Geschichten:Zunge wie ein Säbel - Die Madasang-Turney I

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Früherbst (Ende Travia) 1046 BF, Zwischen Festung und Stadt Haselhain

Wie erwartet war die Rudelturney, nun unter dem neuen Namen "Madasang-Turney", nicht so groß ausgefallen wie vor vier Jahren, als noch das heute verfehmte Fuchsrudel samt Großfuchs mit ihrer Anwesenheit etliche Neugierige angezogen hatte. Noch dazu hatten der Hoftag und das Turnier zu Auenwacht Anfang des Monats und ein Aufruf Rukus von Rabicums gegen das Turnier etliche davon abgehalten, das Turnier zu besuchen. Auf der anderen Seite war es immernoch ein beliebter Anlaufort für einige Pilger, die nur wenige Tage darauf den Rothandfelsen aufsuchen wollten, dazu hatte die kleine angehängte Kunst- und Warenschau das Turnier dann doch noch zu einem kleinen Erfolg werden lassen. Wenn auch nicht viele Ritter zum 'Raulschen Stockstechen' erschienen waren, waren doch etliche Schaulustige vor Ort. Das Turnier selbst war noch in vollem Gange und es taten sich einige ritterliche Abenteurer, lokale Ritterinnen und auch der ein oder andere nebachotische Krieger hervor. Dass letztere teilnahmen war wohl ein weiterer Umstand, der das Turnier bei traditionstreuen Rittern nicht gerade beliebt machte.

Dennoch Fatime war zufrieden und nutzte die Pause des Turniers um mit ihrer Entourage aus einiger Saba'Ran, Erena von Pfiffenstock, Perrica und Ginaya von Alxertis und weiteren ein wenig über die Wiesen zwischen Festung und Stadt Haselhain zu schlendern, auf denen das Turnier stattfand. Das Alxertiser-Oberhaupt Ginaya hatte sie natürlich eingeweiht, in das was nach der Prämierung der Siegerinnen der Turney noch geschehen würde und Fatime hatte dem nur zu gern zugestimmt. Die Landrichterin Perrica war von ihrer Reise nach Garetien mit nichts geringerem wiedergekehrt als mit dem sagenhaften Schwert Bahrgagant. Passenderweise war dieses Schwert der golgenen Au ein großer Säbel, dem Symbol des Bundes zwischen Alxertisern und Pfiffenstockern. Noch mehr, Perrica berichtete von einer nahezu visionshaften Erkenntnis, dass es sich bei dem Schwert um eine Insignie Perricums handele, gar eine Allperricumer Insignie, die bereits von vielen Perricumer Helden getragen worden war. Dies sollte sie gleichziehen lassen mit den bisher präsentierten Insignien, wenn nicht gar mehr. Ginayas Plan schien logisch, Perrica war bereit mitzuziehen, aber etwas an ihr hatte sich verändert, das war offensichtlich. Dennoch, das Schwert würde hier öffentlich präsentiert werden, bevor es symbolisch der Markgrafschaft übergeben werden würde, von und mit Perrica als Trägerin.

Gerade waren sie, dies noch einmal alles durchgehend, an einem Haimamudim vorbei geschritten, der passenderweise gerade eine Weise von Gaftarion von Schurr erzählte und danach an zwei Ständen mit erlesenen Besen, Fächern, Fliesen und Blumen aus Schönbartheim, da wurde die Baronin einer Szenerie gewahr, die sie in ihrer Seltsamkeit stutzig machte. Ihre beiden Rivalinnen aus Haselflur und Altmark standen nicht weit entfernt von einem roten Zelt, beinahe am Rande des Geländes, sie prosteten ihr im Vorbeilaufen zu, nicht weit davon ab ein Gruppe von vermeintlichen Araniern, zwei davon kamen ihr bekannt vor, eine dritte Person darin fiel ihr wegen ihrem feinen, androgynen Anlitz auf. Auch sie standen nicht weit von diesem Zelt, es gehörte, wie Erena ihr zuflüsterte Arianna von Pfiffenstock-Ruchin, ihrer ihr nahezu unbekannten Schwägerin, mit der sie noch über ein juristisches Problem zu sprechen gedachte.

Die Szenerie beunruhigte sie unwillkürlich, doch es war nur eine Momentaufnahme alle drei Gruppe, ihre, die Rivalinnen und die Aranier nahmen andere Wege und an ihr war es die nächste Runde des Turniers einzuleiten.