Geschichten:Aus den Tiefen des Waldes - Bilder

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Abseits Reichsstraße östlich von Hirschfurt, Grenze Baronie Schwanenbruch, Mitte Praios 1043 BF, Am Abend.


Weit außerhalb der Reichsstraße schlugen Allessandrian und Tahl ein Lager auf. Während Tahl den Lagerplatz herrichtete, ging Allessandrian auf die Jagd und kam nach einiger Zeit erfolgreich wieder zurück. Das Abendessen der beiden wahr gesichert. Nachdem die Beute ausgenommen über dem Lagerfeuer zubereitet wurde, fing Tahl mit ihrem Unterricht an.

Beide setzten sich bequem gegenüber hin. Dann forderte Tahl Allessandrian ihr seine Hand zu reichen, was er dann auch tat. Dann sangen die beiden 'diun i'dao sala mandra' und knüpften so ein Band. Dann erklärte Tahl Allessandrian „Lege jetzt deine andere Hand an deine Stirn, schließe deine Augen, konzentriere dich auf deine Worte und sing 'feya, ama visya'ray'. Dann teile mir etwas mit. Am besten, fang mit etwas Einfachen an.“

Allesandrian tat wie ihm geheißen, doch hatte er Schwierigkeiten einen klaren Gedanken zu fassen. Zu viel geistert durch seinen Kopf, zu viel wog schwer auf seiner Seele. Er vermisste seinen Vater und seine Geschwister – vor allem Tarya. Und dann war da noch Arik, sein großer Halt und Seelenfreund. Er versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.

Mit fester Stimme klang der elfische Gesang aus seinem Munde. Der Gedanke, der in den Klängen mitschwang war schlicht 'Tarya'.

Tahl lächelte, als sie von Allessandrian das Bild von seiner Schwester erhielt und die damit verbundenen Gefühle. Als Antwort sendete Tahl ein Bild von Tarya, wie sie gerade auf einer Lichtung Kräuter pflückte. Tahl wartete einen Moment, bis Allessandrian ihre Bilder auf sich wirken lassen konnte, dass erklärte sie: „Du hattest mir ein Bild deiner Schwester mitgeteilt. Ich hatte das als Frage aufgefasst, ob ich wisse, wo Tarya sei, ob es ihr gut geht. Bilder können mehr beinhalten, als Worte. Ich hatte dir als Antwort einen Ort gezeigt, wo sie sich nach meinen Erinnerungen befunden hatte. Das kann ich entweder durch eine eigene Erinnerung wiedergeben, dass ich sie dort gesehen hatte oder dass Tarya mir mitgeteilte, dass sie vorhatte auf einer Lichtung Kräuter zu pflücken und ich somit ein entsprechendes Bild forme, dass ich mitteile.“ Tahl holte Luft, bevor sie fortfuhr: „Wir werden das noch ein paar Mal üben. Dann zeige ich dir einmal, wie du vermeiden kannst, Bilder zu empfangen. Schließlich gilt auch für dich, dass du durch deine Kenntnis auch andere jetzt „hören“ kannst, wenn sie ohne einen bestimmten Empfänger etwas mitteilten und du es nicht mitbekommen möchtest. Dann, wie du nur Bestimmten Personen etwas mitteilst ohne dass andere etwas mitbekommen, seien sie in deinem Blickfeld oder auch nicht.

„Wie weit entfernt kann ich jemanden erreichen?“ fragte Allessandrian.

„Das hängt ab wie viel Übung man hatte und wie nahe einem die Person steht, der man etwas mitteilen möchte. Mit etwas Einstimmung könnte ich von hier aus jemanden auf Leustein erreichen.“, antwortete Tahl.

Allessandrian wirkte überrascht, damit hatte er nicht gerechnet.

„Du mit deiner Begabung,“ setzte Tahl fort, „kannst wahrscheinlich bald in kurzer Zeit auf die halbe Entfernung jemanden erreichen.“ Tahl überlegte kurz. „Es mag nicht für jede/jeden gelten, aber dir sollte es möglich sein, bald von beispielsweise Leustein aus, Nachrichten deiner Schwester zukommen zu lassen.“

Ein sanftes Lächeln umspielte die Mundwinkel des Jungen. Sein Herz fühlte sich nun nicht mehr so schwer an.