Geschichten:Bärenau bei Nacht - Fette Diebesbeute

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Die Nacht legte sich wie ein samtiger Mantel über die Stadt Bärenau, als Welf von Krolock und Drego Garje lautlos durch die Gassen schlichen. Sie hatten den Historiker Bardomar Drakenstein beobachtet, wie er spätabends sein Zimmer im noblen Hotel Grafenrast verlassen hatte. Nun war ihre Chance gekommen.

Mit geübten, lautlosen Bewegungen öffneten sie die Tür zu Bardomars Zimmer. Das Foyer des Hotels war still, die einzigen Geräusche kamen von der fernen Stadt draußen. Das Zimmer selbst war in gedämpftes Licht getaucht, Bücher und Dokumente lagen verstreut, doch das Ziel ihrer Begierde war eine massive Truhe in der Ecke.

„Das muss es sein,“ flüsterte Drego, und Welf nickte. Gemeinsam öffneten sie die Truhe, und ihre Augen funkelten bei dem Anblick von Gold- und Edelsteinen. Schnell packten sie ihre Beute in Beutel und schlichen aus dem Hotel hinaus in die nächtlichen Straßen von Bärenau.

Ungesehen glitten sie durch die dunklen Gassen, ihre Herzen schlugen vor Aufregung schneller. Doch sie ahnten nicht, dass sie beobachtet wurden. Auf den Dächern der Stadt folgte ihnen eine Gestalt, lautlos wie ein Schatten. Bardomar Drakenstein hatte die Witterung aufgenommen und schlich hinter ihnen her. Unmenschlich gewandt und für alle Augen unsichtbar.

Die beiden Diebe erreichten bald ihr Versteck, eine verlassene Scheune am Rande der Stadt. Sie öffneten ihre Beutel und ließen die funkelnden Schätze herausströmen. Drego grinste breit und klopfte Welf auf die Schulter. „Welf, Welf von Krolock, aus dir wird ein großer Phexgeweihter werden. Die Bürger Bärenaus werden sich in Acht nehmen müssen.“

Bardomar verweilte im Schatten und beobachtete die Szenerie. Wie ein Stich ins Mark war dieser Name Krolock. Er erinnerte sich zurück an den Göttelauf 422 BF, als ein Mob der Familie Krolock ihn jagte und fast endgültig getötet hätte. „Na warte, Bursche,“ dachte er insgeheim. „Du wirst die Rache Isegreins von Drak zu spüren bekommen.“

Isegrein, so sein richtiger Name, zog sich zurück in die Schatten. Für ihn begann nun das Spiel „Jagd auf einen Krolock.“