Geschichten:Amaryd und Elaisha

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Verehrter Hochgeboren,

mein lieber Großcousin Leobrecht,
 
 
 
 
mit schwerem Herzen und zitternder Hand schreibe ich Euch diese Zeilen, wohl wissend, dass sie die letzten sein werden, die ich in der Lage sein werde zu Pergament zu bringen. Die Zeit meiner Lebensspanne neigt sich dem Ende zu, und bald werde ich den Pfad über das Nirgendmeer beschreiten, geleitet von Golgari.

Erinnert euch an Eure Großeltern Eloish und Radschaleya, deren Blut in meinen, wie auch in Euren Adern fließt. Eure Mutter Ismelda war die Zwillingsschwester meiner Großmutter Iphemia. So bitte ich Euch nun, Amaryd und Elaisha Eure helfende Hand zu reichen.

Ich schreibe Euch in einer Angelegenheit von größter Dringlichkeit und tiefster persönlicher Bedeutung. Meine geliebten Kinder, Amaryd und Elaisha, stehen vor einer ungewissen Zukunft. Ich war Teil der Forschungen im Adamant Laboratorium, einem Ort voller Wunder und Entdeckungen, zwischen Smamid und Ehristar in der Gorischen Wüste gelegen. Doch das Schicksal war uns nicht gewogen; ein Sternenfall im Jahre 1044 BF brachte Zerstörung über uns, und nahm mir meinen geliebten Gatten Korwan, einen Ritter des Immerwährenden Kampfes der Drachenei Akademie.

Seit jenem verhängnisvollen Tag leide ich unter dem Sternenfieber, einer Krankheit, die mich langsam verzehrt. Es gibt keine Heilung, keine Hoffnung auf Genesung. Wenn dieser Brief Euch erreicht, werde ich nicht mehr sein.

In dieser dunklen Stunde wende ich mich an Euch, Leobrecht. Ihr und Eure Familie seid die einzigen lebenden Verwandten, die mir und meinen Kindern geblieben sind. Ich hoffe, dass ihr die Fähigkeit und die Güte besitzt, euch meiner Kinder anzunehmen. Sie sind das letzte Licht meines Lebens, und ich flehe Euch an, ihnen Schutz und ein neues Zuhause zu gewähren.

Bitte, lieber Leobrecht, nehmt sie bei Euch auf, lehrt sie und zieht sie groß. Ihnen wurde nicht Madas Gabe zu Teil, so dass ich mir keine gute Zukunft für sie hier in Khunchom vorstellen kann.

In tiefer Trauer und mit der Hoffnung, dass meine letzten Worte bei Euch Gehör finden,
 
 
 
 
Zahira von Waraqis ay Khunchom

Magistra minora des Magischen Instituts und Lehranstalt vom Ei des Drachen zu Yash'Hualay


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Einige Wochen später ....


Kaiserlich Efferdsträne

Alderan von Scheuerlintz betrat Reichsfestung Wogentrutz und nickte dem wartenden Reichsvogt zu. "Wie geht es den beiden?" fragte Leobrecht sichtlich angespannt. "Mein Herr, sie sind sehr ruhig, ängstlich wie ein Hase vor der Schlange. Sie haben in kürzester Zeit beide Eltern verloren und nun die Kälte." Alderan deutete auf die Tür "Soll ich sie hinein bitten?"

"Sprechen sie Garethi?" Der alte Ochse hatte extra in den letzten Wochen sein aranisches Tulamidya aufgefrischt - doch die Zeiten, dass er er mit seinen Großeltern und seiner Mutter sprach waren lange vorbei. "Nur in Bruchstücken, soll ich bleiben und übersetzen?" fragte der Adjutant.

"Nein Alderan schon gut. Ich kann ihre Sprache sprechen, wenn auch bei weitem nicht flüssig und mit aranischem und nicht tulamidischen Dialekt, dennoch jetzt einen Übersetzer zu haben, wird es nicht vereinfachen eine Bindung aufzubauen. Bring sie mir besser in das Kaminzimmer und lass etwas zu essen reichen. Wir werden sehen, wie es sich entwickelt."

... Stunden später

Der Adjutant blickte durch einen Schlitz in der Tür. Beide Kinder lagen auf dem Sofa, ihre Köpfe auf dem Schoß des Reichsvogtes. Obwohl die Augen der schlafenden Kinder geschlossen waren, war unverkennlich, dass viele bittere Tränen geflossen waren. Fürsorglich streichelte der Reichsvogt durch die Haare der Geschwister. Es würde noch viel Zeit vergehen, bis sie die Trauer verarbeitet haben. Er dachte an sich und seine Jugend, beide Eltern starben so früh und seine Schwester Giselda zog ihn auf. Er war jetzt nicht ein Geschwister aber zumindest ein entfernter Onkel. Und Blut ist immer noch dicker als Wasser.



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Texte der Hauptreihe:
5. Bor 1046 BF
Amaryd und Elaisha


Kapitel 1

Kamele und Karawanen
Autor: Treumunde