Weg zum Hafen, wobei Fredegard ihrem Gast einiges über die Stadt im allgemeinen und den Hafen im besonderen erzählte. Dort angekommen, steuerte die Altbaronin aber nicht direkt das Oktagon - eine zwar beeindruckende, aber dennoch düstere und eher an eine Zwingfeste erinnernde Anlage - sondern ein etwas abseits gelegenes Gebäude an, welches weitaus unscheinbarer wirkte. "Das ist die Kommandantur des Bombardenregiments "Trollpforte", dem dereinst mein seliger Gatte vorstand.", erläuterte die ältere Frau der jüngeren. "Dessen jetziger Befehliger ist der Pagenvater meiner Enkelin und auch sonst ein guter Freund." - hierbei lächelte Fredegard recht eigentümlich, was ihre Begleitung für einen Moment irritierte. "Bitte entschuldigt mich für einen kurzen Moment, während ich ihn zu uns hole; er wird uns dann in das Oktagon führen." Die ältliche Adlige verschwand recht schnellen Schrittes in das Gebäude und kam nach einigen Minuten mit einem Mann mittleren Alters zurück, der einen etwas verdrießlichen Eindruck auf Irnfrede machte. "Das ist Oberst Siegerain von Bregelsaum-Berg, der Kommandeur des Regiments, und er hat sich spontan" - bei letzterem Wort zuckte dessen linkes Auge seltsamerweise mehrmals - bereiterklärt, uns in das Gebäude zu führen." Recht wortkarg und ziemlich angebunden wirkend stellte sich der Mann Irnfrede vor und geleitete die kleine Gruppe in das Oktagon, wo lediglich eine vergleichsweise geringe Zahl an Personal ihren Tagesdienst verrichtete. Interessant wurde es erst im dritten Stock, wo sie einen Blick in den Admiralssaal werfen konnten. Dieser beeindruckte die junge Adlige weniger durch seine gediegene Ausstattung als durch das prächtige Bodenmosaik in Form einer Karte des Kontinents, in der zudem alle größeren Häfen Aventuriens "eingezeichnet" waren.

Irnfrede bekam vor Staunen den Mund kaum zu.

"Das... das ist ja... ist das etwa ganz Aventurien?" stammelte sie.

"So ist es. Wir befinden uns hier!" erklärte ihr Siegerain, der mittlerweile etwas weniger zugeknöpft wirkte und wies auf einen Hafen in einer großen Bucht an der Ostseite des Kontinents. Auch Ernhelm staunte nicht schlecht. So eine Kunstfertigkeit hatte er hier nicht erwartet, machte der ganze Bau doch ansonsten einen eher abweisenden Eindruck.

Irnfrede stellte noch ein paar Fragen zu weiteren Hafenstädten, die ihr der Offizier kurz und knapp erläuterte. Vor allem interessierten sie die Häfen von Perricum bis Al'Anfa, was Ernhelm etwas merkwürdig fand. Doch sagte er nichts dazu. Dann ging es auch schon weiter mit der Besichtigung.

Schließlich folgte der im wahrsten Sinne des Wortes Höhepunkt dieses Ausfluges, als Irnfrede, Fredegard und der Oberst durch eine Luke im obersten Stockwerk des Turmes dessen Dach betraten. Die einstige Baronin zu Vellberg hatte nicht übertrieben: Die Aussicht war schlicht überwältigend!

"Umwerfend. Einfach fantastisch. Man sieht ja nicht nur den Hafen, sondern die ganze Stadt. Ich kann kaum glauben wie groß das alles hier ist", staunte Irnfrede.

"Seid Ihr zum ersten mal am Perlenmeer?" fragte Fredegard.

"Nun... ja! Ich war zwar mal als Kind vor etwa 10 Götterläufen im fernen Havena, wo ich das Meer der Sieben Winde sah, aber am Perlenmeer war ich noch nie. Es ist so wunderschön hier. Ich verstehe gar nicht..." sie stockte. Dann wandte sie sich an den Oberst: "Verzeiht bitte die Frage, Herr von Bregelsaum-Berg, ihr wirkt auf mich noch so... so jung. Wie kann denn jemand so jung und doch schon Oberst sein? Das ist doch in etwa vom Rang her vergleichbar mit einem Heermeister, oder irre ich mich da?"

"Nicht ganz", erwiderte der Offizier, während er erstmals lächelte. "Der Heermeister der Markgrafschaft ist eher mit einem Marschall vergleichbar, also dem Oberkommandierenden aller regulären Truppen einer Provinz und im Kriegsfalle auch von dessen Ritter- sowie Landwehraufgeboten. Ich selbst habe die Ehre, seit etwas mehr als einen Götterlauf eines der drei Regimenter Perricums zu befehligen. Ich mag vielleicht noch recht jung an Jahren sein, verfüge jedoch bereits über allerlei Erfahrungen in militärischen und diplomatischen Angelegenheiten und, wenn man meinem Vorgesetzten glauben mag, über den einen oder anderen besonderen Verdienst, dessenthalben ich weiland zum Oberst ernannt wurde." Bei den letzten Worten strich Siegerain scheinbar beiläufig einige für Irnfrede nicht erkennbare Staubkörner von seinen Auszeichnungen und fügte noch hinzu: "Und wenn ich mich recht entsinne, war Euer geschätzter Vater auch nicht viel älter, als er zum Heermeister der Grafschaft Reichsforst ernannt wurde; zweifelsohne auch ob seiner enormen Fähigkeiten und Verdienste."

Fredegard hatte den Ausführungen des Obersten mit leicht schiefgeneigtem Kopf und einem schwer zu deutenden Gesichtsausdruck gelauscht, bevor sie maliziös lächelnd ergänzte: "Ja, ich kann bestätigen, dass Herr Siegerains Fähigkeiten und Leistungen wahrlich - bemerkenswert sind."

Nachdem die Versammelten die Aussicht noch eine Weile genossen hatten, führte der Oberst die Besucher wieder nach unten und aus dem Oktagon heraus. Dann verabschiedete er sich formvollendet von Irnfrede und ihrer Begleitung mit dem Hinweis, dass noch wichtige dienstliche Angelegenheiten seiner harrten. In seiner Eile vergaß er sogar, sich von Fredegard zu verabschieden, was diese aber nicht im mindesten zu bekümmern schien.

Die Altbaronin wandte sich wieder ihrem Gast zu: "Was sollen wir uns als Nächstes anschauen, meine Teure? Die berühmten Korallengärten und das Kuriositätenkabinett lohnen auf jeden Fall einen Besuch. Aber vielleicht wollt Ihr auch noch etwas anderes sehen oder ganz allgemein einen Rundgang durch diese wunderbare Stadt unternehmen?" Erwartungsvoll blickte Fredegard die jüngere Frau an.

"Korallengärten und Kuriositätenkabinett? Das klingt beides sehr interessant", entgegnete Irnfrede begeistert. "Einen Rundgang können wir ja auch später noch machen, ich denke, wir sollten mit dem Kuriositätenkabinett weitermachen. Was meinst du, Ernhelm?" Der Angesprochene nickte nur kurz.

"Gut, dann lasst uns aufbrechen. Es liegt im Zentrum der Stadt, nahe der Ordensburg des ODL."

"In Ordnung, gehen wir los."

Gemeinsam machte man sich auf den Weg.

(OT: Hier würde ich erstmal nen Cut machen, sonst wird es zu lang).
(OT: Alles klar. Melde Dich einfach zwecks etwaiger Fortsetzung.)

Das Perricumer Kuriositätenkabinett

Abschied aus Perricum

Auf hoher See

Khunchom, Perle am Mhanadi

Die Pestbeule des Südens

Die Gladiatorenschule

Die Befreiung

Der Flug der Zehn

Flucht aus Al'Anfa

Heimkehr

Alte Säcke - Ideensammlung

Anf. Travia 1047 BF

Rondger von Kaiserswohl, Hausritter auf Hirschfurten bekommt die Nachricht seines Vaters Helmdahl von Kaiserswohl, dass seine Mutter Raugunde in der Halsmark verstorben ist. Schwer getroffen bittet er Nimmgalf um ein paar Tage Auszeit. Dieser ist erst verärgert, da er mitten in den Traviatagsvorbereitungen für Irnfrede steckt, aber lässt ihn schließlich doch gehen.

Orden von Korgond - Ideensammlung

Von Nimmgalf: Das nächste Ordenstreffen wird im Praios/Rondra 1047 BF stattfinden, kurz nach den Ereignissen es GGP 2025. Handlungsort ist die Baronie Kressenburg, da der Primus inter Pares die Ordensversammlung auf der Kressenburg stattfinden lassen möchte.

Das Ordenstreffen wird eine offene Briefspielaktion für alle Ordensspieler sein.

Es wird aber frühestens nach dem GGP 25 beginnen.

Der widerspenstige Lehnsmann

Geschichte aus Reichsforst, in der mit Hilfe der Praioskirche ein untreuer Lehnsmann gemaßregelt wird.


Die Klagen des Junker Xerber

Silvano spricht mit Junker Xerber über die Vorfälle und beginnt mit der Untersuchung vor Ort. Später schickt einen geharnischten Brief nach Luring in dem er den Lehnseid einfordert, ansonsten käme es zum Lehnsheimfall.

Baringen, 30. Hesinde 1047 Ein älterer Mann, anscheinend ein Bediensteter, öffnete schließlich nach dem dritten Klopfen das Tor. „Ihr wünscht?“

„Praios zum Gruße! Mein Name ist Silvano von Hagenau-Ehrenfeldt, Erzgeweihter des Götterfürsten. Ich bin hier um die Probleme mit dem Lehnsmann zu untersuchen, die der Kirche von Junker Xerber von Cronenfurt gemeldet wurden.“

Das Tor öffnete sich nun ganz, und der Haushofmeister bat den Geweihten einzutreten, und sich noch einen Moment zu gedulden. Der Junker würde ihn gleich persönlich begrüßen. Silvano sah sich einen Moment um, der kleine Wehrhof machte einen eher rustikalen Eindruck. Das Junkertum schien jedenfalls nicht besonders viel abzuwerfen, so dass hier weitgehend auf Luxus verzichtet wurde.

Schließlich kam ein jüngerer Mann so um die 30 auf ihn zu: „Praios zum Gruße, Euer Gnaden!“ „Ehrwürden“, korrigierte ihn Silvano, und machte damit deutlich, dass er den Rang eines Lichtträgers, eines Erzgeweihten der Praios-Kirche, innehatte.

„Natürlich. Ich bin Junker Xerber von Cronenfurt, sehr erfreut Euch kennen zu lernen. Ihr seht mich etwas überrascht, tatsächlich hätte ich gar nicht damit gerechnet, das sich noch vor dem Frühling jemand der Sache annehmen würde.“

„Nun, manche Dinge dulden eben keinen Aufschub“, erwiderte Silvano. "Und so weit ich weiß, liegt die Sache ja nun schon seit längerem im Argen?“ „Ja, das stimmt!“ bestätigte Junker Xerber. „Aber kommt doch erstmal herein in die Kaminstube. Ihr seid sicher erschöpft von der Reise und solltet Euch erstmal etwas aufwärmen.“ Das Angebot nahm Silvano gerne an.

