Geschichten:Boronias dunkle Schatten – Gedenken an die Dritte Dämonenschlacht

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Villa Casilla, Stadtteil Heldenberg, Reichsstadt Alt-Gareth, Ende Travia 1046 BF:

Auch wenn Reto Eorcaïdos von Aimar-Gor nun hauptsächlich am großfürstlichen Hof in Auenwacht weilte, so genoss er die Zeit, die er in seiner Stadtvilla in der Kaiserstadt Gareth verbringen könnte. Sein Page Siyandrion reichte ihm eine Glas Perricumer Roten. Nachdenklich blickte er nach draußen und ließ sein Blick über den Ugdalfspark schweifen. Von hier hatte Reto einen atemberaubenden Blick über den Park bis hin zur Alten Residenz. In dem verwunschenen Labyrinth des Parks hatte er als Kind oft gespielt und das ein oder andere Abenteuer erlebt. Die verwitterten Grabsteine aus der Zeit der Klugen Kaiser boten einen aufregend-morbiden Spielplatz für den Aimar-Gor. Die in der im eslamidischen Stil errichteten Villa Casilla veranstalteten Abendgesellschaften seines Vaters Pelion waren stadtbekannt und nicht nur einmal verirrte sich ein weinseliger Gast zu später Stunde in dem Labyrinth. Auch wenn immer wieder Menschen in dem Labyrinth verschwanden – so die Gerüchte. Reto lächelte, denn er kannte das Geheimnis dieses Ortes seit Kindertagen.


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Reto atmete tief durch. Kaum war ein Großereignis vorbei, wie der erste großfürstliche Hoftag auf Schloss Auenwacht, der für Garetien und die unter Bodars Banner versammelten Adligen eine Zäsur darstellte, warf das nächste bereits seine Schatten voraus: Der 25. Jahrestag der Dritten Dämonenschlacht an der Trollpforte. Für Reto Eorcaïdos von Aimar-Gor - der sich mit Gelassenheit und dem Selbstverständnis zum elitären Kreis der Vertrauten des Hauses Gareth zu gehören, durch alle politischen Fahrwasser sicher navigierte – war dieses Jubiläum ein durchaus zweischneidiges Schwert. Er hatte selbst als junger Ritter in der Schlacht gekämpft. Zwar nicht an führender Position, sondern als einfacher Ritter als Teil der Perricumer Ritterschaft des Königreichs Garetiens. Die Dinge, die er in der Schlacht gesehen hatte, waren unbeschreiblich. So mischte sich auch Trauer um die gefallenen Kameraden in die Freude über den Sieg. Der Schlachtentod eines für ihn besonderen Mannes lag noch heute schwer auf seinem Herzen, auch wenn er dies stets gekonnt überspielen konnte.

Zum 25. Jahrestag hatte die Kaiserin den Adel des Reiches an die Trollpforte geladen, um den Toten zu gedenken und um das Heiligtum Sancta Boronia zu weihen. Auch wenn der garetische Großfürstenhof, dem der Aimar-Gor als Truchsess angehörte, nicht weiter in den Planungen involviert war – unterlag diese Angelegenheit doch dem reisenden Kaiserhof – trug Zeremonienmeisterin Selinde Rondira von Cronenfurt eifrig Namen von gefallenen Garetiern zusammen, denen besonders gedacht werden sollte.

Die Formalien, wem in welcher Form gedacht werden sollte, war für den Truchsess weitestgehend unbedeutend. Viel interessanter für ihn war die politische Ebene mit all ihren Verflechtungen, die dieses Jubiläum begleiteten - wenn nicht gar überschatteten. Denn es würde auch eine hochdekorierte Delegation aus dem Horasreich in Boronia eintreffen. Andere Reiche, wie etwa das alanfanische Imperium, wurden ebenfalls mit Delegationen erwartet. DAS war die Welt des Aimar-Gor, der sich als Mit-Architekten des Vertrages von Mantrash-Mor und der Aushandlung der Geheimakte „Jadekrieger“ einen großen Namen in den Diplomatenstuben der Reiche verdient hatte. Und auch die Feierlichkeiten an der Trollpforte sollten für diskrete Gespräche zwischen den Reichen genutzt werden, das wusste Reto seit seiner kürzlichen Audienz in der Alten Residenz.


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Ein Klopfen riss den Aimar-Gor aus seinen Gedanken. Sein zweiter Page Salix trat ein. „Herr, Ehrwürden Odilon von Sanzerforst wünscht Euch zu sprechen. Er sagte, es sei dringend.“

„Lass den guten Odilon eintreten!“



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20. Tra 1046 BF 12:00:00 Uhr
Gedenken an die Dritte Dämonenschlacht


Kapitel 1

Steine der Sonne
Autor: Bega