Garetien:Kloster St. Ukurien
Vorlage:Dorfbeschreibung «Die von Russ geschwärzten Ruinen des ehemaligen Ucuri-Klosters, das später als Spittel für kranke, versehrte und gebrechliche Boten Ucuris diente, zeugen von der einstigen Wehrhaftigkeit des Gebäudes, in dem die Dorfbewohner vor drohender Gefahr Schutz suchten. Das Spittel verlor zunehmend an Aufmerksamkeit seitens der Oberen in Gareth und im schicksalhaften Jahr 1028 BF waren weder Geweihte oder Akoluthen noch Insassen anwesend, als unbekannte Mordbrenner das Gebäude anzündeten und zerstörten. Auch der Ucuri-Schrein fiel dem barbarischen Werk zum Opfer. Zerschlagen liegt er am Boden. Noch heute bleiben deren Identität und insbesondere deren Motiv für die frevelhafte Tat im Dunkeln. Ihre rot-schwarzen Wappenröcke liessen keine Rückschlüsse auf die Urheberschaft zu. Doch offenbar hatte es die mordlüsterne Schar eilig davonzukommen. Jedenfalls blieben grössere Plünderungen und Vergehen an der hiesigen Dorfbevölkerung aus. Nun scheint das Dorf wie eh und je seinem gewohnten Alltagstrott nachzugehen. Brav entrichten die Bewohner ihren Zehnten. Die Äcker sind fruchtbar, die Weiden saftig. Wahrlich scheint es, als ob Peraine ihre Hand schützend über den Landstrich gelegt hat.»
Reisebericht eines unbekannten Jüngers Aves’, 4. Ingerimm 1032 BF''
Die Leute in Sankt Ucurien scheinen vor allem eines zu haben: Zeit. Im Gegensatz zum geschäftigen Treiben in Praioslob oder in Nettersquell läuft hier alles in einem deutlich gemütlicheren Trott ab. «Numme nid gschprängt, aber gäng hü», lautet das geflügelte Schlunder Sprichwort, das für die Leute von Sankt Ucurien wie eine Faust aufs Auge zu passen scheint. Was aber nicht heissen soll, dass sie auf der faulen Haut liegen würden. Ganz im Gegenteil sind sie fleissige und brave Leute, die ihre Arbeit ernst nehmen und sehr exakt ausführen. Auffällig ist auch, dass die Häuser und die Strassen in einem tadellosen Zustand gehalten werden. Ordnung und Sauberkeit müssen schliesslich sein!
Altwerden ist in Sankt Ucurien nicht schwer. Die Felder geben genügend Nahrung her, um die Alten auch durch strenge Winter durchbringen zu können. Einzig an Unterhaltung scheint es zu fehlen. So hocken sie tagein tagaus vor ihren Behausungen auf den Bänken und unterhalten sich ausgiebig über die Durchreisenden von oder nach Erlenstamm, die – so scheint es – die einzige Abwechslung in das sonst gähnend langweilige Dorfleben bringen. «Dämm brännt s’Füdle!» wird beispielsweise ein Reiter geschimpft, der es wagt, im versammelten Trab durch das Dorf zu «hetzen». Gar bös beäugt werden Reiter, die sich erdreisten, durch das Dorf zu galoppieren. «Dä söll de Namelosi hole!», wettert es dann von den Bänken, begleitet von einem kräftigen Husten ob des eingeatmeten aufgewirbelten Staubs.