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Bei etwas Brot, Wurst und Bier in der warmen Stube berichtete Xerber dann, was ihn zu seiner Klage bewogen hat: „Jedenfalls hat dieser Franwin es noch nicht einmal für nötig befunden, meiner Einladung Folge zu leisten. Tatsächlich habe ich ihn noch kein einziges mal gesehen, und auch in seinem Rittergut ein paar Meilen nördlich von hier hat er sich wohl schon lange nicht mehr blicken lassen. Er gehört so weit ich weiß zu den Beratern oder Freunden des Grafen in Luring. Er hält sich wohl für was Besseres, weil er ein Luring im Namen trägt, so dass er es nicht für nötig erachtet, meiner Aufforderung endlich mir gegenüber seinen Lehnseid zu leisten, nachzukommen.“

Silvano war den Ausführungen aufmerksam gefolgt. „Ein Lehnseid, egal auf welcher Ebene, ist stets ein heiliger Akt, der die Rechtmäßigkeit und Wahrhaftigkeit der göttlichen Ordnung besiegelt. Ihn nicht zu leisten ist ein Zeichen von Untreue oder Unwillen, sich der göttlichen Ordnung zu unterwerfen.“ Er machte eine kurze Pause und ließ die Worte wirken.

„An wen habt Ihr Euch denn in dieser Angelegenheit schon gewandt?“ fragte Silvano.

„Ich habe mich zuerst bei Baron Drego über meinen Ritter beschwert.“ „Baron? Ich dachte, er sei Graf?“ warf Silvano ein. „Nein, ich meine Drego von Altjachtern, den Baron zu Schwarztannen. Er hat zufälligerweise denselben Vornamen wie der Graf. Ihr glaubt gar nicht, wie häufig das hier schon zu Verwechslungen geführt hat. Aber zurück zum Thema: Baron Drego teilte mir nach etwa einem halben Jahr mit, dass er auch keine Handhabe bezüglich Ritter Franwin hätte, da sich dieser wohl dauerhaft am Grafenhof aufhielte. Ich sollte mich also mit meinem Anliegen gleich dorthin wenden. Was ich dann auch tat. Ich habe schon drei Briefe nach Luring geschickt, doch auf keinen einzigen gab es irgendeine Form von Reaktion. Offenbar ist das Thema dort einfach nicht wichtig genug.“

Silvano bemerkte den großen Ärger, den Junker Xerber empfand, da er sich in seinen Rechten verletzt sah, um die sich keine höhere Instanz kümmern wollte. Diesen Gesichtsausdruck hatte er zuletzt bei Alrike gesehen. Erneut konnte er den Ärger gut nachvollziehen.

„Nun gut, Ihr habt richtig gehandelt, dass Ihr euch in diesem Fall an die Praioskirche gewandt habt. Ich werde Euch helfen, eine Lösung herbeizuführen. Ich werde zunächst dem Rittergut des Beklagten einen Besuch abstatten, und mich dort einmal umhören. Sollten sich Eure Vorwürfe bestätigen, und das Gut von ihm vernachlässigt werden, dann werde ich umgehend ein weiteres Schreiben an ihn aufsetzten, nur dieses mal mit dem Kirchensiegel direkt zum Grafenhof. Dort werde ich ihm eine Frist setzen bis zum, sagen wir, 1 Tsa, hier in Baringen bei Euch vorstellig zu werden, um seiner heiligen Pflicht nachzukommen und Euch den Lehnseid zu leisten. Ich bin gerne bereit, diesen heiligen Eidsegen dann zu sprechen und zu besiegeln.“

Die Miene des Junkers hellte sich umgehend auf. „Hervorragend! Ich danke Euch, sehr sogar. Aber was passiert, wenn der Ritter auch dieser Aufforderung nicht nachkommt, und die Frist verstreichen lässt?“

Silvano blickte den Junker ernst an: „Dann überlegen wir uns, wie wir einen Lehnsheimfall bewirken können!“

Für Praios, Reich und Recht

4. Firun, 1047 BF: Silvano hatte sich inzwischen einen Überblick über die Situation vor Ort verschafft, und festgestellt, dass sich die beiden Dörfer in der Ritterherrschaft Lührenheide einen kindischen Kleinkrieg lieferten, der auf nicht mehr zu ergründender Rivalität beruhte. Die beiden Schulzen der Dörfer machten da keine Ausnahme, einen übergeordneten Verwalter der Herrschaft gab es nicht. Der Zustand war bestenfalls desolat zu nennen, im schlechtesten Falle kathastrophal. Silvano hatte genug gehört. Er beschloss zu handeln und setzte in Baringen einen Brief auf zu Händen Ritter Franwins, den er direkt an den Grafenhof adressierte.

Siegel der Praios-Kirche

An Franwin von Luring-Franfeld, Ritter zu Lührenheide, derzeit zur Gastung am Grafenhofe zu Luring
 
 
 
 
Für Praios, Reich und Recht!


Hoher Herr,

Es wurde gegen Euch Klage erhoben durch Euren Lehnsherren den Junker Xerber von Cronenfurt. Er klagt Euch an, ihm das Leisten des Lehnseides verweigert zu haben. Seiner mehrfachen Aufforderung seid Ihr dato nicht nachgekommen.

Euch sei hiermit eine Frist gesetzt bis zum Ersten Tag des Tsamondes im 1047sten Jahre nach Bosparans Fall in Baringen zu erscheinen und Eurem Lehnsherrn den Treueeid als Ritter zu Lührenheide zu leisten. Tut Ihr dies nicht, wird dies Konsequenzen für Euch haben.

Lux triumphat in eternam!
 
 
 
 
Silvano von Hagenau-Ehrenfeldt, Luminifer

Auf die leichte Schulter genommen

Mährenfeld, in klirrender Kälte Ende Firun

„Jo, ruhig, Jissa, ruhig“, rief Franwin von Luring-Franfeld beschwichtgend und klopfte seinem schweißbedeckten Ross auf den Hals, das unruhig tänzelte und nach dem Spurt in das Dorf unwillig den Kopf hin- und herwarf. „Ruhig, meine Brave.“

„Du warst schnell, Winnie!“, rief Graf Drego außer Atem, der jetzt erst auf Sturmfels in das Dorf trabte. „Sturmfels ist nicht in Ordnung, scheint mir.“

„Das macht die schlechte Pflege“, keuchte Selinde von Kravetz, die dicht bei ihrem Grafen geblieben war.

„Wieso schlechte Pflege?“, keuchte ihrerseits Laudine von Scheupelburg, die andere Hausritterin, die den Grafen auf der Landpartie begleitet hatte. „Sturmfels steht doch auf dem Erlgardshof?“

„Pfff“, machte Selinde, wischte sich den Schweiß von der Stirn und stieg ab. Indem sie ihr Pferd und das Ross des Grafen am Zügel nahm, antwortete sie: „Haste doch gesehen. Der Cardona begrüßt gerade mal den Grafen, uns beachtet er nicht. Der Haderstein lungert da herum, dieser Tsattusse und die kleine Doriant, aber zur Gräfin dürfen wir nicht.“

„Ja, und? Ich dachte, der Graf wollte ausreiten und nicht mit seiner Frau sprechen?“ Riterin Laudine war jetzt auch abgestiegen und hielt dem Grafen den Steigbügel, der sich aus dem Sattel schwang, aber dem Geplauder seiner Ritterinnen nicht zuhörte.

„He, Winnie! Komm mal runter von deinem Wirbelwind! Lass uns mal bei der Grattelbeckerin anklopfen! Die muss uns mal einen Grog machen lassen!“ Er blickte sich kurz zu Laudine um, drückte ihr zum Dank, dass sie sich um das Pferd kümmerte, lächelnd den Oberarm, und steuerte das Gutshaus der Edlen an.

Franwin schwang sich von seinem Pferd, wobei er ungeschickt mit dem Knie die Satteltasche von der Kruppe fegte. Sie sprang auf, und der Inhalt leerte sich auf das Hofpflaster: Papier, ein alter Apfel, ein blaues Strumpfband, das nicht zu dem gelben passte, eine Bronzeflasche, die ordentlich schepperte, und ein paart Papiere.

„Herrje!“, rief Franwin ärgerlich. Aber Graf Drego bückte sich schon, griff die beiden Strumpfbänder, grinste seinen Vetter aus der Hocke schelmisch an, dann raffte er die Papiere zusammen und wollte nach der Flasche greifen. Er stutzte.

„He, Winnie, das ist doch schon wieder das Siegel der Praioskirche. Ich hatte doch gesagt, dass du dich mal darum kümmern sollst. Kann doch nicht so schwer sein, mal einen Eid abzulegen!“

Franwin, der sein Pferd einem der Knechte gegeben hatte, die mittlerweile die Ankömmlinge bemerkt hatten und ihnen die Rösser abzunehmen begannen, runzelte die Stirn: „Ja, Drego, stimmt. Habe ich vergessen, weißt ja wie das ist. Jagd, Ball, Ausritt und dann die ständige Qual zwischen Gerrica und Iridia – also blau und gelb –, da vergesse ich das ständig.“

„Das geht doch nicht, Franwin. Versprich mir, dass du das erledigst. Guck, sowas verdirbt mir den ganzen Spaß: Erst meine Gattin, die ihren blöden Turm nicht verlässt und diesen düsteren Ritter und seine Geweihte vorschickt, dann ist Jissa schneller als Sturmfels und schließlich kümmerst du dich nicht um deine Lehnsangelegenheiten! Stell dir vor, ich würde sowas machen!“ Drego hatte die Brauen zusammengezogen und versuchte streng zu gucken, grinste aber gleich wieder: „Na ja, ich hab ja Rudon und meine Schwester …“

Franwin grinste zurück: „Ist in Ordnung, ich kümmere mich drum. Und wenn es Schwierigkeiten gibt, kannst du mich ja immer noch zu deinem Mundschenken machen, hm?“

„Haha“, lachte Drego, „Saufen kannste!“

Und damit war das Thema für ihn beendet und für immer aus seinem Kopf entschwunden.

Franwin hingegen dachte gar nicht daran, sich um irgendetwas zu kümmern - was war schon Lührenheide gegen den Grafenhof?

Lehnsheimfall

Das Rittergut wird eingezogen, die Praioskirche erhält zum Dank als "Spende" die Landherrschaft Ehrenfeldt in Rubreth

2. Tsa 1047, Dorf Baringen: "Wie ich es erwartet habe, der Ritter ist natürlich nicht aufgetaucht und hat die ihm gesetzte Frist ungenutzt verstreichen lassen", stellte Junker Xerber mit einer Mischung aus Enttäuschung und Genugtuung fest. "Nun seht Ihr es ja selber, Ehrwürden, dieser sogenannte Ritter hegt mir gegenüber keinerlei Loyalität, und einen solchen will ich gewiss nicht zum Lehnsmann haben. Verständlich, oder?"

