Geschichten:Auf Jahr und Tag – Belehnung
Burg Scharfenstein, 16. Hesinde 1044 BF
Noch am selben Abend stellte Baron Drego seine Kinder beim gemeinsamen Abendmahl seinem Hof vor. Während er den Knaben im Arm hielt, hatte er mir das Mädchen anvertraut.
„Dies ist mein Sohn“, verkündete er stolz, „Mein Erstgeborener. Mein Erbe. Eines Tages wird er den Baronsreif tragen und mir nachfolgen. Wir gaben ihm den Namen Drego Danos Ruairi von Altjachtern.“
„So lasst uns trinken“, forderte die Heroldin Valaria von Wiesenthal die Anwesenden auf, „Auf den kleinen Drego!“
„Auf Drego!“, prosteten sich die Anwesenden zu und tranken.
„Und jenes Kind“, fuhr der Baron anschließend vor, „in den Armen Schwester Lindegards ist meine Tochter. Ein Mädchen so schön wie ihre Mutter. Sie trägt den Namen Luned Lechmin Hermine ni Rían.“
„Dann lasst uns wieder trinken“, erklang erneut die Stimme der Heroldin, „Auf die liebreizende Luned!“
„Auf Luned!“ Wieder wurde getrunken.
„Und weil dieser Tag ein ganz besonderer Tag ist, will ich meine beiden Kinder gleich auch mit eigenen Gütern ausstatten. Meinen Sohn Drego mache ich zum Edlen über Windau. Als seinen Vogt bestalle ich Fael ui Rían. Nehmt Ihr dieses Amt an?“ Der Baron wandte sich dem Ritter. Der Angesprochene erhob sich und erklärte: „Eine große Ehre, die Ihr mir da zuteil werden lässt, Euer Hochgeboren. Gerne nehme ich an.“ Nach einer förmlichen Verbeugung setzte er sich wieder.
„Und meine Tochter Luned wird Edle von Alden. Ihre Vögtin soll Eilein ni Rían sein. Wollt auch Ihr dieses Amt annehmen?“
Auch Eilein erhob sich: „Habt Dank für diese Ehre. Gerne werde ich Eurer Bitte nachkommen.“