Geschichten:Frühlingssturm - Rondrianische Kommentare dazu
Alinja liess Mirl nicht aus den Augen, nichteinmal nachdem sie gefallen war. Interessiert stützte sie ihr Kinn in die Fläche der linken Hand und nachdem sie sicher war, dass ihrer Schwerttochter nichts geschehen war, begann sie zu lächeln. Ihr Amüsement wuchs sich aus, je länger sie Mirl bei ihren Bemühungen zusah und als diese die Bahn mit fast schon stampfenden Schritten verliess, lachte sie sogar leise. "Sieh an, ein Feuerleijn. Wer hätte das gedacht?!"
An Lanzelind gewandt, wurde sie wieder ernst. "Wir wär's, willst Du Dich um Thadasgyrr kümmern, Skutigeri? Mirl scheint ihn vergessen zu haben und ich finde, das hat er nicht verdient, hm?!" Die kleine Novizin kam der Aufforderung ihrer Ausbilderin nur allzugerne nach, denn schon nahte wieder das Schwert der Schwerter. Eilig huschte sie nach einem "Gern, Hochwürden." davon.
"War das nicht jene junge Frau, die Deine Schwerttochter ist, Alinja?", Ayla setzte sich ohne weiteres Vertun.
"In der Tat, das war Mirella Divina von Mees-Mersingen, eine nunmehr überaus unzufriedene junge Rittsfrau." Alinja lachte und Ayla nickte verstehend. "Verlieren ist nicht leicht, wenn man jung ist," gab sie verständnisvoll zum Besten.
"Bitte! Verlieren ist niemals leicht, wer tritt schon an, um zu unterliegen?! Es ist eine notwendige Lektion, die Mirl noch dabei ist zu lernen." Alinja warf Ayla einen amüsierten Seitenblick zu.
"Hat sie gut gekämpft?" Die Erhabene schlug ein Bein über und nahm einen Humpen Bier entgegen.
"Das hat sie. Erst im dritten Anlauf erwies sich der Landvogt als sattelfester. Sie kann stolz auf sich sein und irgendwann, wenn der Zorn verraucht ist, wird sie das vielleicht auch so sehen. Ich schätze, in zehn bis zwölf Jahren."
Ayla lachte und nahm einen tiefen Schluck. "Berichte mir von Deinem Gespräch mit der Bußfertigen!"