Silvano nickte. "In der Tat. Selbst die Ankündigung von Konsequenzen seitens der Kirche hat ihn nicht zur Einsicht bewegen können. Ich denke, es ist nun an der Zeit, ihn die Konsequenzen spüren zu lassen."

"Und wie gehen wir da vor?" fragte Xerber.

"Zunächst einmal muss ..." und Silvano begann ihm bis ins kleinste Detail die vielen Schritte und bürokratischen Hürden darzulegen, die eine solche Entlehnung im Regelfall erfordert. "Wie Ihr seht, alles in allem ein recht langwieriger Prozess."

Junker Xerber blickte ihn ziemlich enttäuscht an. Er hatte gehofft, dass das schneller zu bewerkstelligen wäre.

"Wißt Ihr, wie es der Zufall so will, gibt es da eine Landherrschaft in Rubreth, welche ebenfalls seit einiger Zeit von ihrem Lehnsherren vernachlässigt wird. Ich hatte vor meinem Aufbruch schon ein umfangreiches Dossier zusammengestellt, welches ausreichen könnte, um eine Klage gegen besagten Lehnsträger zu führen."

"Aha. Aber wer ist denn der Belehnte?" "Die Großfürstliche Zeremonienmeisterin Selinde Rondira von Cronenfurt!" Xerber blickte ihn fassungslos an. "Tante Selinde? Das kann ich kaum glauben."

"Nun, augescheinlich hat sie aufgrund ihrer neuen Aufgaben am Großfürstenhof ihre Pflichten gegenüber ihren Untertanen weitgehend vernachlässigt. Sie hat nicht einmal einen Vogt benannt, der an ihrer statt für Ordnung sorgen könnte, und überlässt das Lehen weitgehend sich selbst. So etwas sieht die Kirche natürlich gar nicht gerne."

"Aber sie könnte doch jetzt noch einen Vogt benennen." "Das würde aber die schon bestehenden Verfehlungen nicht einfach wettmachen. Aber ich möchte Euch ein Angebot machen: ich werde in den Archiven stöbern, um Präzedenzfälle zu finden, die Euer Verfahren des Lehnsheimfalles beschleunigen können, und dafür übereignet die Familie Cronenfurt die Landherrschaft, welche sich ja ohnehin der Aufmerksamkeit der Edlen entzogen zu haben schint, der Praios-Kirche, und es wird künftig als Klosterlande Ehrenfeldt geführt, derweil die Zeremonienmeisterin den Titel der Edlen zu Ehrenfeldt freilich weiter führen darf. In diesem Falle wäre die praiosgewollte Ordnung gewahrt, und auf eine Anklage wegen Vernachlässigung des Edlengutes seitens der Kirche kann verzichtet werden. Ich denke, das wäre in beiderseitigem Interesse."

"Nun, ich kann zwar nicht für meine gesamte Familie sprechen, erst recht nicht für Selinde, aber ich kann Euren Vorschlag gerne im nächsten Familienrat erörtern lassen. Wäre gut denkbar, dass wir diesbezüglich zu einer Übereinkunft kommen."

"Na, wunderbar", lächelte Silvano. "Dann mache ich mich gleich an die Arbeit."

Lösung in Aussicht

Silvano berichtet dem Illuminatus in Syrrenholt, wie er das Problem lösen konnte, und dass die Kirche nun über ein weiteres Klostergut verfügt.

20. Phex 1047 BF

Silvano hatte seinen Bericht nun abgeschlossen.

Dank seiner intensiven Recherche hatte er mehrere Fälle der jüngeren Vergangenheit als Präzedenzfälle anführen können, die jeweils einen Lehnsheimfall zur Folge hatten. Gerade in den Wirren des blutigen Jahres 1043 BF waren nicht nur in Reichsforst zahlreiche Lehen neu vergeben worden - wobei nicht in jedem Falle die praiosgefällige Ordnung eingehalten wurde. Da gab es noch einiges aufzuarbeiten. Doch dieses mal waren sie auf der sicheren Seite: die Beweise der Untreue des Lehnsmanns von Junker Xerber waren stichhaltig, und so wurde für die Ritterherrschaft Lührenheide zum 01. Phex der Lehnsheimfall erklärt, und das Rittergut samt der zugehörigen Dörfer wurde dem Junker direkt unterstellt.

Noch mehr als über den ordentlich gelösten Fall freute sich der Illuminatus zu Syrrenholt aber über die großzüge Spende der Familie Cronenfurt an die Praios-Kirche. Nicht weniger als die Landedlenherrschaft Ehrenfeldt im östlichen Rubreth hatten sie der Kirche übertragen, was schlagartig dazu führen würde, dass das dort gelegene Kloster Sonnenau künftig keinerlei Schwierigkeiten mehr haben würde, den Zehnt regulär einzufordern. Das Geld würde regelrecht fliessen, und alle Geldsorgen würden sich auflösen. Er konnte es noch gar nicht abwarten, Alrike davon zu berichten.

Silvano schmunzelte, als er daran dachte, wie er den alten Erzpraetor gefragt hatte, ob er wohl jemand Vertrauenswürdigen kenne, dem er die Verwaltung des Gutes überantworten könne. Natürlich hatte er schon damit gerechnet, aber dennoch war er höchsterfreut gewesen, dass er selbst als klösterlicher Verwalter bestallt wurde. Es wäre eine bilaterale Herrschaft, Alrike würde sich weiterhin um die Kirchendinge und das geistige Wohl der Gläubigen kümmern, derweil er sich eher den weltlichen Aufgaben widmen würde. Natürlich würden sie sich so gut es ging dabei untertstützen - zumindest herrschte ja schon eine innige Harmonie zwischen ihnen. Und vielleicht ließe sich das ja noch intensivieren?

Mit diesen Gedanken im Kopf kam er erneut auf dem Boden des Klostergutes an. Inzwischen war es Frühling geworden, und nur noch wenig Schnee lag herum. Nachdem er sein Pferd im Stall abgegeben hatte, suchte er erneut Alrike in ihrer Schreibstube auf.

Als sie ihn erblickte, war sie hocherfreut. "Silvano! Praios sei's gedankt, dass du wieder da bist. Bitte setzt dich do zu mir. Konntest du in Schwarztannen etwas erreichen?"

Der Erzgeweihte bemühte sich ein ernstes Gesicht zu machen, als er sich langsam hinsetzte. "Zunächst einmal grüße ich dich von Herzen, Alrike. Ja, ich konnte die Schwarztanner Probleme lösen, der Übeltäter wurde ermittelt und seiner gerechten Strafe zugeführt."

"Das ist sehr schön. Und werden die Cronenfurts sich nun auch mehr um ihr Landgut hier kümmern?"

"Ich fürchte, das werden sie nicht tun, Alrike!"

"Was?" Sie blicke ihn enttäuscht an. "Aber du wolltest das doch auch ansprechen."

"Das habe ich auch getan", lächelte Silvano vielsagend und nahm ihre Hand. "Und? Jetzt sag doch schon!" Alrike platze schier vor Neugier - sie hasste es, so auf die Folter gespannt zu werden.

"Also gut: die Cronenfurts haben im Familienrat beschlossen, Ehrenfeldt der Praioskirche zu übertragen, zum Dank für die Hilfe in Baringen. Aus der Landherrschaft Ehrenfeld werden ab dem 01. Praios 1048 damit dann die Klosterlande Ehrenfeldt." Alrike blieb der Mund offen stehen. "Das... ist das wirklich wahr?"

"So wahr, wie ich hier sitze. Und nun rate mal, wen der Illuminatus zum Herrn der Klosterlande benannt hat?" Alrike brauchte nicht lange zu überlegen: "Etwa dich?" "Uns beide, sozusagen. Ich übernehme den weltlichen Teil, du kümmerst dich um die Glaubensdinge. So bilden wir eine perfekte Einheit. Ich bin sicher, dass das gut funktionieren wird." Alrike kam nun zu ihm und schlang ihre Arme um seinen Hals. "Das... das ist ja einfach wunderbar, Silvano. Ich danke dir so sehr. Wie soll ich das jemals wieder gut machen?" Silvano griff in die Tasche und holte ein Kästchen hervor, in diesem befand sich ein kleiner goldener Ring. "Indem du einfach 'ja' sagst, wenn ich dich jetzt frage, ob du meine Frau werden willst", lächelte er. Alrike glaubte fast schon sich verhört zu haben. Hatte er gerade um ihre Hand angehalten? Sie konnte ihr Glück kaum fassen. "Oh ja, jajaja! Ja, das will ich!" Sie küssten sich lange und innig.

Ende

Traviabund zwischen Hirschfurten und Torrem

Willkommen in Garetien

20. Ingerimm 1046 BF - Barjed Phecadio Torrem, ein Vetter der Herrin des Kleinfürstentums Torricum, Perainia Phalaxana XXV. Torrem im Horasreich, erreicht mit seinem Gefolge Burg Trollhammer, und wird dort freundlich empfangen. Nimmgalf stellt ihm seine Familie und das Burgpersonal vor.

Es war ein schöner Frühlingstag im Ingerimm, als die herrschaftliche Kutsche mit einem Turm im Wappen durch das Tor von Burg Trollhammer rumpelte. Die Kutsche wurde von sechs berittenen Wachen begleitet, allesamt Ritter des horasischen Hauses Torrem. Als sie dann vor dem Burgpalais zum Stehen kam, und der Kutscher die Türe öffnete, entstieg ihr ein junger Mann, der in vornehme horasische Gewänder gekleidet war. Ein weiterer junger Mann - ebenfalls horasier - folgte ihm.

Baron Nimmgalf hatte bereits die Burgbewohner in den Burghof rufen lassen, und so wurden die Neuankömmlinge freundlich begrüßt.

"Ah, Ihr müsst Barjed Phecadio Torrem sein", rief der Baron erfreut. "Willkommen auf Burg Trollhammer! Ich bin Nimmgalf von Hirschfurten, der hiesige Baron und Euer künftiger Schwiegervater. Dies ist meien Gattin, Ederlinde von Luring-Hirschfurten, die Mutter Eurer Braut!"

Der junge Mann mit dem pechschwarzen Haar machte eine formvollendete höfische Verbeugung. "Sehr erfreut! Ich bin froh, dass wir nun am Ziel angekommen sind und die lange Reise endlich ein Ende gefunden hat! Dies hier ist Cusimo di Lucello, mein treuer Freund, Leibdiener und Adjutant." Auch er wurde freundlich begrüßt.

Anschließend stellte Nimmgalf noch seine restliche anwesende Familie, namentlich Randolf, Firnwulf und Burgvogt Josmin vor. Danach noch seine wichtigsten Mitglieder am Hofe wie seine Truchsessin Brunhild von Tsangen, seinen Hofmagier Arlin Turjeleff von Riva und seinen Burghauptmann Rutger von Talbach.

