Geschichten:Aidaloê - Teil 25

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[Im Gasthaus „Zur goldenen Linde“, Brn. Schwarztannen]


Es dauerte einige Zeit, bis Aidaloê diese neuerlichen Informationen verarbeitet hatte. Unruhig fegte ihr Blick zwischen dem Büchlein, dem Ring und Ritter Trautmann hin und her, bis sie endlich die Sprache wiederfand.

„Ihr wollt damit sagen, dass Seine Wohlgeboren die Überfälle fingiert hat?“ brachte sie hervor und starrte mit einem Ausdruck von Fassungslosigkeit Trautmann an. „Woher habt Ihr überhaupt diese Informationen?“

Mit dieser Frage versuchte die Junkerin Ordnung in dieses Chaos zu bringen – wieder einmal.

„Der Kutscher des Edlen ließ es gegenüber einem Schützen fallen...“, setzte der Ritter zu einer Erklärung an.

Aidaloê zwinkerte einmal, dann ein zweites Mal. Schließlich schüttelte sie den Kopf und meine lakonisch: „Ihr hört also auf das Getratsche von Dienstboten und haltet es für ungetrübte Wahrheit?!“

Trautmann schüttelte nun seinerseits den Kopf: „Nein, Herrin. Aber ich muss diesen Hinweisen nachgehen – und einfach so wird der Kutscher es sich nicht aus den Fingern gesaugt haben, meint Ihr nicht auch?“

Aidaloê sah noch einmal auf das Buch und entgegen ihres aufkommenden schlechten Gewissens begann sie durch die Seiten zu blättern. Selbst auf den letzten beschriebenen Seiten fanden sich jedoch keinerlei Hinweise auf etwaiges verbotenes Tun.

„Aber es deucht mir doch gar zu riskant, den Räubern solche eindeutigen Gegenstände mitzugeben – das Wappen kann man zurückverfolgen?“

Die Halbelfe hob den Blick und sah Trautmann eindringlich an. Der begann die Schmuckstücke wieder in den Beutel zu sammeln.

„Natürlich, es wäre gar zu dumm – aber möglicherweise haben die Männer diese Dinge einfach gestohlen?“

Aidaloê betrachtete nachdenklich das Buch, in dem sich aber so gar kein Hinweis finden mochte. Ein wenig abwesend murmelte sie: „Es fehlt allein auch ein Grund für sein Tun...“

Trautmann wartete nur noch darauf, dass seine Herrin ihm das Buch wieder gab, als diese plötzlich und unvermittelt eine Seite zurückblätterte. Sie als die aufgeschlagene Seite, um sie dann vor Trautmanns Nase zu halten mit den Worten: „Seht Euch das an!“ Trautmann nahm das Büchlein in die Hand und las die Seite leise murmelnd.

Habe heute meiner treuen Frau ein schönes Hochzeitsgeschenk zum 25ten Tages unseres Travienfestes überreicht: Ein silbernes Schwanenamulett mit Bergkristallen und ihren Initialen auf der Rückseite, fein eingraviert – GPGL. Gunelda Praiowine von Gorsingen-Immenhort. Sie ...



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Texte der Hauptreihe:
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
K6. Teil 5
K7. Teil 6
K8. Teil 7
K9. Teil 8
K10. Teil 9
K11. Teil 10
K12. Teil 11
K13. Teil 12
K14. Teil 13
K15. Teil 14
K16. Teil 15
K17. Teil 16
K18. Teil 17
K19. Teil 18
K20. Teil 19
K21. Teil 20
K22. Teil 21
K23. Teil 22
K24. Teil 23
K25. Teil 24
K26. Teil 25
K27. Teil 26
K28. Teil 27
K29. Teil 28
K30. Teil 29
K31. Teil 30
K32. Teil 31
K33. Teil 32
K34. Teil 33
15. Rah 1027 BF zur mittäglichen Praiosstunde
Teil 25
Teil 24


Kapitel 26

Teil 26
Autor: Nils M.