Geschichten:Albernische Gäste - Teil 17
Natürlich waren alle hellauf begeistert, und an diesem Abend wollte man einen guten Tropfen auf das Wohl der frisch Verlobten trinken, doch Rondrigo musste den Enthusiasmus ein wenig bremsen, hatte er doch nur noch ein gutes Quastenbräu im Keller. Das letzte Mal, dass er Wein hatte heran schaffen können, war zum Besuch der Pulethaner in Breitenhof vor über anderthalb Götterläufen gewesen.
Seine Gedanken schweiften ab von den Liebenden, hin zum Baron von Otterntal.
Rondrigo konnte förmlich die Galle auf seiner Zunge schmecken, die der albernische Baron sicherlich spucken würde, wenn er hiervon erfuhr.
Warum hatte Ra’oul nicht erst mit Lyns Vater gesprochen, wie es Rondrigo dem Nebachoten geraten hatte? Den Baron vor vollendete Tatsachen zu stellen war unklug und unrecht. Das Lächeln Rondrigos war den ganzen Ritt lang aufgesetzt und künstlich, denn nun konnte man nur noch hoffen, dass der Herr von Otterntal durch Yendor von Limpurg zu besänftigen war. Wenn nicht, wäre man sich der erbitterten Feindschaft eines weiteren Alberniers sehr gewiss.