Geschichten:Blutiges Land

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Höllenwall, in der Umgebung des Dorfes Grummbusch am Neubau des Tempels zu Ehren KORs!

Die Knappenkuppel war getränkt vom Blut der unterlegenen Fremmelsfelder. Erschlagen mit zerschmettertem Haupt lag darnieder der Rondrianer. Es schien fast als hätte KOR selbst den ungewöhnlich schlanken Morgenstern von Denderan geführt und ihn mit bestialischer Wucht auf den Rondrianer geschmettert.
Der Junker von Byderisch focht jedoch mutig gegen den Hauptmann Neunfinger, doch dank den zuvor gewirkten Liturgien verpufften seine Schläge wie an einem dicken Fell, während der erste Treffer des Korgoners ihn beinahe aus dem Sattel fegte. Er verfluchte innerlich den Rondrioten, der zu Stolz und Eigen gewesen war, ebenfalls mittels Mirakel einen Segen zu erbitten. Rondra wäre mit ihnen, doch so sah es nicht aus, hatte sie die Menschen verlassen, wie es überall rumorte? Nein, hier herrschte Kor, gleich dem Brüllen der zuschauenden Söldner. Die Baronin von Fremmelsfelde war entsetzt aufgesprungen, und forderte ihn auf aufzugeben. Doch ein Blick in die Augen seines Kontrahenten machte deutlich klar, dass es keine Gnade geben würde. Der Höllenwaller hatte nicht umsonst einen Kampf auf das dritte Blut gefordert.
Nun denn, wenn es sein musste dann würde er den bitteren Weg bis zum Ende schreiten, er war ein Krieger und würde nicht um Gnade winseln. Vielleicht konnte er ja noch einen der beiden Bastarde mitnehmen. Er gab seinem Pferd die Sporen und hob seine Waffe mit letzter Kraft, der Korgoner hielt dagegen. Die beiden Morgensterne verketteten sich ineinander, und an Kraft überlegen riss ihn Neunfinger aus dem Sattel. Krachend viel er auf den harten Boden, ein heißer Schmerz durchzuckte seinen Rücken und es gelang ihm nicht auf die Beine zu kommen. Der Hauptmann Neunfinger war inzwischen vom Pferd gestiegen und kam langsam näher. Er schwenkte den Morgenstern zum tödlichen Schlag.
„Bring es zu Ende du Bastard!“, zischte der Junker immer noch zappelnd.
Das tat dann Neunfinger auch, ohne zu zögern.

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Escallia von Hahnentritt war erschüttert von Trauer, um sie herum war die Hölle und sie hatte sich auf die dumme Idee des Junkers von Byderisch eingelassen, statt auf die Warnungen Amarelos zu hören.
Immerhin, mit dem Opfer Byderisch war den Ansprüchen genüge getan, keinen Deut würde er an Gippelstein oder einem anderen Flecken erhalten.
Das Junkertum war nun offizielles Kirchenland und gehörte dem Tempel Sankt Iranor in der Baronie Höllenwall. Die rechtliche Verquickung zwischen dem Baron und dem Tempel hatte sie nicht durchschaut, noch interessierte es sie. Sie wollte nur noch zurück nach Fremmelsfelde. Dort hatte sie genug zu tun. Die Korgoner würden keinerlei Unterstützung mehr durch sie erfahren, ebenso wenig die Pulethaner. Auch wenn der Gallsteiner im Norden dies nicht gutheißen würde. Neutralität zu den beiden Ritterbünden erschien ihr eine gute Option. Zudem waren in Gippelstein noch eine Lanze Korgoner stationiert, und der Höllenwaller machte keine Anstalten sie dort abzuziehen. Dies zu entscheiden hatte der neue Junker. Die andere Lanze Korgoner, welche in der Hauptstadt stationiert war, wurde nun nach Byderisch verlegt. So sorgte der Kortempel alias der Höllenwaller dafür, dass sie ihre Ansprüche auch durchsetzen konnten. Unmissverständlich war die Warnung des Höllenwallers, der Stifter wie Schutzherr Sankt Ireanors war, dessen Eigentum zu bewahren und zu verteidigen. Escallia hatte auch keinerlei Interesse daran, sich mit diesem Schurken herumzuschlagen. Sie brauchte nun neue Verbündete, und zudem gab es wichtigere Baustellen in ihren Landen. Die eigene Familie war zu uneins, Ehrensteins blieben vom Prinzip außen vor, nein es gab nicht viele Optionen. Sie würde sich ihre eigen Stärke aufbauen müssen, und bei Rondra, das würde sie tun.

