Geschichten:Baroness von Zackenberg ermordet!
Aus der Firun-Ausgabe 1043 BF der "Perricumer Postille"
Baroness von Zackenberg ermordet!
Reichsstadt Perricum. Die edle Dame Selinde von Pandlarilsforst und vom Berg wurde in der Nacht vom 17. auf den 18. Hesinde im bekannten Hotel "Kaiser Reto" ermordet.
Die Hintergründe dieser Bluttat liegen weiterhin im Dunkeln, obgleich sich die Stadtwache dieses Verbrechens mit besonderem Einsatz angenommen hat. Der Grund für deren intensive Untersuchungen dürfte nicht zuletzt im massiven Druck sowohl des Bruders der Getöteten, Ugdalf von Pandlarilsforst und von Hauberach, Oberst des Bombardenregiments "Trollpforte" und insbesondere dem ihres Schwiegervaters Baron Zivko von Zackenberg, welcher zugleich auch der Heermeister der Markgrafschaft ist, zu finden sein. Beide lobten zudem eine Belohnung von 100 Dukaten für die Ergreifung oder zumindest Entlarvung des oder der Mörder aus und machten unmissverständlich deutlich, dass sie von der Garde der Stadt rasch Ergebnisse erwarteten.
Die Adlige war lange Zeit ein oft und gerngesehener Gast auf vielen Feierlichkeiten der besseren Kreise Perricums, zog sich aber Anfang 1036 BF überraschend aus dem gesellschaftlichen Leben der Reichsstadt in die Abgeschiedenheit der Trollzacken zurück. Hartnäckige Gerüchte besagen, dass dieser Schritt damals Teil der Vertuschung eines großen gesellschaftlichen Skandals gewesen sei. Am Ende desselben Jahres heiratete sie den Sohn und Erben von Hochgeboren Zivko, Timshal von Zackenberg, wurde Mutter zweier Kinder und übersiedelte in die Baronie ihres Schwiegervaters, welche sie danach nur noch relativ selten verließ.
In der Reichsstadt hielt sich die Baroness seit etwa anderthalb Wochen zu einem ausgedehnten Verwandtschaftsbesuch auf, wie ihre Mutter Fredegard von Hauberach, eine bekannte Wohltäterin der Stadt, und Oberst Ugdalf zu berichten wussten.
Wie aus Kreisen der Stadtwache zu erfahren war, wurde die Adlige mittels eines einzelnen Stichs ins Herz getötet und vermutlich Opfer eines anscheinend gut geplanten Raubmordes, da andere Motivlagen nach Befragung diverser Zeugen nicht zu erkennen seien.
Die Redaktion spricht den Hinterbliebenen ihr tiefempfundenes Beileid aus und verleiht ihrer Hoffnung Ausdruck, dass der oder die Übeltäter alsbald der Gerechtigkeit zugeführt werden können.
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