Benutzer:Treumunde/BriefspielSeepfeil Insel
Das Landungsboot mit Kapitänin Shida Calisjar ruderte in Richtung der kleinen Insel. Diese bewaldete Insel unterschied sich deutlich von den dichten, urwaldähnlichen Koralleninseln, die sie zuvor erkundet hatten. Das gemäßigte Klima bot eine willkommene Abwechslung.
Noch im Meer, aber in Sichtweite der Insel, entdeckte Bootsmann Helmbrecht durch sein Fernglas eine faszinierende Szene: Delfine, auf denen neckerähnliche Wesen mit spitzen Ohren famose Kunststücke vorführten. Ihre Augen waren Juwelen - faszinierend.
An Bord des Ruderbootes waren neben Kapitänin Shida und Helmbrecht auch der Magier Harad sowie der neue Hauptmann Randolf, der nach dem Tode Lechmins diesen Posten bekleidete. Sie zogen das Boot an Land und betraten vorsichtig den weichen Sand. Langsam und achtsam bewegten sie sich vorwärts, stets wachsam gegenüber möglichen Gefahren.
Am anderen Ende des Strandes bemerkten sie mehrere kleine Einboote, die auf die Anwesenheit von Inselbewohnern hinwiesen. Sie gingen am Ufer entlang und entdeckten an den nahen Bäumen unbekannte Schriftzeichen. Harad blieb stehen und untersuchte sie genauer. „Es ähnelt Isdira, aber ich kann es nicht lesen,“ sagte er mit einem Hauch von Ärger in der Stimme.
Die Gruppe näherte sich den Einbooten, als plötzlich aus einem Pfad drei Elfen auftauchten. Sie trugen kunstvoll gestaltete Holzschalen voller Früchte. Ein in elegantem Elfenbausch gekleideter Mann trat hervor und sprach: „Sanyasala ay Tir Lyr Nuyasala,“ während er eine der Schalen darbot.
Kapitänin Shida verneigte sich respektvoll, nahm die Schale entgegen und warf ihren Begleitern einen fragenden Blick zu. „Versteht ihr das?“ fragte sie leise. Harad überlegte kurz. „Es hat Ähnlichkeit mit Isdira, aber ich verstehe es nicht,“ antwortete er nachdenklich.
Eine Elfe, die neben dem Anführer stand, trat vor und lächelte. „Seid gegrüßt, Fremde. Willkommen auf * Nuyasala,“ sagte sie langsam in Garethi. „Das wollte euch Aldarin mitteilen. Auch ich, Elionai, heiße euch willkommen.“
Die kleine zierliche Kapitänin atmete erleichtert auf. „Danke für euer freundliches Willkommen,“ sagte sie, bemüht, ihre Worte verständlich zu machen. „Wir wurden von einem Sturm schwer beschädigt und bitten um eure Hilfe.“
Elionai schaute zu ihrem Anführer, der nickte. „Ihr seid hier in Sicherheit. Ihr könnt euer Schiff hier reparieren. Unsere Holzformer werden euch helfen, doch es gibt Bedingungen. Bedingungen, die wir allen stellen, die in unsere Gewässer kommen und Hilfe benötigen.“
Shida nickte, wohl wissend, dass sie keine andere Wahl hatte. „Ihr werdet all eure Waffen abgeben und Faelanthîr wird auf euch aufpassen,“ erklärte Elionai und deutete auf einen dritten Elfen, der neben ihnen stand. „Zudem werdet ihr nicht einfach Holz schlagen. Wir achten und ehren unsere Pflanzen- und Tierwelt.“ „Habt unseren Dank,“ erwiderte die Kapitänin sichtlich erleichtert.
„Nun lasst eure Mannschaft an Land kommen. Unsere Sippe wird euch ein Bad, frische Kleidung sowie Speis und Trank bereitstellen,“ sagte Elionai freundlich und deutete den Weg hinauf. Faelanthîr begann unterdessen, die Waffen der Ankömmlinge einzusammeln. Die Inselbewohner hatten sich als gastfreundlich erwiesen, doch die Mannschaft der Seepfeil wusste, dass sie die Bedingungen respektieren mussten, um ihre dringend benötigte Hilfe zu erhalten. Nur sehr unwillig händigte Randolf ihnen das Hauptmannsschwert aus. Er befürchtete immer noch eine Falle und nahm sich vor, auf der Hut zu bleiben.