Garetien:Cantzler Garetiens
Mit der Einrichtung des Burggrafenpaneels als Beraterstab des garetischen Königs - obschon selbst kaiserliche Lehnsnehmer - durch Kaiser Rohal den Weisen im Jahre 470 BF wurde das Zedernkabinett geschaffen, das dem König Rat und Hilfe beim Regieren gewährte. Das Zedernkabinett - wichtig für einen König, der gleichzeitig ein ganzes Reich zu regieren hat - wurde von Anfang an angeführt von einem Kanzler, jenem Vertrauten des garetischen Königs nämlich, der die Geheimnisse des Königreichs kannte und der nach alter Sitte nur flüsternd in das Ohr des Königs sprach, wiewohl auch ihn der Regent nur flüsternd ansprach. Weil diese Sitte so gehalten ward, wurde der Kanzler in früheren Tagen vom Volksmund "Ohrenbläser" genannt, "Kronenflüsterer" oder auch "Feinslieb", dieweil sich doch König und Kanzler stets zu umarmen schienen, wenn sie einander besprachen.
Eigentlich aber war die Aufgabe des Ersten Königlichen Geheimnisträgers, an des Königs Statt die Gewalt der Krone aufrecht zu erhalten, und er hatte dazu den Auftrag, mit allen Mitteln vorzugehen, die nötig sind. Darum durfte der König das Zedernkabinett nicht betreten: weil er nicht befleckt werden durfte mit den Taten sowohl des Alltags als auch solchen, die nicht königlich sind. Es waren die Gareth Burggrafen seit diesen Tagen auch in ihrer Treue zur Krone erprobte Männer und Frauen, häufig Soldaten, Anführer und Meinungsmacher, auf die sich der König verlassen konnte. Der Kanzler aber war am Anfang aus unauffälligem Hintergrund, bisweilen mit Phex im Bunde, ein Geheimnisträger und ein Geheimnisträger. "Wissen ist Macht", soll Kaiser Rohal angesichts seines Kanzlers gesagt haben, "darum sei Du durch Dein Wissen an meiner Statt mächtig im Königreich Garetien". Alle Urkunden, die Garetien betrafen, wurden vom Kanzler gesiegelt, weshalb er auch diesen Titel trug, vor allem aber jene, die das Geheime Siegel erhielten.
Die Eslamiden hielten es ähnlich wie Kaiser Rohal und ernannten garetische Kanzler, die ihnen flüsternd das Neue aus dem Königreich meldeten und die Herrschaft auf die Schultern der Burggrafen verteilten und so organisierten. Erst unter dem Eindruck des mächtigen Reichskanzlers Randolph von Rabenmund wurden die Statuten des Zedernkabinetts geändert, wurde der Kanzler zum Ersten Garetischen Berater, auch damit man seinen Titel nicht mit dem des mächtigen Reichskanzlers verwechselte. In der Kaiserlosen Zeit hatte mancher selbst ernannte Kaiser des Mittelreiches einen eigenen Ersten Berater, manche nannten sogar ihren Beraterstab ein Zedernkabinett, doch gab es erst unter Kaiser Barduron wieder ein Zedernkabinett, das auch in diesem Gemach tagte, und alle alten Sitten wurden wieder eingeführt mit Ausnahme des Ohrenflüsterns. Es heißt, sogar Kaiser Perval habe sich daran gehalten, das Zedernkabinett nicht zu betreten.
Mit den großen Reformen Kaiser Retos wurde auch das Amt des garetischen Kanzlers neu geformt. Von nun an hieß er der Erste Königliche Rat Garetiens, auch kurz Staatsrat, und seine Aufgabe ist es, alle Rechtssachen für den König vorzubereiten, kleinere Fälle selbst zu entscheiden, die Steuern überwachen zu lassen und ggf. Dispense zu erteilen, die Straßen und Wege sichern zu lassen, die Landwehren in Übung zu halten, Dunkelsinn und Schwarzkünste aufzuspüren (darin steckt noch ein Teil des alten Kanzleramtes) und nicht zuletzt die Krone zu vertreten, wenn deren Träger abwesend oder unabkömmlich ist. Somit erhielt der Staatsrat große Macht über Volk und Adel von Garetien. Der Titel wurde für Horulf von Luting zurückgewandelt zum Cantzler Garetiens.
Berühmte garetische Kanzler und Staatsräte
Galerie
Sibelian von Luring (953 - 1017 BF) |
Udalbert von Schellenpfort (942 - 1003 BF) |
Alwene von Gareth-Hartsteen (955 - 1027 BF) |
Praiodan von Luring (976 - 1027 BF) |
Horbald von Schroeckh (981 BF) |
Horulf von Luring (971 BF) |
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