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„Na das nenn ich mal was Neues, los halt mich näher ran damit ich sie besser lesen kann.“, zischte Luzz die magische Lampe Molinus an. Widerwillig tat er es, da er ja selbst genug Licht brauchte um die wunderbar gearbeiteten Urkunden und Dokumente, die allesamt vielfach gesiegelt waren zu begutachten. Der Baron hatte diese in das Helburger Archiv verbringen lassen, es gab jedoch entsprechende Gegenstücke in Sankt Ireanor.
Neben der Stiftsurkunde, die ein mannigfaches Werk an Rechten und Pflichten zwischen den Baronen zu Höllenwall und dem Tempel Sankt Ireanus enthielt, befand sich auch die Schenkungsurkunde über das Junkertum Byderisch an den Kortempel. Noch vor dem Beginn des blutigen Wettkampfes hatte der Höllenwaller alle Dokumente vorbereiten lassen.
Entsprechend auch das Testament mit dem letzten Willen des Junkers von Bydersich, beglaubigt durch die Baronin von Fremmelsfelde, der Rondrakirche und der Praioskirche. Nun es war nur ein kleines Junkertum, aber immerhin hatte der Tempel damit nun außerhalb Höllenwalls mehr Land und Untertanen als innerhalb der Baronie. Da sich der Höllenwaller zwar spendabel bei den Baukosten und der Ausstattung zeigte, obwohl es spendabel vielleicht doch nicht so ganz traf. Aber an Land und Leute ging der Tempel genauso leer aus wie seinerzeit der Rondratempel durch die Nymer.
Allein der Grund auf dem er stand gehörte ihm, und die ehemalige Knappenkuppel, diesmal jedoch in ihren Ausmaßen exakt festgelegt, war nur zur Nutzung überlassen, gegen entsprechende Bedingungen, und musste zudem mit den Söldnern der Höllenwaller Hasardeure und den Korgonern geteilt werden. Nicht dass es trotz allen eine äußerst sinnvolle Symbiose war.
Die Urkunden zeigten deutlich die juristische Handschrift der Zweifelsfels, und waren somit sicherlich Hieb- und Stichfest gegen jedwede rechtliche Anfeindung.
„Wenn das der alte Martus-Korborus wüsste, das hätte ihm sicherlich gefallen“; seufzte Luzz. In der Tat, dem Baron war es wohl nun endgültig gelungen den Kor-Kult in Höllenwall heimisch zu machen. Sorgfältig packte Molinus die Dokumente ein und versorgte sie sicher im Archiv, es gab eine Reihe von Schränken die einen unbefugten zutritt erschwerten und aus Steineichenholz gefertigt waren.
„Du hast da was vergessen, du bleicher Molch!“, meckerte Luzz. Mürrisch schaute sich Molinus um, ach ja da lag ja noch die Übereignung vom Galgenhof samt seiner Ländereien an die Vogtei Silvadon. Das würde der Gemahlin sicherlich gefallen, wenn auch sonst nichts der jüngsten Ereignisse.



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14. Ron 1040 BF zur mittäglichen Efferdstunde
Blutiges Land
Hoch zu Ross zum tiefen Fall


Kapitel 6

Autor: Malepartus in Zusammenarbeit mit Goswin und Jan