"Aber wo ist denn nun meine Braut?" fragte Barjed und blickte den Baron fragend an.

Nimmgalf schmunzelte. "Nun, bevor Ihr Eure künftige Gemahlin kennen lernen werdet, möchten wir Euch erst ein wenig besser kennen lernen, und Euch die Gelegenheit geben Euch hier etwas zu akklimatisieren. Sicher habt Ihr noch viele Fragen, und ich werde mich bemühen, Euch alle Antworten zu leifern, die Ihr zu erfahren wünscht."

Randolf, zur Zeit noch Knappe beim Baron von Syrrenholt, aber zur Zeit bei seinem Vater auf der Burg verweilend, bemerkte gleich den skeptischen Blick des Horasiers und trat auf ihn zu. "Oh, keine Sorge lieber Schwager in spe, meine liebe Schwester wird nicht etwa vor Euren Augen verborgen, weil sie nicht vorzeigbar ist. Im Gegenteil, sie ist eine wahre Augenweide, Ihr werdet begeistert sein, wenn wir erst auf Ihrer Burg in Erlenstamm sind", grinste er.

Barjed sah ihn aufgrund seines vorwitzigen Spruchs etwas irritiert an. Dann lächelte er aber. "Nun gut, dann sei es so. Wo ist denn mein Quartier?"

"Darf ich ihnen die Burg zeigen, Vater?" fragte Randolf an Nimmgalf gewandt. "Nur zu, aber denke dran, dass wir zur Firunstunde gemeinsam speisen wollen!" nickte Nimmgalf verständnisvoll. "Fein. Dann kommt, wir machen eine kleine Burgführung!" sagte Randolf und marschierte mit den beiden Horasiern los.

"Und Eure Schwester hat eine eigene Burg, sagtet Ihr?" fragte Barjed.

"Wir können auch Du sagen!" entgegnete Randolf lächelnd. "Ja, in Erlenstamm. Das ist etwa zwei oder drei Tagesritte von hier entfernt. Sie ist dort Vögtin für die Baronin, mit der mein Vetter Ludolf verheiratet ist. Alles sehr kompliziert, aber zum Glück haben ja viel Zeit, dir das alles noch genauer zu erklären. Also das hier ist der Rittersaal... "

Was er nicht bemerkte waren die eifersüchtigen Blicke des Leibdieners.

Erstes Beschnuppern

Barjed ist nicht gerade begeistert von Garetien, auch Nimmgalfs Begeisterung für das Tjosten teilt er nicht. Jedoch verfügt er über eine spezielle Form des Lanzenstechens, die Nimmgalf erstaunen lässt.

Besuch in Erlenstamm

Anfang Rahja reist Nimmgalf mit Barjed und etwas Gefolge nach Erlenstamm, damit er seine Braut Irnfrede kennen lernt. Auch Randolf begleitet sie und hört von der Perlenmeer-Expedition.

Hochzeitsplanungen

Nimmgalf und Ederlinde planen die Hochzeit mit Irnfrede und laden den Adel Garetiens für Travia 1047 BF nach Burg Trollhammer ein.


Anfang Rondra 1047 BF erreicht ein Brief einige Adelige Garetiens:

Sehr geehrte/r Bundesbruder/Bundesschwester/Bruder im Amte/Freund/Weggefährte/Mitstreiter (was immer am besten passt) (Name)
 
 
 
 
Einladung zur Hochzeit


Das Haus Hirschfurten gibt die Verlobung von Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Enkelin Graf Danos' und Nichte des Grafen von Reichsforst mit Barjed Phecadio Torrem, Vetter der Herrin des Kleinfürstentums Torricum, Perainia Phalaxana XXV. Torrem im Horasreich bekannt.

Es ist uns eine große Freude, Euch und Eure/n Gemahl/Gattin zu den Feierlichkeiten anlässlich ihre Traviabundes einzuladen. Die Feierlichkeiten werden am 12. Travia 1047 BF auf Burg Trollhammer, Baronie Hirschfurten stattfinden.

Die Anreise ist bereits ab dem 09. Travia möglich.

Im Vorfeld am 10. und 11. Travia wird in Samlor ein Hochzeitsturnier stattfinden. Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten.

Für Verpflegung ist reichlich gesorgt. Die Unterbringung erfolgt entweder in den Gästequartieren auf der Burg, oder im Hotel „Zum Kronenhirsch“ in Samlor. Die Kosten werden selbstverständlich übernommen.

Es wird einen feierlichen Empfang geben, an welchen sich die Trauung anschließen wird. Anschließend wird zum feierlichen Festbankett geladen. Am Abend wird noch ein großer Ball stattfinden, es gibt reichlich Musik und Tanz. Für gute Unterhaltung wird gesorgt.

Wir freuen uns auf Eure baldige Zusage,
 
 
 
 
Nimmgalf von Hirschfurten, Baron zu Hirschfurten

Ederlinde von Luring-Hirschfurten, Baronin zu Hirschfurten

Hochzeit in Weinbergen

Eine Geschichtenreihe über ein Bündnis zwischen dem Garetischen Haus Hirschfurten und dem Almadanischen Baron Shahim Al'Shirasgan, das mit einer Hochzeit besiegelt wird.

Eine verhängnisvolle Affaire

Rahja 1046 BF: Rashid ben Shahim, Erbe von Khabosa, führt eine heiße Affaire mit der sehr rahjagefälligen Domnatella Sefira aus Bactrim. Als er sie spontan auf ihrer Hacienda besuchen kommt, erwischt er sie in flagranti mit einem Zahori beim Liebesspiel. Wutentbrannt zieht er sein Rapier und tötet den unbekleideten Nebenbuhler. Seine Angebetete entschuldigt sich vielmals, doch er will von ihr nichts mehr wissen und reist wieder ab. Später sitzt er zusammen mit seinem Freund Abdul ben Wassif, Leibdiener des Barons, in einer Schenke in Weinbergen beim Dattelwein und betrinkt sich. Er ist am Boden zerstört und glaubt nicht mehr an die Treue. Sein Freund erklärt ihm, dass viele der Almadanis sehr heißblütig sind, und es mit der Treue eben nicht sehr genau nehmen. Er sollte doch lieber eine Novadifrau ehelichen, die ihm stets treu und gehorsam ist. Rashim denkt darüber nach, will sich da aber noch nicht festlegen. Stattdessen kündigt er an, erstmal ein wenig auf Reisen zu gehen, weil er Abstand braucht. In Gareth wird es bald ein großes Turnier geben, und ein wenig Abwechslung würde ihm ja mal ganz guttun. Abdul würde ihn begleiten, falls der Baron keine Einwände hat.

Das Kaiserturnier in Gareth

Praios 1047 BF:Anfang 1047 BF findet in Gareth das große Kaiserturnier statt. Rashid und Abdul können sich gute Plätze auf der Zuschauertribüne unter den hochadeligen Gästen sichern. Sie verfolgen das Turniergeschehen mit Begeisterung, vor allem das Lanzenreiten fasziniert Rashid sehr. Als in Runde zwei Baron Nimmgalf von Hirschfurten den Greifenfurter Edelbrecht vom Eberstamm bezwingt, bemerkt Rashid zwei junge Damen, die dem Baron überschwänglich zujubeln – mehr noch als die anderen Zuschauer. Die blonde, etwas Ältere (Racallas Schwester Irnfrede), scheint in Begleitung eines jungen Mannes (ihr Verlobter) zu sein, der ihre Begeisterung aber gar nicht teilt, während die Jüngere anscheinend ohne direkten Begleiter dort sitzt. Rashid beobachtet die beiden sehr gründlich, v.a. die junge Maid mit dem spitzen Hut hat es ihm angetan (denn sie hat silberblondes Haar, was ihn völlig fasziniert). Abdul vermutet anhand der Wappenröcke der Leibwächter im Hintergrund, dass es sich um Verwandte des Barons zu Hirschfurten handeln könnte, vielleicht sogar die Töchter? Rashid ist begeistert von dieser Vorstellung, und nimmt sich vor, die junge Dame unbedingt einmal näher kennen zu lernen.


Die Frau meiner Träume

Das erste Kennenlernen verlief für Rashid etwas enttäuschend, da sich die junge Dame sehr reserviert zeigte, und kein großes Interesse an ihm hatte. Rashid vermutete, dass sie ihn für einen Novadi hielt, mit denen er aber außer seinem Glauben an Rastullah nur wenig gemeinsam hat. Er ist schließlich ein Almadaner durch und durch, und kein Novadi. Auch der Verweis auf seinen Vater als Baron zu Khabosa, brachte leider nicht den gewünschten Erfolg. Er hatte sogar noch versucht, sie nach dem Turnier in ihrer Akademie zu kontaktieren, aber auch dies ging zu seinem Bedauern leider schief. (das alles wird in einer Rückblende kurz zusammengefasst) Efferd 1047 BF: 7 Wochen später geht ihm die schöne Dame immer noch nicht aus dem Kopf. Er konnte aber herausfinden, dass es sich bei ihr tatsächlich um die jüngere Tochter des Barons von Hirschfurten handelte. Er spricht mit seinem Vater Shahim Al’Shirasgan, der gerade in Verhandlungen mit einigen almadanischen Familias steht bezüglich einer Vermählung einer Tochter aus hohem Hause mit Rashid. Doch Rashid ist sich sicher, dass er nur mit der silberhaarigen Frau aus Gareth wieder glücklich werden kann („Ihre Haut ist so weiß wie Alabaster, ihre Augen funkeln wie Saphire, ihr Haar glänzt silbern wie Rastullahs Himmelszelt!“). Und wenn sie ihn erstmal näher kennen lernen würde, würde sie ihn schon zu schätzen wissen. Er bittet seinen Vater also in Verhandlung mit dem Baron zu Hirschfurten treten zu dürfen, welcher in der Nachbarprovinz Garetien sehr angesehen ist, und nebenbei noch ein berühmter Turnierheld. Shahim ist davon wenig begeistert, und möchte lieber weiter bei den almadansichen Familias nach einer Partnerin für seinen Erben suchen, weil ihm das politisch opportuner erscheint. Doch Rashid lässt nicht locker. Er droht sogar damit, sich umzubringen, wenn er es nicht wenigstens versuchen darf. Schweren Herzens stimmt sein Vater schließlich zu, dass er noch einmal nach Garetien reisen kann, um bei Nimmgalf um Racallas Hand anzuhalten.

05. Efferd 1047 BF

(noch nicht aktuell...) Ein wütende Stimme in blumigem Tulamidya erschallte durch den prächtigen Palacio Al'Shirasgan zu Weinbergen am Yaquir: „Bei Rastullahs Lockenpracht, schon wieder eine Absage! Dies ist schon die dritte in den letzten vier Götternamen! Abdul! ABDUL! Du Sohn einer fußkranken Sumpfschildkröte, sofort herkommen!“

Der gerufene Diener war ein Mann Ende dreißig und trug ebenso wie sein Herr einen Kaftan mit den Farben Schwarz und Silber des Hauses Al’Shirasgan. Allerdings war seiner nur aus einfachem Baumwollstoff gefertigt und nicht aus prächtig glänzendem Brokat wie der seines Herrn. Eiligst bemühte er sich, dem Ruf des Barons zu folgen, und sein Tonfall verhieß nichts Gutes.

