Geschichten:Auf Reshminas Spuren - Teil 14

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A’urel war gerade dabei Korisande zu satteln, als sich sein Bruder zu ihm gesellte. Beiläufig tätschelte der ältere der Brüder die Nüstern der Stute. „Ist sie duas?“ Fragte er geradeheraus und wies mit einem Kopfnicken in Richtung Vermessungslager. „Ist sie duas, von där Du hautä Nacht gesprochän hast?“ A’urel hatte gerade die Satteldecke aufgelegt, als er kurz inne hielt und sein Bruder aus freudigen, fast glasigen oder abwesend wirkenden Augen anschaute. „Du hast sie schon ge’sähen? Ist sie nicht wundärbar?“ Ra’oul verzog dabei nur leicht das Gesicht und fragte besorgt. „Hast Du zuviel gäraucht? Ich sagtä Dir doch schuon, duass das Kraudt von Mauwa nicht gut ist.“ „Ach Ra’oul.“ Seufzte der Jüngere und machte weiter mit dem Aufsatteln. „Äs ist mir wirklisch ärnst.“ Ra’oul nickte. Wenn es wirklich ernst war, verstand er nur zu gut, wie sich sein Bruder fühlen musste. Und dennoch, genau seine eigenen Erfahrungen, die sein Herz noch immer bluten ließen brachten ihn davon von Malina abzuraten, obwohl er sie nicht einmal kannte und Eslam sicherlich egal sei, wer A’urel einmal die Söhne und Töchter gebären würde, solange sein Sohn dabei glücklich war. „Hörr zu A’urel. Tuä nichts unüberlägtes. Ich wärde mir duas Waib anschauän und duann sähen wir waiter. Sichär wirst Du in Rashia Hal Abwächslung findän. Gäh dorthin und wuarte, bis ich Dich rufän lassä.“ Ra’oul war seinem Bruder mittlerweile zur Hand gegangen und machte gerade den Sattelgurt fest. Er hoffte, dass die ganze Sache wirklich nur eine Gespinst der Jugend war und A’urel im Heiligtum der drei gütigen Schwestern Malina vergessen würde. „Rashia‘ Hal?“ Fragte A’urel kurz nach. „Einä gutä Idee.“ Als Korisande fertig gesattelt war, bedankte sich der jüngere Nebachote nochmal bei seinem Bruder. Zum Abschied legten sie jeweils ihre Rechte auf die rechte Schulter des anderen. „Ich dankä Dir fir Dainen Rat.“ Damit saß A’urel auf und ritt los. Doch bevor er sich für den Abend in Rashia Hal zurecht machen ließ, seine Schwester würde ihm sicher helfen, musste er noch Rashid ausfindig und seinem Vater abschwatzen. Der Diener hatte für ihn ebenfalls noch einiges für den Abend vorzubereiten. Seufzend sah Ra’oul noch seinem Bruder nach und nahm sich vor die Haupfrau möglichst bald zu sprechen. Eventuell würde er sie auch vom Land jagen. Irgendetwas würde er ihr sicher anhängen können. Liebesdienste mit Tieren? Leichenschändungen am Paß? Vorliebe für das eigene Geschlecht? Verschwörungen wider Aldron? Irgendetwas würde sich schon arrangieren lassen, da war er zuversichtlich, als er zu Turam ging, um sich über die aktuelle Situation berichten ließ.




Als Ra’oul wieder zurück ins Lager der Nebachoten kam, sah er Turam mit einem, ihn unbekannten Landsmann sprechen, der ihm als Sayid aus dem Gefolge Aldrons vorgestellt wurde. „Kor zum Grußä!“ Begrüßte Ra’oul ihn, setzte sich zu den anderen und nahm den heißen Tee entgegen, den man ihm reichte.



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