Geschichten:Beileid aus Perricum

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Seine Hochgeboren
Yendor Falkwin Limpurg
Baron von Gallstein
Held von Mühlingen

Gegeben von:

Seiner Hochgeboren
Simold von Pfiffenstock-Sturmfels, aus dem Hause Fir'Enock
Baron zu Haselhain
Marben'a Hassal'han Ammayin


Werter Bruder im Amte, Waffenbruder und Freund

Bestürzt vernahmen wir die Nachricht über den Tod Euerer ach so geliebten Gemahlin, Rhiannon Dornaell-Kataryn Limpurg. Umb der Worte Sinn ringend und ohn dabei schal und abgenutzet zu klingen, haben wir uns entschieden diesen Brief höchstdarselbst an Euch afzusetzen. Denn immer wenn uns solch eine zu betrauernde Kund ereilet sinnen wir über Worte, die wenn sie uns justdieweil einfallen, eher doch wieder falsch und nicht die richtigen zu sein vermögen, da man in solchen Umbständen das richtige zu sagen ganz einfach nicht vermag. Und sei es Euch sehr versichert, wards, dieses Euch nun zu lesendes Geschreibe, einiges vorangegangen.

Sicher mag's uns nicht vergönnet sein Euch Linderungettrost zu geben in Eurert schwerend Stundt, plagt uns doch die Sorg umb Euch. Und nicht destoweniger desenthalben haben uns entschieden sufzusetzen das Geschreibsel.

So gemahnen wir Euch acht zu geben auf Euer Wohl, denn in den Streit zu reiten, wenn man das Herzensblut nun dahingelassen hat, ist recht für den Zorn, doch aber unrecht für das Eine tief darinnen verborgene. Denn allzuleicht lud man dareinst im Zorne Schuld auf seines Gewissens Plag, von deren Last man sich da nicht hat einfach wieder los machen konnt. Niedamals wards einfacher einen Wilden totzuschlagen um die Wut in jeden Hieb zu senken, der uns frei machet von dem Gewichte des Betrauerns, doch wards immer nur für einen kleinen augeblicklichen Momente.

Als Wir einst haben gestritten im Glauben unser verloren geglaubtes Glück im Blute zu versenken, ward uns gewahr, selbst einen Liedsaugenschlages später wieder gepeinigt zu werden von der Herzensqual, die alsdieweil wieder stach in unser ruheloses Hirn. Und wards vorbei? Nein, waret es nicht, denn immer schneller durstete es uns alsaufsneue nach dem Salze imb Blute frischer Feindeskämpfe, die nieentmal verschaften uns das, was wir uns verhoffetten.

Wills Euch weder Linderung verschaffen oder Euch sogar zonig richten, seis Euch aber gesagt, daß viel im Volke Nebachot hier glauben, daß wir kommen mehretmals auf diese dersche Welt, umb uns zu beweisen tun vor der Zwölfes Augen, umb abzulegen unser Seelenwerk im Zeichen einer Jedes der hochsoheilgen Zwölf, daß wir könnet einziehen in deren Allzwölfenparadies. Seis aber recht und mehr als das gelungen zu Zeiten eines Lebens, daß wir haben uns geplagt vor des Augs einer Gottenheit in dessen Namen, dann seis uns verheißen einzuziehen in eine Ihrer Hallen, umb dorten zu sitzen und zu wachen bis dereinst kommen wird die jüngste aller Schlachten in der wir dann Streiten in unsers Gotts Namen. Und so ists für uns darsicher, daß die Baronin eingkehrt ist in eins der Hallen der gar so Milden Göttinen. Und ists auch desentwegen, daß wir Euch senden eine Hebamme fürs Spital zu Gallstein, weils wir glauben ists im Sinn Eurer Betrauerten.

Es mag da schal und doch auch abgefloskelt klingen, wenn wir sagen, daß Ihr heil wieder kommen möget aus dem Wall des ruhenden Titanen.

Unsere Gebete und unser erhoffter Segen der Zwölfe mit und über Euch.

Euer Simold