„Du hast mich gerufen, oh Erhabenster aller Herrscher unter Rastullahs feuriger Sonne?“

Shahim Al’Shirasgan sah seinen treuen Diener mit einer Mischung aus Verärgerung und verletztem Stolz an, und wedelte mit einem Brief in seiner Hand: „Hier, ein Schreiben des Barons zu Falado. Dieser Sohn einer blinden Smaragdnatter bedauert zutiefst, dass er mir keine seiner drei Töchter als Gemahlin für Rashid geben kann, da sie angeblich schon alle versprochen sind. Für wie dumm hält mich eigentlich dieser Vater der Heuchelei?“

„Nun, es könnte doch sein, dass…“ wollte Abdul vorsichtig einwerfen.

„Könnte, könnte… ist aber gewiss nicht so, du Ausgeburt der Einfältigkeit! Eine Ausrede! Von diesem Bruder aller Ausflüchte hätte ich nichts anderes erwarten sollen.“ Der Baron von Kharbosa und wohl mächtigster aller almadanischen Aramyas, wie man die hiesigen Anhänger des Gottes Rastullah nannte, hatte sich regelrecht in Rage geredet.

„Seit fast zwanzig Jahren bin ich nun der Baron von Khabosa. Fast genauso lange diene ich den stolzen Herrschern Al‘Madas als ihr treuer Diener im Cronrat. Ich habe mich unzählige Male um einen friedvollen Ausgleich zwischen den Aramyas und den Docenyos (den Zwölfgöttergläubigen) bemüht, mein Wort hat großes Gewicht unter den Rechtgläugigen. Und diese Söhne der Blindheit sehen in mir nach wie vor immer nur den wilden Novadi aus der Wüste, der nur darauf wartet ihre Frauen zu rauben und ihre Söhne zum rechten Glauben zu konvertieren. Nichts von dem trifft die Wahrheit! Bei Rastullahs wildem Bart, warum sind diese Kinder der Ignoranz mir gegenüber so feindselig eingestellt?“

Wieder meldete sich Abdul vorsichtig zu Wort: „Aber Ehrwürdigster und Prächtigster aller Sahibim, warum suchst du nicht einfach nach einer wunderschönen Tochter der Wüste? Eine wahrhaft rechtgläubige Braut für deinen Sohn Rashid? In Amhallassih warten doch Dutzende der schönsten Blumen nur darauf von dir gepflückt zu werden.“

„Das kommt aber nicht in Frage, du Sohn eines taubstummen Maulwurfs! Ich versuche ja mit voller Absicht, eine stolze Tochter der Docenyos in mein Haus zu holen, gerade um ihnen zu zeigen, dass ich eben nicht der Wüstenbarbar bin, für den sie mich nun schon seit Jahrzehnten halten! Zwar habe ich drei meiner Töchter bereits mit Söhnen meiner Blutsbrüder und guten Freunden verheiratet, und jede von ihnen führt nun ein erfülltes Leben als Prinzessin in Amhallah, Omlad oder Eslamabad, Rastullah zum Wohlgefallen. Doch mein Sohn und Erbe soll stärker noch als ich ein Bindeglied zwischen den Kulturen sein, nur dann besteht eine kleine Hoffnung, dass diese Väter der Uneinsichtigkeit uns Aramyas eines fernen Tages als Ihresgleichen akzeptieren.“

„Aber mit Verlaub, oh weisester aller Herrscher unter Rastullahs Himmel, wenn keine der hohen Familias Al’Madas einem Ehebund mit Rashid zustimmen mag, warum versuchst du es dann nicht im Norden des Kaiserreiches? Dort wird es auch viele hohe Häuser geben, und gewiss hat man dort nur Gutes von dir gehört. Und wenn nicht, sollten wir ihnen davon erzählen, welch weiser und gütiger Herrscher du bist! Sie werden sich vermutlich nicht so widerwillig sträuben, wie die hiesigen Magnaten.“

Der Baron blickte seinen Diener eine Weile an. Dann packte er ihn und drückte ihn fest an sich. „An mein Herz, du Bruder der brillanten Weitsicht! Das ist ja eine großartige Idee. Du wirst schon bald nach Norden aufbrechen mit acht meiner besten Silberschilde, auf dass es göttergefällige neun Aramyas seien, die zu den Heiden nach Norden ziehen! Am besten folgst du dem Yaquir stromaufwärts, und folgst dann ab Punin der Reichsstrasse zwei. Dann wirst du irgendwann zu den Garetyas kommen. Höre dich dort um, ob du ein starkes Haus findest, welches bereit wäre, eine seine Töchter als Braut nach Al’Mada zu entsenden. Es soll ihr Schaden nicht sein. Halte dich nicht mit Versprechungen zurück, es kann und soll am Golde nicht scheitern. Nur eines: sie muss meines erstgeborenen Sohnes würdig sein!“

Der Diener Abdul nickte eifrig, auch wenn er sich ob des neuen Auftrages, der aus seinem etwas vorschnell geäußerten Vorschlag entstanden war, am liebsten auf die Zunge gebissen hätte. Es würde mit Sicherheit nicht einfach werden. Möge ihm Rastullah beistehen, dass er am Ende nicht mit leeren Händen dastünde. Sein Herr würde ihm das nie verzeihen.

Verhandlungen mit dem Hirschen

Rashid und Abdul erreichen mit einem kleinen Gefolge Burg Trollhammer in Hirschfurten. Der Baron zeigt sich über den Besuch überrascht, heißt aber die Gäste willkommen. Rashid stellt sich als Sohn des Barons zu Khabosa vor und erklärt Nimmgalf, wie sehr er seine Tochter verehrt, und welche Vorteile es für ihn hätte, wenn sie seine Gemahlin werden würde. Nach Nimmgalfs Kenntnisstand gilt Khabosa als reiche Baronie und der dortigen Baron wäre für ihn zweifellos ein wertvoller Verbündeter. Rashid und Abdul machen ihm den Bund sehr schmackhaft, und schmieren ihm auch reichlich Honig um den Mund.


23. Travia 1047 BF (muss noch angepasst werden, da jetzt Rashid die Verhandlung selber führt).

Auf Burg Trollhammer herrschte helle Aufregung, als ein Trupp Reiter mit tulamidischer oder gar novadischer Gewandung sowie Waffen und Rüstungen am Burgtor Einlass begehrte. Knechte und Mägde, aber auch einige höhere Bedienstete und Burgwachen eilten sich, einen Platz auf dem Wehrgang der Burgmauer zu ergattern, um die Neuankömmlinge besser in Augenschein nehmen zu können. Auf Nachfrage der Wachen stellte sich der Sprecher der Gruppe als Abdul ben Wassif, Emmissär des almadanischen Barons zu Khabosa, Shahim Al‘Shirasgan vor. Er sei schon viele Tagesritte hinter sich gebracht, um dem berühmten Baron Nimmgalf von Hirschfurten ein Angebot zu unterbreiten. Nachdem man sich vergewissert hatte, dass die Gruppe keine feindlichen Absichten hegte (der eiligst herbeigeholte Burgmagier Arlin Turjeleff von Riva konnte zumindest nichts Auffälliges feststellen), ließ man sie passieren, jedoch waren die Wachen immer noch in Alarmbereitschaft, wussste man doch nicht, was diese „Novadi-Krieger“ mit den silbernen Schilden wirklich im Schilde führten.

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Der Emissär Abdul ben Wassif überbrachte dem Baron persönlich ein Gastgeschenk – eine kleine bronzene Pferdestatue, die recht kunstvoll gefertigt war, und verbeugte sich tief. In etwas gebrochenem Garethi begann er: „Oh, größter aller Turnierreiter der Garetyas, dessen Ruhm auch längst bis ins sonnige Al’Mada vorgedrungen ist, bitte nimm meinen aufrichtigsten Dank entgegen, dass du mich und meine Begleiter hier in deinen steinernen Mauern willkommen heißt!“

„Vielen Dank für das hübsche Geschenk, werter… Herr Gesandter aus dem fernen Khabosa. Wie kann ich Euch helfen?“ fragte Nimmgalf immer noch ein wenig überrascht über den unerwarteten Besuch. Er gebot seinem Gast auf einem weichen Polstersessel in seinem Empfangszimmer Platz zu nehmen, während er sich hinzugesellte. Eine Dienerin brachte zwei Pokale mit Wein, und Nimmgalf reichte einen davon seinem Gast, der ihn dankbar entgegennahm. Den anderen behielt er selbst und prostete seinem Gast zu.

„Nun, wo soll ich anfangen? Mein Herr der überaus ehrenwerte Baron Shahim Al‘Shirasgan ist untröstlich, dass er bislang noch keine geeignete Braut für seinen erstgeborenen Sohn und Erben Rashid ben Shahim, einen prächtigen jungen Mann voller Mut, Energie und Tatkraft, finden konnte. Dabei wird es höchste Zeit, hat Rashid doch die 21 Sommer bereits überschritten. Meinem Herrn ist ein gutes Verhältnis zu den Docenyos…“ der Mann stockte als Nimmgalf ihn fragend ansah, „…verzeiht, den Anhängern der …hrm… Zwölfgötter sehr wichtig, gerade aufgrund der Ereignisse der letzten Götterläufe.“

„Was denn für Ereignisse?“ hakte Nimmgalf nach.

„Nun, ehrenwerter und mächtiger Streiter des nördlichen Königreiches, dann hast du möglicherweise noch nichts von der zweiten Offenbarung des All-Einen gehört, die den Söhnen der Wüste vor etwa zwei Jahren zuteilwurde?“

Nimmgalf schüttelte nur den Kopf.

Der Novadi fuhr fort: „Da das zweite Erscheinen Rastullahs von vielen Vorzeichen angekündigt worden war, sind viele tapfere Aramyas, so nennt man die Anhänger des All-Einen in Al’Mada, dann ebenfalls in die Wüste Khom gezogen, um dem Ruf unseres Herrn Rastullah zu folgen. Inzwischen sind die meisten von ihnen wieder zurückgekehrt, aber einige der almadanischen Magnaten befürchten nun völlig zu unrecht eine Revolte oder Verschwörung der Söhne Rastullahs gegen sie. Doch nichts läge uns ferner! Darauf mein Ehrenwort, bei Rastullah!“ sagte Abdul feierlich.

