Geschichten:Bardurons Kinder - Thronfolge des Raulschen Reiches
aus einem besorgten Schreiben des Reichsvogts Leobrecht von Ochs an den neuen Reichserzkanzler im Vorgang des Feldzuges der Kaiserin nach Mendena, Neu Gareth, im Phex 1038 BF
Die Kaiserzwillinge
Zum Glück ist Rohaja jung genug, so dass sich die Frage der Thronfolge noch stellen muss, denn die iuristische Lage ist in dieser Frage alles andere als trivial.
Zuerst einmal gelten natürlich die Kinder Rohajas und ihres Gatten Rondrigan als thronberechtigt. Nun ist aber bereits nicht klar, ob hier wieder nach altem Recht nur die männlichen Erben bedacht werden, oder der Schluss vom Reichstag 1014 BF von den Kaiserzwillingen an abwärts gilt.
Dieser Schluss macht es auch nicht ganz einfach festzustellen, ob eventuelle Kinder Yppolitas dann nachfolgend in der Thronfolge stehen. Schließlich ist Madas Fluch bei Yppolita von Gareth erst nach diesem Schluss festgestellt worden, was sie erstens persönlich aus der Thronfolge nimmt, aber eigentlich bei ihr auch die Voraussetzung für den o.g. Schluss widerlegt.
Retos Geschwister
Da die Götter auf das Reich Retos und seines göttlichen Sohnes Hal mit Wohlwollen geblickt haben, gehen wir davon aus, dass Reto trotz des Umstandes seiner Thronbesteigung ein rechtmäßiger und von den Zwölfen akzeptierter Kaiser des Reiches ist. Da nun aber von Retos Erben nur noch die beiden Kaiserzwillinge überlebt haben, stellt sich die Frage, wer denn nun der nächste in der Thronfolge ist.
Zu Hals Zeiten ging man davon aus, dass dies Answin von Rabenmund war, der ja auch aus diesem Grunde zweimal den Kaiserthron zu besteigen versuchte. Jetzt ist Answin zu bei seinem ersten Versuch mitsamt seinen Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen worden, nach seinem zweiten, tödlichen Versuch jedoch wieder in die Familie aufgenommen worden.
Nun stellt sich auf Grund des Ausschlusses Answins und seiner Erben die Frage, ob die Kinder und Kindeskinder der anderen Samia-Töchter noch in der Erbfolge sind. Hildelind und Aldessia sind allerdings Frauen und im Schluss des Reichstages 1014 BF explizit nicht erwähnt, dies würde aber eigentlich auch bereits für Samia gelten.
Nimmt man nun noch die Rehabilitation Answins mit in die Überlegungen herein, so befinden sich plötzlich über die männliche Linie Barnhelm und sein Sohn Answin d.J. ganz vorne in der Thronfolge. Boron sei Dank sind die meisten anderen Erben Answins in männlicher Linie bereits verstorben.
Der unbestritten nächste Erbe wäre Retos jüngster Bruder, der samtene Prinz Storko, und dessen eher hypothetische Erben.
Bardurons Kinder
Nach diesen plausiblen Erben wird es bereits komplizierter: Hat Retos Machtübernahme alle älteren Geschwister Zerlines bereits aus der Thronfolge genommen? Dann würden die einflussreichen Luring-Gareths erstmal nicht berücksichtigt werden.
Ganz anders verhält es sich mit den Kindeskindern des Yuris: Veriya von Gareth ist da zwar die älteste aus männlicher Linie, selber aber nicht männlich - auch hier stellt sich die Frage, wie weit der Entschluss des Hoftags 1014 BF greift.
Andersherum sind die beiden Brüder Alrik und Gerwulf, sowie ein Kind des zweitgenannten zwar männlich, entstammen aber über Efferdane keiner männlichen Linie
Der nächste über rein männliche Linie von Kaiser Barduron abstammende Kandidat wäret deshalb Ihr, verehrtert Alarich, sowie Eure beiden Söhne.
Kurios zu erwähnen bleibt, dass in den weiteren Linien nun auch die Häuser Hartsteen und Paligan zu finden sind.
Übersicht
Nach besten Wissen und Gewissen, und unter der Annahme, dass die geänderte Thronfolge als Ausnahme für gutes altes Recht nur für Rohaja und Yppolita gilt, ist also diese Thronfolge am wahrscheinlichsten:
- Männliche Kinder Rohajas und Rondrigans
- (evtl. männliche Kinder Yppolitas)
- Storko
- Alarich
- Sigman
- Dirion
Tsas, Praios und Hesindes Segen für das Kaiserpaar
Es bleibt uns aus diesem Grunde nur noch, dem jungen Kaiserpaar Tsas Segen zu wünschen, da dies alle oben angestellten Vermutungen überflüssig machen würde.
Ein solches Kind, hoffentlich ein männliches, um es über alle Zweifel zu erheben, wäre über seine Mutter ein Urururururenkel Bardurons, über seinen Vater und die Luring-Gareth-Linie ein Ururururenkel Bardurons und über dessen Lymbor-Linie ebenfalls ein Ururururenkel des selben - eine überaus ausreichende Legitimation.
Trotzdem sollte auch Hesindes und Praios' Kunst der Iuristerei nicht vernachlässigt werden. Darum bitte ich Euch, auf die Kaiserin einzuwirken, noch vor dem Feldzug durch Kaiserinnen- oder Reichstagsschluss eine verbindliche Erbfolge festzulegen, bevor - die Götter mögen es bewahren - die Kaiserin beim Zug nach Mendena fällt.
Denn die obigen Überlegungen zeigen, dass durchaus ausreichend unsichere Voraussetzungen für eine erneute Kaiserlose Zeit gegeben sind.
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