Geschichten:Das Herz des Schwertes - Teil 8
Die glühend roten Augen gehörten einer albtraumhaften Kreatur, die sich nun langsam näherte. Unfähig sich zu rühren folgten Nimmgalfs Blicke wie gebannt dieser Kreatur. Im diffusen Zwielicht erkannte er einen gewaltigen löwenhaften Leib mit riesigen Pranken und Fängen. Der Baron spürte eine lähmende Schwere auf seinen Gliedern lasten, so dass er kaum noch in der Lage war sich zu rühren.
"Zur Seite!" Mit einem beherzten Sprung riss Tsaiane ihren Lehnsherren herum und zog ihn hinter einen Bretterstapel. Das Wesen knurrte finster.
"Nimmgalf, kommt zu Euch!" rief sie und schlug ihm auf die Wangen. Plötzlich wurde Nimmgalfs Blick wieder klar und er schüttelte kurz den Kopf. "Wir müssen hier raus - schnell!" flüsterte Tsaiane. "Gut, dann los. Ich werde die Bestie ablenken. Versuch Ihr sie seitlich zu umgehen." Er lauschte und konnte hören, wie sich schwere Schritte nähreten. Nimmgalf zog seinen Säbel und rollte sich ab. Die Bestie war noch etwa vier Schritt entfernt. Mit einem Satz war er in Reichweite und schlug zu, doch das Wesen wehrte den Schlag mühelos mit seiner Pranke ab, wobei Nimmgalf das Gefühl hatte auf bloßen Stein einzuschlagen. Dann setzte das Wesen nach.
Währenddessen versuchte Tsaiane geduckt die Bestie seitlich zu umgehen. Hinter einer Kiste hervorlugend konnte sie sehen, wie Nimmgalf zunehmend in Bedrängnis geriet. Kurzentschlossen zückte sie einen Wurfdolch und traf das Wesen in die Seite, doch die Klinge prallte wirkungslos ab, ohne einen Kratzer zu hinterlassen. "Es ist wie aus Stein! Oh, Ihr Götter, helft uns!" flehte sie.
Nimmgalf kämpfte währenddessen mit dem Rücken zur Wand. Gerade hatte ein Prankenhieb des Wesens einen schweren Balken zerschmettert, vor welchem sich vor einem Herzschlag noch Nimmgalfs Kopf befunden hatte. Schon raste die zweite Pranke auf ihn zu. Doch der Baron wich geschickt zur Seite aus, tauchte ab und rammte der Bestie seinen Reitersäbel in den Rachen. "Friss und stirb, Höllenkreatur!" brüllte er.