Nimmgalf blickte ihn skeptisch an. „Und was genau habe ich damit zu tun?“

„Nur Geduld, oh strahlender Sieger zahlloser Lanzenritte, dazu komme ich gleich. Wie ich bereits sagte, ist meinem Herr ein gutes Verhältnis zu den Docenyos sehr wichtig, sowohl zu den vielen Untertanen in seiner Baronie, als auch zu seinen adeligen Nachbarn, die natürlich größtenteils den … den Zwölfen huldigen. Wie nun könnte er es besser unter Beweis stellen, als seinen Sohn und Erben mit einer stolzen Tochter eines großen Hauses zu vermählen, welches weithin gerühmt wird, und dessen Treue zu den Zwölfen unanzweifelbar ist?“

Jetzt dämmerte Nimmgalf langsam, worauf das hinauslaufen sollte.

„Wollt Ihr mir etwa vorschlagen, dass sich meine Tochter mit dem Sohn Eures Herrn Baron vermählen soll?“

„Du hast es erfasst, oh herrlichster und ritterlichster aller Barone des Reiches! Die Klugheit, aber auch die Schönheit deiner Tochter sind uns wohlbekannt, sie wäre zweifellos das kostbarste Juwel des Palacio Al’Shirasgan, des Palastes derer von Al’Shirasgan im malerischen Markt Weinbergen am Yaquir. Und die Pracht unseres ehrwürdigen Hauses ist weit über die Grenzen Almadas hinaus bekannt, wie du ja sicher weißt!“

Abdul hatte sich bereits im Vorfeld seines Besuches umgehört, und gegen ein paar klingende Münzen schon einiges über Baron Nimmgalfs Verwandschaftverhältnisse herausfinden können, was ihm nun sehr zupass kam.

Und Nimmgalf hatte durchaus schon von dem almadanischen Baron Shahim Al’Shirasgan gehört, dessen Reichtum sagenhaft groß sein sollte, auch wenn er etwas bedauerte, ihn bislang noch nicht persönlich kennen gelernt zu haben.

„Wie viele Streiter hat dein Baron?“ Nimmgalf zog es vor den Gesandten zu duzen, so wie er es mit ihm ebenfalls tat.

Abdul überlegte kurz: „Nun, etwa fünfzig Silberschilde im Palast selbst, in Weinbergen nochmal etwa so viele. Und noch ein paar hundert verteilt in der Baronie, vor allem in seiner Festung im Landesinneren.“

Nimmgalf war beeindruckt, doch ließ er es sich nicht anmerken. Er stand auf und ging ein paar Schritte auf und ab.

„Ein solches Bündnis ist für mich ein großer Schritt. Ja, es ist richtig, ich habe noch eine unvermählte und unversprochene Tochter, Racalla. Sie ist nur wenig jünger als euer Erbe, soweit passt es also schon durchaus zusammen. Sie wurde allerdings zum einen streng im zwölfgöttlichen Glauben erzogen und zum anderen ist sie bereits ausgebildete Magierin, die derzeit noch an der Garether Akademie der Magischen Rüstung forscht. Wie könnte ich ihr wohl einen Traviabund mit einem Mann schmackhaft machen, der die Existenz der Zwölfe leugnet?“

„Aber das tun wir doch gar nicht, oh Vater der wohldosierten Skepsis! Wir leben nach der Glaubensauslegung der Unauer Schule, und diese lehrt, dass die, die ihr als die Zwölfe verehrt, die großen Geister sind, die Rastullah rief, um die Welt während seines großen Schlafes zu behüten. Und nun dienen sie ihm treu und ergeben so wie ein jeder Mensch einen Herrn hat, dem er dient – sofern es sich nicht gerade um die Kaiserin handelt.“

Nimmgalf überlegte. Er wusste, dass er damit Racalla sehr viel zumuten würde. Aber er konnte die großen Vorteile, die ein solches Bündnis mit sich brächte, nicht einfach ignorieren. Zumal er selber schon eine geraume Weile erfolglos nach einem Gatten für sie gesucht hatte.

„Bevor ich dem ganzen Handel zustimme, sollte dein Baron noch Folgendes wissen: in unseren Landen ist es üblich, dass man sich unter verbündeten Häusern hilft, wenn eines in Bedrängnis gerät. Kann ich mich darauf verlassen, dass mich dein Herr – sofern der Bund zustande kommt – mit einer angemessenen Anzahl seiner Truppen unterstützt, falls es nötig werden sollte?“

„Aber selbstverständlich, oh größter aller Heerführer des Nordens! Dies ist bei uns völlig üblich, wir lassen nie ein verbündetes Haus in der Not im Stich, und als ein solches wäre das deine dann gewisslich in ganz Khabosa angesehen.“

„Gut, das soll dann auch Teil des Ehevertrages sein!“ bestimmte Nimmgalf, und der Abgesandte bestätigte es lächelnd.

„Dann richte deinem Baron aus: Ich, Nimmgalf von Hirschfurten, werde am 10. Rahja mit etwas Gefolge nach Khabosa kommen, um mich persönlich von dem zu überzeugen, was du mir hier so schmackhaft gemacht hast. Wenn alles so ist, wie du sagst, dann setzen wir einen Vertrag auf für einen Ehebund. Sollten sich deine Worte aber als schiere Übertreibungen herausstellen – nicht dass ich daran zweifeln würde, aber ich glaube meinen eigenen Augen immer mehr als schmeichelhaften Worten – dann wird nichts daraus.“

Die Augen des Gesandten begannen zu strahlen. „Hab Dank, oh weisester aller Herrscher unter den Garetyas. Du wirst bei uns am schönen Yaquir alles so vorfinden, wie ich es beschrieb! Mein Herr und Sahib wird voller Stolz und Vorfreude sein, wenn ich ihm von deinem Besuch künde.“

Mit diesen salbungsvollen Worten verabschiedete sich Abdul ben Wassif von Nimmgalf, und am nächsten Morgen machte sich die Delegation wieder auf den Heimweg.

Novadis? Niemals!

Nimmgalf unterrichtet seine Tochter Racalla über seine Übereinkunft. Diese zeigt sich natürlich wenig begeistert, an einen Novadi verheiratet zu werden. Nimmgalf überzeugt sie jedoch mit den Versprechen, dass die almadanischen Novadis „Aramyas“ seien, und dem Zwölfgötterglauben durchaus zugetan sind (auch wenn natürlich ihr Wüstengötze ihr Hauptgott sei). Zudem hätte sie einen Schwiegervater, der nicht nur ein mächtiger Baron, sondern als almadanischer Cronrat auch erheblichen Einfluss habe. So könnte er ihr z.B. einen Dispens erwirken für Forschungen oder gar ein eventuelles Zweitstudium an der Puniner Akademie der Hohen Magie. Außerdem wäre sie dann eines Tages Baronin einer der reichsten Almadanischen Baronien – ja ist das denn nichts? Racalla ist immer noch skeptisch, willigt dann aber schließlich doch ein.


Akademie der Magischen Rüstung zu Gareth, 29. Ingerimm 1047 BF

„Also, dass Du mich hier in Gareth mal besuchen kommst, Vater, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet! Aber umso mehr heiße ich dich herzlich willkommen in der Akademie der Magischen Rüstung!“

Nach seinem Besuch in der Baronie Khabosa im südlichen Almada war Nimmgalf schnurstracks nach Gareth gereist, um seine Tochter Racalla persönlich dort aufzusuchen, die einen der wenigen Forschungsplätze der Akademie ergattert hatte. Er hatte schon eine Weile bei ein wenig dargebotenem Gebäck auf seine Tochter gewartet, die hier an der Akademie vor Kurzem ihren Abschluss gemacht hatte.

„Dann lass mich dich mal ein wenig herumführen, Vater. Wir befinden uns hier im Empfangssalon, in dem wir die Gäste willkommen heißen.“ Sie führte ihn sodann in die große Eingangshalle. „Dieses hier ist der Rohalssaal mit der überlebensgroßen Büste von Rohal dem Weisen, die du ja beim Eintreten sicher schon bemerkt haben wirst. Es ist der größte Saal der ganzen Akademie und bietet auch einige gemütliche Sitzgelegenheiten. Hier rechterhand haben wir die Schreibstuben der wichtigen Würdenträger und weiter hinten findet man das Scriptorium, wo wir an der Vervielfältigung Magischer Werke arbeiten. Derzeit haben wir insgesamt 15 Lehrkräfte zu denen ich ebenfalls zähle, da ich hin und wieder auch einige Seminare durchführe. Dann haben wir noch etwa 32 Schüler aus verschiedenen Jahrgängen an der Akademie. Aus dem Jahrgang 1036 sind übrigens außergewöhnlich viele Eleven hervorgegangen, merkwürdig, oder?“ Nimmgalf zuckte nur kurz mit den Schultern.

„Und was ist dieser Raum da drüben?“

Unsere Bibliothek und dahinter dann der Lesesaal. Dort herrscht strickte Ruhe, Sprechen ist also nur im Notfall erlaubt. Ein Ort der Besinnung und inneren Einkehr, um sich ganz auf das Bücherstudium konzentrieren zu können. Die meisten der Bücher werden dich kaum interessieren, also gehen wir besser weiter. Am Ende des hinteren Ganges befindet sich unsere Praios-Kapelle, wo unser Akademiegeweihter jeden morgen den Gottesdienst abhält. Für die Schüler ist die Teilnahme Pflicht, und auch die Lehrkräfte sind angehalten daran teilzunehmen, sofern es zeitlich passt.“

Dann gingen sie gemeinsam in den Nordflügel: „In diesem Gang liegt linkerhand das große Auditorium. Es wird nur selten für die Schüler genutzt, aber hin und wieder finden hier auch Seminare statt, zu dem der Stadtadel oder bisweilen auch Bürgerliche eingeladen sind. Direkt dahinter befindet sich der Salon der Künste, wo ebenfalls unregelmäßig Künstler und Sänger ihre Darbietungen vortragen, zur Erbauung der Akademieangehörigen. Gegenüber liegt die Mensa, wo wir später dann auch speisen werden.“

Nimmgalf nickte erfreut. Ihm rauchte schon der Kopf von den ganzen Räumlichkeiten. Dagegen war ja selbst Burg Trollhammer recht übersichtlich.


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Später saß Nimmgalf mit seiner Tochter in der Mensa der Akademie, wo sie sich ein köstliches Mittagsmahl munden ließen. Zu Nimmgalfs Überraschung erinnerte das weniger an einen Speisesaal wie in einer Militärkaserne, sondern eher an ein nobles Garether Gasthaus.

„Also, Vater, jetzt bin ich aber neugierig: was verschafft mir denn die Ehre deines Besuches? Es ist immerhin das erste Mal, dass du mich hier besuchen kommst.“

Nimmgalf blickte seine Tochter eine Weile an und rang um die richtigen Worte. Dann begann er: „Racalla, ich habe endlich nach langer Suche einen Ehepartner für dich gefunden.“

Racallas Augen weiteten sich: „Das ist nicht wohl dein Ernst, oder? Ich kann jetzt nicht einfach jemanden heiraten, ich habe hier noch Forschungsaufträge zu erfüllen, muss Seminare abhalten, soll mich um die Einweisung der neuen Eleven kümmern, und außerdem… wen soll ich überhaupt heiraten?“

„Tja…“ Nimmgalf druckste etwas verlegen herum. „Zunächst einmal: er lebt im sonnigen Fürstentum Almada!“ „ALMADA?“ rief Racalla vielleicht ein wenig zu laut und blickte sich ein wenig erschrocken um. „Almada? Was soll ich denn da unten im Süden? Ist das vielleicht in der Nähe von Punin?“ fragte sie hoffnungsvoll. Ihre Augen begannen zu leuchten.

