Geschichten:Auf zur Beerdigung
Auf zur Beerdigung, die nur eine Ablenkung war für alle. Unterwegs Flüchtlinge, eine Schar von Soldaten, die keinem Reich mehr dienten und nach kurzem Scharmützel erkannten, dass hier keine guten Opfer für sie bereit standen. Die Nacht kam, schneller als erwartet und man musste einkehren, von ein paar Bauern geleitet.
„Dort. Wie man es uns sagte. Dies muss das befestigte Wirtshaus sein, die rote Laterne hängt draußen. Traviagefällig.“
Die anderen nickten schweigend. Zu lange war der Ritt schon gewesen und die Gedanken waren schwer, die man trug. Jeder hatte einen Brief bekommen. Nicht viel Inhalt war darin zu finden und doch genügend um Interesse zu wecken.
„An die Hüter der rechtschaffenen Ordnung, wie es der Götterfürst PRAIOS für uns, den Adel, vorsah. Wir haben mit Wohlwollen euren Kampf um die Erhaltung alter Rechte verfolgt und nun, wo die Schatten größer zu schein seien als das Licht, brauchen wir Streiter für die gerechte Sache. Schon einmal war das Reich in Gefahr und rechtschaffene Männer und Frauen, die sich in Sorge erhoben, wurden niedergeworfen. Wir sehen nun, was dies dem Reich einbrachte. Schwäche kann nicht geduldet werden, nicht jetzt, wo der Feind unser Herz umfasst hält. Kommt und rettet das Reich, denn dies ist eure Aufgabe, eure Last, welche wir euch auferlegen wollen. Mögen die Götter euch die Augen öffnen, ehe es zu spät ist.“ So oder so ähnlich stand es dort geschrieben. Vielleicht etwas weniger pathetisch.
Dazu ein Wegweiser, wo man sich einfinden sollte. Bannland. Umkämpftes Land. Niemand würde dort hinziehen, wenn ... Wenn nicht dieses Siegel zu finden gewesen wäre.
Retter oder Totengräber des Reiches? Woher kam er? Was hatte er vor und was konnte er erreichen? All diese Fragen mussten geklärt werden, was es auch kosten wollte. Es ging um das Reich.
Auf dem Ritt hatten sie nicht darüber geredet. Wer von ihnen war Anhänger des gestürzten Kaisers gewesen? Wer war sein Gegner? Schon jetzt war die Bedrohung für das Reich zu spüren. Sie mussten handeln, wie so oft und am Ende würde man mit Finger auf sie deuten, doch das waren sie gewöhnt, denn sie waren die Pulethaner, welche die Ordnung auch mit Gewalt aufrecht hielten.