Geschichten:Brandspuren - Die liebe Verwandtschaft
Auf dem Weg nach Poppelhoven, Travia 1043 BF
Berndrich: „Rapidora, ich weiß nicht. Das ist kein einfacher Krämer oder ein einsamer Hof, sondern ein Kloster, ein befestigtes obendrein! Das ist verflixt riskant. Auch wenn wir dafür gut bezahlt werden.“
Rapidora: „Klingt so, als hättest du Angst vor den Pfaffen, Berndrich. Ich kann dich aber beruhigen. Selbst dem dämlichen Anselm von Quintian-Quandt ist es in der Natterndorner Fehde zweimal ohne Probleme gelungen, das Kloster zu besetzen.“
Berndrich: „Mag sein, nur haben wir kein almadanisches Söldnerbanner zur Verfügung.“
Rapidora: „Na und? Das brauchen wir auch nicht. Wenn wir noch Bolter und Barnhelm überzeugen mitzutun, sollten wir stark genug sein.“
Berndrich: „Warum meinst du eigentlich, dass der alte Drecksack und sein missratener Sohn mitmachen werden? Immerhin hat Borfrede den um Katterquell und den Familienvorsitz gebracht.“
Rapidora: „Oh, keine Sorge. Er wird dabei sein.“
Berndrich: „Was macht dich so sicher, dass das gelingt?“
Rapidora: „Weil ich etwas weiß, dass ihm nicht gefallen dürfte.“
Berndrich: „So? Jetzt bin ich aber neugierig.“
Rapidora: „Seit gut einem Jahr hat sich Bolters Nichte Praiara in Poppelhoven einquartiert, die nach langen Wanderjahren wieder aufgetaucht ist.“
Berndrich: „Und?“
Rapidora: „Borfrede ist ihr schon einmal in Tobrien begegnet. Dort war sie allerdings unter einem anderen Namen bekannt: Noctana, die Bluttäuferin.“
Berndrich: „Eine Daimonenhure!“
Rapidora: „Ganz genau. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Bolter das auch weiß. Dennoch hat er diese Metze nicht an die Krone ausgeliefert - und genau das werden wir uns jetzt zunutze machen.“