Benutzer:VolkoV/Briefspiel

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Version vom 7. Dezember 2008, 14:50 Uhr von VolkoV (D | B)
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Bedächtig rollte er den fast leeren Kelch zwischen den kalten Fingern der rechten Hand. Das Wetter hatte in den letzten Tagen merklich aufgefrischt, sodass die Kälte einem rasch in die sommerlichen Glieder stieg. "Was habt ihr zu berichten Bruder Falkenauge?", fuhr der sehnige Ritter fort. "Ein in den Wäldern gelegenes Gut, schwach befestigt und taktisch ungünstig zu verteidigen!", brachte der junge Kundschafter pflichtbewusst knapp vor. Ebenso bedächtig stellte der Ritter nun den Kelch ab und schenkte sich erneut etwas vom erwärmten Wein nach ohne seinen Gast ebenso etwas anzubieten. Mit hochgezogener Braue bohrte er nach: "Wie sieht es mit der Bedeckung aus und welche Unwägbarkeiten mögen uns erwarten?" "Wir schätzen ungefähr drei Hand schwerer Söldlinge der Garde und können leider nicht sagen wie gut das Gebäude im inneren gesichert wurde. Ebenso ist uns nicht klar über welche Fähigkeiten die Anführer der Truppen verfügen!" Als der weintrinkende Ritter nichts erwiderte, sprach der Kundschafter weiter: "Wie soll ich Bruder Helme weiter instruieren, Bruder Komtur?" Der Komtur nahm einen Schluck und wandte sich nun angesichtig seinem Kundschafter zu: "Teilt ihm mit er solle die Schwinge aus der Mark ins Umland der Gebäudes führen und sich dort, ungesehen auf eine Ankunft weiterer Truppen und einen baldig erfolgenden, schnellen Überfall vorbereiten. Richtet ihm aus, das ich autorisiert bin dies zu veranlassen. Schickt außerdem zwei unserer Knappen zum Heldenfriedhof folgendes Schreiben zu überbringen und dieses nach Krähenwacht" Nach dem kurzen Nicken des jungen Ritters erlaubte er es diesem sich zu entfernen, ehe er sich wieder seinem Kelch zuwandte.

(Micha)

Südlich von Drak

Bedächtig ließ der Junker ein paar Tropfen Öl auf die Welle seiner Schlunder Kurbel fallen, so dass daraufhin nur ein leises Surren der Mechanik und Knacken des sich spannenden Stahlbogens zu hören war, als er die Jagdarmbrust spannte. "Haran, das wird heute unser letzter gemeinsamer Kampf fern des kalten Baches sein.", sagte er, während er vorsichtig auf den provisorischen Wachturm zielte. Sie hatten es vor einer Woche schon gemeinsam beobachtet, gleich würde es wieder so weit sein.

Kleine geduckte Gestalten hatten sich schon seit Anbruch der Nacht in einer unglaublichen Langsamkeit robbend über die offenen Wiesen auf die vier Türme zubewegt. "Haran von Drachens Fels", antwortete der Ferkina, "es ist viel Ehre, doch ich freue meinen Fuß wieder in Kalter Bach zu baden." Er hob eine Hand an den Mund, um, etwas unpassend, den Ruf eines Bergadlers erschallen zu lassen. Alle robbenden Ferkinas erstarrten, als der Wachwechsel mit einer kleinen Laterne aus dem Eingang des Schlosses kam.

Sie würden, wie geplant, nach dem Wechsel die frischen Wachen ausschalten, hoffentlich machte ihnen der zunehmende Nebel keinen Strich durch die Rechnung. Simionas Söldner machten ihre Sache gut. Sie gingen von Turm zu Turm und tauschten jeweils nur einen aus, der die Strickleiter dann wieder hochzog. Jetzt würde sich zeigen, ob sich die Dragenfelser bei ihren Schützenfesten eher Schießen oder Trinken geübt hatten. Wenn sie alle vier erwischten, könnten die Golgariten fast bis vor das Schloss, ohne bemerkt zu werden. "Haran, jetzt geht es los", der Junker nickte auf seinen Turm, während das Licht der abgelösten Wachen gerade im Schlosseingang verschwand.

Der Ferkina neben ihm produzierte das klopfende Geräusch eines kopulierenden Rotpüschels (das war das einzige Naturgeräusch, was die Dragenfelser Schützen einwandfrei erkennen konnten), und die Ferkinas sprangen auf und hechteten die letzen Schritte auf Türme zu. Aus dem Schwung des vollen Laufes sprangen sie so hoch wie mögliche an die Turmpfosten und begannen den Aufstieg.

Es hatte den gewünschten Effekt: Die Wachen lehnten sich verwundert über die schützende Brüstung anstatt Alarm zu geben. In diesem Moment lies ein achtfaches Klacken die Bolzen von den Armbrüsten schnellen. Zwei Wachen vielen sofort hintenüber, die anderen hatten nur Zeit für kurze Schreie, dann waren die Ferkinas bei ihnen und beendeten die Sache. Sie würden sich die Ohren abschneiden, Lahor hoffte, die Golgariten würden beim Beerdigen ihrer Feinde nicht so genau hinsehen.

Vom Schloss kam keine Reaktion. Lahor fing an seine Rüstung anzulegen während die Ferkinas in den Schatten der Büsche zurückkehrten. Jetzt lag es an den Golgariten. Der Junker, der Haran und ihre Leute hatten nur noch dafür zu sorgen, dass keiner entkam...