Garetien:Schratenhain
Viele Gerüchte umranken den Schratenhain, so soll dort ein Höhlendrache gelebt haben, der dem Dragenfels seinen Namen gegeben hat und früher sollen dort finstere Rituale durchgeführt werden. Wieviel davon der Wahrheit entspricht ist ohne einen Besuch des abgelegenen Wäldchens nicht zu ergründen. Dem Druidem Gjaros, der unweit der des Hains in einer kleiner Holzhütte wohnt und den Dragenfelsern ab und an mit ihren Wehwehchen hilft, scheint zumindest viel daran gelegen zu sein, dass sich die Dorfbewohner weiter vor seinem Wald fürchten.
Tief im Schratenhain kreuzen sich zwei Kraftlinien, die mächtigere geht durch den Vulkan Greifensitz und das Heiligtum Schlund, die andere durch den alten Turm in Dragenfels nach Süden den Raschtulswall entlang. Schon früh haben hügelzwergische Geoden hier einen Ritualplatz errichtet, der jetzt unter der Obhut von Druiden ist. Ein Höhlendrache ist aber schon seit Jahrhunderten nicht mehr in Dragenfels gesehen worden, obwohl es solche Kreaturen weiter oberhalb, also z.B. jenseits der Zähne durchaus gibt.
Zuerst möchte ich eine Geschichte wiedergeben, die unser Dorfschulze Kesin schon seit Jahren erzählt, eine der Geschichten die man an den Langen Winterabenden am Feuer erzählt und die einen mit wohligem Schauer erfüllen:
"So hört nun die Geschichte des Schratenhains, eine wahre Geschichte, den mein Grossvater hat sie von einem Freund, dessen Ehefrau die Nichte von Sarek wahr, von dem diese Geschichte handeln wird:
Sarek war ein einfacher Hirte im Dorf Dragenfels, damals als der Junker Gisurg von Dragenfels gerade auf der Feste herrschte. Die Alten im Dorf hatten Sarek immer und immer wieder gewarnt, er solle doch die Herden nicht in die Nähe des Waldes bringen, der damals schon Schratenhain hieß,den dieser Wald gehörte dem alten Höhlendrachen Garofos der im Raschtulswall südlich der Feste wohnte, und der Drache forderte nichts sonst von den Dörfer, außer das sie seinen Wald meiden.
Aber der junge Sarek wollte nicht hören, und eines Nachts schlich er sich an den Wald heran, und da er nichts verdächtiges vorfand, nahm er sich vor in der nächsten Nacht zurückzukehren das Licht des vollen Madamals ausnutzend, den Wald zu betreten. Am nächsten Abend betrat er den Wald, und wäre ein anderer Hirte, Batis, ihm nicht gefolgt, so wüssten wir nicht was mit ihm passierte: Batis erzählte später, von Weinkrämpfen geschüttelt, Sarek habe den Wald betreten, und sei erst nach Mitternacht wieder zurückgekehrt. Als er aus dem Wald trat waren seine Augen gebrochen, wie die eines alten Mannes aber trotzdem blitzten sie in dem Wahnsinn, den Boron ihm gegeben hatte, da sein Geist den Schrecknissen des Waldes nicht gewachsen war. Sein schwarzes Haar war schlohweiß geworden, er zitterte und sein geschwächter Körper war abgemagert, 'Weisst Du... wie lange die Ewigkeit... wirklich ist?' hauchte er Batis ins Ohr, dann starb er in seinen Armen.
Als Batis mit ein Paar Bauern in den frühen Morgenstunden zurückkehrte war von Sarek nur ein Häufchen Staub übrig. Seitdem ist keiner der Dragenfelser mehr in den Hain gegangen, doch viele Neugierige hat der Wald schon verschluckt. Wurde er früher wegen der Waldschrate gefürchtet die den Hirten die Schafe wegnahmen, gilt er heute als verflucht..."
Hier endet die Geschichte. Auch Tizina hat den Wald des öfteren bereist, und nur von einen Ritualplatz erzählt, der schon seit Jahren verwaist zu sein schien. Übrigens lebt die Schratenfamilie immer noch im Hain, sie erzählten von 'Groß Eisenmann nehmen Kraft von Silberscheibe viele Winter vergangen'. Ein Magier im Eisengewand? Nun, Tizina hatte einige Wirre Phantasien über den alten Junker, doch ich denke, diese wurden nur aufgestellt, um alle ihre Verfehlungen zu verdecken.
Nach einigen Gesprächen mit dem Druiden Gjaros möchte ich dem werten Leser raten, nicht zu "magisch aktiven Zeiten", also zur Mitternachtsstunde, bei Sonnenwenden oder zur vollen Mada den Wald zu betreten, trotzdem kann ich den Wald im Vergleich zu den verfluchten Landen die die Erben des Bethaniers besetzt halten als ungefähtlich bezeichnen, wiederhole aber trotz allem die Anordnung, dass jederBesucher des Waldes vorher die Erlaubnis auf dem Gut abholen muss. Allerdings wird er am Rande schon seit Jahren gerodet und auch die Tiere die ich dort jage sind von besonders kräftigem Wuchs.
(geschrieben von Hagen von Despiona)