Garetien:Tempel der Sonne

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Einwohner:
80
Infrastruktur:
Tempel:
Briefspiel:
Ansprechpartner:
unbespielt
Kennziffer:
Gar-I-01 ~ Cἡἡ


Der Tempel der Sonne erhob sich im Herzen der Stadt des Lichts, die um ihn herum errichtet wurde, eine gute Meile vor den Toren Alt-Gareths. Das gewaltige Gebäude, das nach Plänen des Baumeisters Owilmar von Gareth und auf Geheiß des Kaisers und Boten des Lichtes Kathay Praiotin XI. errichtet wurde, aber erst 451 BF unter Kaiser Gurvan Praiobur I. fertig gestellt und eingeweiht wurde, ist das größte Gebäude, das Menschenhände auf Aventurien je errichtet haben. Die gülden-rotgläserne Kuppel erhob sich 271 Halbschritt hinauf in den Himmel über Gareth, wurde allerdings in der Schlacht in den Wolken durch Trümmerstücke der Fliegenden Festung zu einem großen Teil eingerissen. Namentlich der ringförmige Schlussstein aus rosafarbenem Schlunder Marmor zerschlug in tausend Trümmerstücke, als er das prächtige Sonnenmosaik auf dem Hallenboden zerstörte. Der Tempel ist aus kostbarem Weißstein errichtet, und obschon manche Stellen rußgeschwärzt sind und die Reste der Kuppel wie Fangzähne in den Himmel streben, strahlt und leuchtet das ganze Haus des Sonnengottes in seinem strahlenden Licht gleißend und hell, als stünde es nicht auf flachem Land, sondern schwebe es gleichsam zeit- und gewichtslos würdevoll darüber.

Der Tempel der Sonne war auch das Haus des Ewigen Lichtes, das unter der Kuppel schwebte und aus dem die Praios-Kirche ihre Kraft zog und das Licht, ihre Tempel zu weihen. Jenes Licht ist seit der Zerstörung der Kuppel, erloschen - und mit ihm der Segen Praios', neue Tempel zu weihen oder entweihte Tempel wieder herzustellen. Darum hat sich die Praios-Geweihtenschaft auf eine zweite Quanionsqueste begeben, das Heilige Licht wie der Heilige Qunaion einst wiederzufinden.

Der Tempel misst 227 Schritt im Durchmesser und ist 60 Schritt hoch - die Kuppel noch einmal mehr als doppelt so hoch. Eingang in das Kreisrunde Gebäude erhält man durch das Tor der Sonne, das zwölf Schritt hoch ist, sowie durch die benachbarten Tor des Madamals und Tor des Firunsgestirns.

Das Innere des Rundes birgt allerlei Kapellen, Heiligtümer, Grüfte, Grablegen und Kammern:

  • Der Goldene Gong: In der Halle des Himmels hinter dem Tor der Sonne hängt der Goldene Gong, dessen Klang erschallt, wenn ein Bote des Lichtes gekrönt wird, wenn er gestorben ist und am wiederkehrenden seiner erlauchten Geburt. Der heilige Klang schallt drei Meilen weit und lässt Zauberkundige im Herzen verzagen.
  • Wandelgang der Zwölfgötter: Der Wandelgang um das Allerheiligste Rund ist den Zwölfgöttern geweiht, denen Praios brüderlich vorsteht, so dass der Tempel aus zwölf Teilkreisen besteht, von denen je einer einem der Zwölfe geweiht ist. Bei der Krönung eines Kaisers des Mittelreichs´ist es Brauch, dass er in Reue und Gebet diesen Zwölferkreis ein ums andere Mal betet, wenn er sich während der Namenlosen Tage auf seine Krönung zu Neujahr vorbereitet. In Nischen stehen kunstvolle Statuen der Götter, hinter denen der Weg in Seitenkappellen und heilige Kammern führt.
  • Hallen der Zwölfgöttlichen Lande: Jedes Tempelzwölft ist überdies den Provinzen des Reiches zugeordnet, deren Vertreter sich auch ebendort versammeln, wenn zum Hoftag geladen ward. Die Aufteilung ist wie folgt in der Regentschaft Kaiser Retos vorgenommen worden: Die erste Halle für Greifenfurt und Windhag, die zweite Beilung und Warunk, die dritte für die Nordmarken, die vierte für den Kosch und Aranien, die fünfte für Darpatien (heute Rabenmark, Wildermark und Traviamerk), die sechste für Almada, die siebente der Kaiserin und ihren Räten, die achte dem Königreich Garetien (sowie heute auch Perricum), die neunte Maraskan und den Zyklopeninseln, die zehnte Albernia, die elfte Tobrien und die zwölfte Weiden.
  • Sonnensaal der Boten des Lichtes: Hier steht die Thronempore des Lichtboten, hier empfing er die gekrönten Häupter, von hier leitete er die Andachten und sammelte die Hohen seiner Kirche. Die hohe Halle, genau gegenüber dem Tor der Sonne, soll wegen ihrer überaus prächtigen Ausstattung ebenso viel gekostet haben wie der restliche Bau der Stadt des Lichtes. An diesem Ort, auf diesem Thron, vermag niemand der Stimme, die befiehlt, und dem Geist, der sieht, zu trotzen.
  • Grüfte: Im Tempel der Sonne finden sich die Grablegen oder Denkmäler der Kaiser, namentich aller vor Einrichtung des Tals der Kaiser sowie das Grab Kaiser Retos; die Priesterkaiser sind alle hier begraben, wobei der Zugang verborgen ward in der Kapelle Gurvans, damit die Leichname der Kaiser nicht geschändet würden. An der langen Treppe hinab in die unteren Gewölbe heißt es, die Toten würden bewacht von einer "vilerley heilich und unheimlich Creathyr, und niht minder vilen tücken". Eine Gruft für den Baumeister existiert überdies und die Gruft des Reichsgründers Rauls des Großen.
  • Kapellen: Zahlreich sind die Kapellen in den Seitenhallen des Tempels; sie sind geweiht dem Gottessohn Ucuri, dem Heiligen Gilborn von Punin, dem Raben und dem Rade (Boron im Vanitas-Bild), dem Priesterkaiser Gurvan (schlicht, aber mit besonderer Akustik) und der Heiligen Lechmin.
  • Gewölbe der versiegelten Schriften: In den Bleikammern des Sonnentempels lagern gefährliche Schriften und Forschungen, schwarzmagische Traktate, dämokratische Pamphlete und so manches finstere Artefakt, vor denen die Praios-Kirche und der Orden der Hüter die Menschheit schützt.

Darüber hinaus finden sich in den hohen Hallen die Krönungskapelle des Lichtboten, seine eigenen Gemächer, die Kirchenkanzley, die Empfangshalle des Lichtboten, Denkmäler und Kunstwerke ohne Zahl, Quartiere für Pilger und nicht zuletzt für die Sonnenlegion, die den Tempel schützt.

Angesichts der Ausmaße dieses Bauwerks, das in fast vierzig Jahren errichtet wurde, mutet es erst Recht wie lästerliche Hybris an, dass der garetische Adel vor wenigen Jahren zum Gedenken an den Sieg über den Bethanier einen Siegestempel zu Puleth errichten wollte, der nur um ein Zwölftel kleiner sein sollte als sein Vorbild, der Sonnentempel zu Gareth.



Weitere Informationen: Soloabenteuer "Das Königs-Komplott" von N. Gaul anlässlich des Großen Hoftages ♦ Spielhilfe Herz des Reiches, S. 83-85 (dort auch Plan)


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