„Es handelt sich um den Erben der Baronie Khabosa, eine sehr reiche Baronie am Yaquir, die ich vor Kurzem besucht habe. Und ja, das ist nicht allzu weit von Punin entfernt, ich schätze so 3-4 Tagesritte. Liegt jedenfalls auch in der Grafschaft Yaquirtal. Wie auch immer, der Auserwählte ist aus dem almadanischen Magnatenhaus Al’Shirasgan. Sein Name ist Rashid ben Shahim, sein Vater ist Shahim Al’Shirasgan, der Baron zu Khabosa.“

In Racallas Gesicht machte sich Entsetzen breit. „Dem Namen nach also ein Novadi? Das kann nicht dein Ernst sein. Das wird niemals passieren, Vater! NIEMALS!“ Sie stand barsch auf. Ein paar der Umsitzenden warfen den beiden erstaunte Blicke zu, widmeten sich aber dann wieder ihrem Mittagsmahl. Nimmgalf ergriff behutsam ihre Hand, und Racalla setzte sich wieder.

„Nun höre mir doch erstmal zu, bevor du so vorschnell urteilst“, mahnte Nimmgalf. Zum einen sind es keine Novadis, sondern Aramyas. So nennt man die Rastullahgläubigen Almadas. Sie sind Anhänger der Unauer Schule, die einen sehr gemäßigten Umgang mit den Zwölfgöttergläubigen lehren. Und sie erkennen die Existenz der Zwölfe durchaus an, wenn sie natürlich auch ihren Wüstengötzen als Hauptgottheit verehren. Aber das sollte für dich doch kein Problem darstellen, oder?“

Racalla sah ihn entsetzt an. „Doch Vater. Genau das tut es! Du kannst mich doch nicht an jemanden verheiraten, der nicht die Zwölfe, Praios voran, verehrt, so wie es sich gehört! Wer ist denn auf diese völlig hirnverbrannte Idee gekommen?“

„Du wirst es kaum glauben, aber der Baron von Khabosa hegt den ausdrücklichen Wunsch, dass sein Sohn mit einer zwölfgöttergläubigen Frau vermählt wird, weil er sich als Bindeglied sieht zwischen den Aramyas und seinen Untertanen, die mehrheitlich auch dem Zwölfgötterglauben anhängen, und daher sehr um einen freundschaftlich-nachbarschaftlichen Ausgleich bemüht ist. Ich habe mich lange mit ihm bei meiner Reise nach Almada unterhalten können. Er ist ein sehr gebildeter, freundlicher und sehr weitsichtiger Mann. Und vor allem ist er sehr einflussreich und mächtig.“

„Also darum geht es dir! Geld und Macht! Und dafür verschacherst du mich an die Götzenanbeter!“ Sie verschränkte wütend ihre Arme und blickte zur Seite.

„Meine liebe Racalla, dass du eines Tages an ein befreundetes Adelshaus vermählt werden könntest, war dir doch schon seit langem klar. Warum also jetzt diese Empörung? Sieh es doch mal so: du hättest dadurch die Möglichkeit, den Heiden den wahren Glauben an die Zwölfe näher zu bringen, sie vielleicht sogar in gewisser Weise zu bekehren. Wäre das nicht auch im Sinne des Herrn Praios, wenn sich sein Wort dort verbreitet, wo Heidentum und Zweifel herrscht? Außerdem würdest du im Palast des Barons ein Leben führen wie eine tulamidische Prinzessin. Jeden Wunsch würde man dir von den Augen ablesen. Und das Wort deines Schwiegervaters – er ist immerhin ein einflussreiches Mitglied im Almadanischen Kronrat – mag dir so manche Türe öffnen, die dir ansonsten verschlossen geblieben wäre. Und eines Tages wirst du die Gemahlin des Barons von Khabosa sein, einer der größten und reichsten Baronien des Mittelreiches. Ja, ist das denn nichts?“

Racalla musste nachdenken. „Ich weiß nicht Vater. Ich weiß nicht, ob ich so ein Leben führen kann. Umgeben von Götzenanbetern… nein, nein, das möchte ich nicht.“

„Überlege es dir noch mal, Racalla. Ich möchte dich nur ungerne zwingen, aber eine pauschale Ablehnung kann ich ebenfalls nicht akzeptieren. Du kannst noch ein paar Monde lang deine Forschungen weiterführen und nach Möglichkeit zum Abschluss bringen. Die Hochzeit ist erst im späten Boron geplant, das heißt, dass wir uns ab Anfang Boron von Samlor aus auf den Weg nach Weinbergen am Yaquir machen werden. Und natürlich werden wir dich mit großem Gefolge begleiten.“

„Und was, wenn sich dieser Mann irgendwann eine Zweit- oder gar Drittfrau nimmt, wie es bei den Wüstenbarbaren so Brauch ist? Dann wäre ich doch völlig abgeschrieben!“

„Da kann ich dich beruhigen, das wird nicht passieren! Denn dies wird Teil des Ehevertrages sein, damit unsere travianischen Grundsätze ebenfalls dort verankert sind: sollte der Bräutigam sich eine weitere Gemahlin wählen, ist dieser Ehevertrag nichtig, und du wärest frei zu gehen! Es hat mich einiges an Überzeugungsarbeit gekostet, darauf zu beharren, aber sie haben dem schließlich zugestimmt!“

„Na, wenigstens das!“ schluchzte Racalla. Nimmgalf bemerkte, dass ihre Augen feucht geworden waren.

Er setzte sich neben sie, nahm sie in den Arm und gab ihr einen väterlichen Kuss auf die Stirn. „Egal was passiert, du wirst immer meine Tochter bleiben“, flüsterte er. Racalla nickte.

Die Reise zum Yaquir

Anfang Boron 1048 BF Nimmgalf (plus Irnfrede (+Mann) plus Tsaiane plus weitere) begleitet seine Tochter Racalla auf dem weiten Weg nach Weinbergen, dabei kommt man auch durch Punin, von wo aus es mit dem Schiff weitergeht. In Punin verbringt man ein zwei Tage und schaut sich die vielen Sehenswürdigkeiten an. Racalla begeistert sich v.a. für die Academia der Hohen Magie und träumt von einem Zweitstudium, um ihr magisches Wissen zu vertiefen.

Sehenswürdigkeiten in Punin:
Akademie der Hohen Magie: Pentagrammaton mit Elfenbeinturm
Taubenturm des Rathauses
Residenzschloss des Fürsten Gwain von Harmamund auf dem Palasthügel Goldacker
Glockenturm Dicker Ghirlando
Gilbornstempel (Praios)
Etilienpark mit Schlangentempel (Hesindetempel)
Madathermen (Badehaus)

Die Reise nach Weinbergen würde mit der Reisekutsche wenigstens 12 Tage dauern. Daher waren die Hirschfurtens bereits Anfang Boron aufgebrochen, nicht zuletzt, weil Nimmgalf beabsichtigte auf dem Weg auch noch den ein oder anderen Bekannten zu besuchen, derweil Racalla unbedingt etwas Zeit im berühmten Punin verbringen wollte. Nimmgalfs Gemahlin Ederlinde und ihre älteste Tochter Irnfrede von Luring-Hirschfurten hatte sich der Reisegruppe ebenfalls angeschlossen. Eskortiert wurden sie von fünf Rittern aus Hirschfurten angeführt von Junkerin Tsaiane von Talbach. Das Geschnatter der beiden Schwestern wurde Nimmgalf schon bald etwas zu viel, so dass er es vorzog, vorne beim Kutscher Platz zu nehmen, was ihm einige verärgerte Blicke seiner Frau einbrachte.

Schon nach kurzer Zeit erreichten sie die Kreusenburg in Eslamsgrund, wo sie Nimmgalfs Freund und Bundesbruder Felian von Perainsgarten, den Landvogt von gräflich Eslamsgrund besuchten. Dieser erwies sich als vollkommener Gastgeber. Zwar bedauerte er es sehr, dass er nun Racalla nicht als Hofmagierin einstellen könnte, jedoch sagte Nimmgalf ihm zu, für einen guten Ersatz zu sorgen, da eine entfernte Nichte von ihm ebenfalls Magierin sei. Er würde sie nach seiner Rückkehr konsultieren, und ihr die offene Stelle als Hofmagierin anbieten. Felian zeigte sich sehr zufrieden.

Am nächsten Tage ging die Reise weiter gen Süden. In Königlich Halhof hatte Nimmgalf zunächst überlegt, seinen alten Freund Hal von Ehrenstein zu besuchen, doch zog er es vor, aufgrund der Ereignisse mit dessen Tochter Melina besser in einem Gasthaus in Steynebruck zu übernachten.

Schließlich passierten sie die Grenze nach Almada. Auch jetzt im Herbst war das Land am Yaquir herrlich anzuschauen. Man folgte der Reichsstraße II Richtung Punin. Nachdem man einige Zeit in der Grafenstadt Ragath verbracht hatte, erreichte man am späten Nachmittag den Alcazar de Heldor, die Residenz des berühmt-berüchtigten Baron zu Dubios. Nimmgalf kannte Hernan von Aranjuez noch aus alten Tagen, als sie gemeinsam an der Seite Answins von Rabenmund stritten - ein Mann von altem Adel, der ebenso wie er ein begeisterter Turnierreiter war. Er hatte ihn seit dem Kaiserturnier 1041 BF nicht mehr getroffen, und wollte gerne erfahren, wie es ihm in der Zwischenzeit ergangen war, und was es Neues in Almada gab. Dom Hernan war höchsterfreut über den unerwarteten Besuch und empfing die Gäste aus Garetien äußerst zuvorkommend. So verbrachte man noch ein paar gesellige Stunden mit dem Baron und seiner bezaubernden Gemahlin Rahjada von ehrenstein-Streitzig, und erzählte sich auch die ein oder andere Anekdote aus alten Tagen. Baron Hernan beglückwünschte seinen Freund aus Garetien auch zu dem Schritt, seine Tochter nach Almada zu vermählen. Er selbst hatte bislang überwiegend positive Erfahrungen mit den Aramyas gemacht, sogar in seiner Baronsgarde fanden sich einige von ihnen, da sie als äußerst loyal galten.

Tags drauf verabschiedete man sich wieder von Familia Aranjuez und erreichte dann auch kurze Zeit später die Almadanische Metropole Punin. Den Hirschfurtens waren zwar mit Gareth große Metropolen durchaus nichts Unbekanntes, doch Punin hatte natürlich ein ganz besonderes Flair. Überall gab es etwas Neues zu entdecken und zu bestaunen. Angefangen mit dem Residenzschloss des Fürsten Gwain von Harmamund auf dem Palasthügel Goldacker – für eine ausgiebige Besichtigung war leider keine Zeit – über das Rathaus mit dem Taubenturm und dem berühmten Glockenturm Dicker Ghirlando waren es vor allem die großen Tempel, die von den Hirschfurtens aufgesucht wurden. Nicht nur der St. Gilborns Tempel des Herrn Praios, und die benachbarte Wehrhalle der Herrin Rondra, sowie die Haupttempel von Boron und Tsa, die sich gegenüber lagen, standen auf dem Programm. Racalla und Irnfrede besuchten auch noch den Schlangentempel der Hesinde im malerischen Etilienpark, derweil sich der Rest der Gruppe schon mal in den Madathermen verwöhnen ließ. Der Höhepunkt für die junge Racalla war jedoch die ehrfurchtgebietende Akademia der Hohen Magie, die mit dem Pentagrammaton und dem mehrstöckigen Elfenbeinturm sicherlich zu den imposantesten Bauwerken der Stadt zählte. Dagegen war selbst ihre Akademie der Magischen Rüstung in Gareth eher bescheiden zu nennen. Doch groß war die Ernüchterung, als man ihr dort schnell klar machte, dass sie als Weißmagierin über einen guten Leumund oder ein Empfehlungsschreiben von höherer Stelle verfügen müsse, um die Lehranstalt zu Forschungszwecken aufsuchen zu können. Etwas enttäuscht kehrte Racalla zu den anderen zurück. Man residierte im Hotel Silberling, in dem auch Glücksspiele abgehalten wurden.

Nach zwei Tagen voller Sehenswürdigkeiten verließ man die Capitale Almadas auch wieder. Die weitere Reise führte sie nicht wie bisher am Yaquir entlang, sondern über die alte Weinstrasse, die sie durch die Mark Punin, sowie die Baronien Nemento und Artesa führte, bevor sie schließlich in Weinbergen in der Baronie Khabosa endete. Die Kutsche kam auf der Strasse gut voran. Zwar gab es auch hier den ein oder anderen Regenschauer, doch war die Strasse gut gepflastert, so dass man keine Schlammlöcher oder gar Achsbruch befürchten musste. Anscheinend wussten die Anrainer sehr wohl um den hohen Stellenwert der alten Handelroute, die zahlreiche Weinhändler nahezu täglich befuhren.

Am 20. Boron erreichten sie schließlich Weinbergen, wo sie hocherfreut im Palacio Al'Shirasgan in Empfang genommen wurden. Racalla aber auch ihre Schwester Irnfrede konnten sich vor Geschenken und blumigen Lobpreisungen ihrer Schönheit kaum retten. Racalla staunte nicht schlecht, welche Pracht und welch Reichtum hier zur Schau gestellt wurde. Ihr Vater hatte wahrlich nicht übertrieben. Racallas Bräutigam stand eine Weile einfach nur stumm da, als er Racalla erstmals in Augenschein nahm. Ihm fehlten schier die Worte, anscheinend hatte er sie sich etwas anders vorgestellt. Doch dann zeigte er sich hocherfreut, und wurde nicht müde seine künftige Gemahlin mit Komplimenten und kleineren Geschenken zu ünberhäufen (Juwelen, für die man in Greifenfurt locker ein Junkertum hätte kaufen können). Nimmgalf wurde vom Hausherren persönlich in Empfang genommen, der sich ebenfalls hocherfreut darüber zeigte, dass der Garetier bereit war, seinen Teil des Vertrages zu erfüllen. Dem wollte er natürlich in nichts nachstehen.

Traumhochzeit in Weinbergen

Am 22. Boron 1048 BF, dem 5. Rastullahellah (höchster Feiertag der Novadis) wird in Weinbergen (1550 EW) dann eine Märchenhochzeit gefeiert, die an Prunk und Pracht kaum noch zu überbieten ist. Hunderte Gäste, exotische Tiere (Geparden, Panther, Kamele, Elefanten), Gaukler, Tänzerinnen viel Musik und Tanz. Racalla trägt ein wundervolles Hochzeitsgewand. Die Hochzeit ist ein Traum, nur hin und wieder deuten Kleinigkeiten darauf hin, dass es so künftig nicht weitergehen wird. Am Ende verabschiedet sich Racallas Familie von ihr und reist zurück nach Hirschfurten.

Der 23. Boron 1048 BF war zugleich der 5. Rastullahellah, der höchste Feiertag des Rastullahglaubens. An diesem Tag sollte endlich die Hochzeit zwischen dem aramyischen Erben Rashid ben Shahim Al’Shirasgan und der Weißmagierin Racalla von Hirschfurten stattfinden.

Die Hirschfurtener Reisegruppe war bereits vor drei Tagen angekommen, und hatte Gästequartiere im Palast bezogen. Diese waren luxuriöser ausgestattet, als manches Baronsgemach in Garetien: kostbare Möbel aus Tropenhölzern, seidene Bettwäsche und Vorhänge, leichte Tülltücher um den Schlafenden vor lästigen Insekten zu schützen, und über eine ausgeklügelte Vorrichtung wurde fließendes Wasser in ein weißes Marmorbecken gespült, sobald man einen kleinen Hebel betätigte. Aber dies war kein Vergleich zu dem Luxus, den der Palast selber bot: überall befanden sich Diener (oder besser Sklaven), die den hohen Gästen jeden Wunsch von den Augen ablasen. Eine riesige Marmorfreitreppe führte ins Obergeschoss, wo man auf einer Galerie lustwandeln konnte, mit etlichen kunstvollen Statuen und kostbaren Gemälden. Ein weiterer Raum beinhaltete die Schwitzbäder, die zu einem ausgiebigen Saunagang einluden. In einer Bibliothek fanden sich viele Bücher, die meisten rastullahgefällige religiöse Werke, aber auch naturkundliche Abhandlungen über Almada und auch die nahe Khomwüste waren darunter zu finden. Im weitläufigen Park vor dem Palast befanden sich gleich mehrere Springbrunnen aus Marmor, die dem geneigten Betrachter ausgeklügelte Wasserspiele zeigten. Zahlreiche exotische Bäume und Sträucher erfreuten jedes Botanikers Herz. In großen Käfigen wurden einige exotische Tiere wie Pardel, Sandlöwen und sogar ein Königstiger gehalten, die bisweilen auch von kräftigen, dunkelhäutigen Dienern an Ketten herausgelassen und zum Erstaunen der Gäste auch herumgeführt wurden. In einer mehrere Schritt hohen Voliere konnte man viele exotische Vögel bewundern. Sogar zwei ausgewachsene Elefanten waren im Park zu sehen, auf denen man sogar eine Weile reiten durften, doch nur unter Aufsicht eines erfahrenen Führers versteht sich.

An diesem Tage waren bereits zahlreiche Gäste eingetroffen, neben den Hirschfurtens aus Garetien auch einige Familienmitglieder der Al’Shirasgans, viele befreundete (oder besser: nicht verfeindete) Magnatenhäuser Almadas hatten ebenfalls ihre Vertreter zur Hochzeit entsandt. Auch waren einige hochrangige Novadis aus dem Emirat Amhallassih eingetroffen, mit denen die Al’Shirasgans meist familiäre Bande hatten, und die zum Teil mit Kamelen angereist waren. Die zahllosen Hochzeitsgeschenke stapelten sich bereits auf den Tischen.

Schließlich war es so weit. In prächtige violette novadische Gewänder gehüllt und mit kostbarem Schmuck erschien dann die Braut Racalla auf der Feier, belgeitet von vielen Jubel- und Erstaunensrufen der Gäste. Zwar hatte sich Racalla anfangs noch dagegen gewehrt, hatte ihre Vorbehalte gegen die novadische Hochzeitstracht dann aber um des lieben Friedens willen aufgegeben. Tatsächlich gefiel ihr das bauchfreie violette Gewand sogar ausgesprochen gut – auch wenn sie es nie zugeben würde. Auch hatte ihr ihre Schwester Irnfrede mehrfach versichert, dass sie darin beneidenswert gut aussehen würde. Und wenn es eine Koryphäe in Sachen Modegeschmack gab, dann wohl sie. Ihr Bräutigam Rashid jedenfalls zeigte sich höchsterfreut und reichte ihr galant lächelnd seine rechte Hand, die sie nach kurzem Zögern dann auch ergriff. So trat das Brautpaar vor den Hairan, der den beiden nun ein Tuch aus goldgelber Phraischafwolle, das Akkharid, um die Hände band, so wie es hier Brauch war.

Anschließend hielt der Baron eine lange Rede in Tulamidya, in der er seinen Sohn samt seiner Braut in höchsten Tönen lobte, und auch nicht müde wurde, den Mut und die Weitsicht ihres Vater zu betonen. Auch Baron Nimmgalf sprach noch ein paar Worte, die allerdings in Garethi, mit denen er der Verbindung seiner Tochter den Segen erteilte und ihr starkes und für beide Seiten vorteilhaftes Bündnis lobte.

Nachdem die beiden Brautleute dann den heiligen Schwur gesprochen hatten, und der Bund damit besiegelt war, ging die Feier erst so richtig los. Nicht weniger als drei Dutzend Tänzerinnen und Tänzer vollführten begleitet von Kabasflöten und Dabla-Trommeln einen aufsehenerregenden Reigen, der zum Mitmachen einlud. Vorneweg tanzte das Brautpaar, dem sich einige weitere Paare anschlossen. Sänger trugen fröhliche Weisen vor und Musikanten spielten dazu. Es wurden köstliche Speisen gereicht, das üppige Buffet wäre auch für die doppelte Menge an Gästen ausreichend gewesen. Mehrere Haimamudin erzählten jeweils einer Gruppe von interessierten Zuhörern ihre Märchen und Legenden.

Erst in der späten Nacht begaben sich die Gäste nach und nach zur Ruhe. Auch Racalla war irgendwann so müde, dass sie sich in ihre Gemächer zurückzog. Ihr Bräutigam hingegen feiert noch mit seinen engsten Freunden bis in den frühen Morgen.

Am Morgen des übernächsten Tages machten sich Nimmgalf und die anderen Hirschfurtener wieder auf den Heimweg. Ein letztes mal rief er seine Tochter zu sich: „Dann lebe wohl, mein Kind. Lebe dich erstmal in deinem neuen Zuhause gut ein. Und wenn ein wenig Zeit verstrichen ist, komm mich nochmal auf Burg Trollhammer besuchen und berichte mir, wie es dir hier ergangen ist, in Ordnung?“ Racalla nickte, doch ihr war anzumerken, dass sie nicht restlos glücklich war.

„Leb wohl, Vater! Sei ganz beruhigt, ich werde hier sicher gut zurechtkommen“, sagte sie vielleicht ein wenig nachdenklich und verabschiedete sich auch noch vom Rest der Familie. Dann wandte sie sich um und kehrte zu ihrem Gemahl zurück.


Vorläufiges Ende