Geschichten:Das Hochzeitsturnier in Samlor - Runde 1

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Gegen Ende der morgendlichen Ingerimmsstunde gingen dann auf dem Tjostplatz der Reit- und Lanzenschule zu Samlor die Turnierkämpfe los.

Partie 1: Ryane von Rosenstein gegen Geron von Hogenthal

Der Ritter aus Linara machte rasch klar, dass er ein durchaus guter Tjoster ist, als er die Geheimfavoritin und persönliche Schülerin von Baron Nimmgalf gleich im ertsen Anritt aus dem Sattel beförderte. Das Publikum spendete verhalten Applaus.


Partie 2: Livia von Gabelfels gegen Firnwulf von Hirschfurten

Im ersten furiosen Anritt verpasste die Edle dem Jungritter einen heftigen Stoß, bei dem ihre Lanze brach, und der Hirschfurtener sich nur mit allergrößter Mühe halten konnte. Im zweiten Anritt revanchierte sich Firnwulf allerdings, und beförderte seine Gegnerin mit einem kraftvollen Stoß zu Boden.


Partie 3: Leomar von Breitefurten gegen Riserion Böcklin von Trutzenstein

Zwar gelang es dem Weidener Ritter das Publikum duch ein paar kesse Sprüche rasch auf seine Seite zu ziehen, doch musste er sich dann schon im ersten Anritt dem Junker zu Breitefurten geschlagen geben.


Partie 4: Tsaiane von Talbach gegen Ugdalf vom Berg

Die Lokalmatadorin Tsaiane ritt ungewöhnlich hart an, um den Kaisermärker Ritter von Anfang an unter Druck zu setzen. Ihr Stoß war schnell und präzise. Vom Berg stürzte hart, überschlug sich mehrfach und blieb mit einem gebrochenen Bein liegen, was von den Anwesenden lautstark kommentiert wurde. Schließlich wurde er von den Medici in das Lazarett gebracht.


Partie 5: Tahlmare von Linara gegen Korhilda von Sturmfels

Die Favoritin aus Wasserburg hatte einen wahrlich schweren Tag – kein Glanz und Gloria begleiteten ihren Ritt, und das Publikum spürte, dass sie weit unter ihren Möglichkeiten blieb. Vielleicht lag es daran, dass sie diesmal ohne die gewohnte Unterstützung ihrer Familie antreten musste, was ihr offensichtlich zusetzte. Schon im ersten Lanzengang offenbarte sich ihre Unsicherheit: Nur mit äußerster Anstrengung gelang es ihr, ihre Lanze am Schild der Elfe – oder war sie vielleicht eine Halbelfe? – aus Waldstein zu brechen. Es war ein harter Kampf, bei dem sie weder mit Leichtigkeit noch mit ihrer gewohnten Präzision glänzen konnte.

Die folgenden zwei Anritte verliefen ebenso wenig beeindruckend, denn es gelang ihr nicht, weitere Treffer zu erzielen. Am Ende reichte ihr ein mageres 1:0 nach Lanzen, um sich mit Ach und Krach in die nächste Runde zu retten. Doch was an diesem Tag noch ungewöhnlicher wirkte als die schwächelnde Korhilda, war die beeindruckende Leistung ihrer Gegnerin. Eine Elfe, die mutig die Lanze führte – ein seltener Anblick in der Welt des Tjostens. Mit Grazie und einer bemerkenswerten Entschlossenheit stellte sie sich dem Duell, und ihr Auftritt war so eindrucksvoll, dass sie sich den Respekt und die Bewunderung des Publikums redlich verdiente.

Partie 6: Felian von Perainsgarten gegen Berulf von Hirschfurten

Man konnte Baron Nimmgalf die innere Zerrissenheit förmlich ansehen. Würde er seinem Vetter, dem Junker von Byrkenholt und Alriksritter die Daumen drücken, oder doch eher seinem neuen Bundesbruder bei den Pfortenrittern und Landvogt von Gräflich Eslamsgrund? Der Landvogt holte sich vor dem ersten Anritt noch einen Gunstbeweis einer zunächst unbekannten Dame, die ein wenig weiter links auf der Tribüne Platz genommen hatte. Doch dann sprach es sich schnell herum: bei der Dame handelte es sich um Elene von Mühlingen, die Witwe des Blutigen Ugo! Sofort machten einige Gerüchte die Runde, doch davon bekam Felian zunächst nichts mit und ritt zufrieden an den Startpunkt.

Im ersten Lanzengang gab es noch keinen Treffer, beide schienen zunächst die Fähigkeiten des Gegners ausloten zu wollen. Im zweiten Anritt brachte Felian dann aber einen gut platzierten Stoß an, der Junker Berulf aus dem Sattel beförderte und ihn selbst eine Runde weiter brachte.


Partie 7: Tsaiana von Waldfang-Angerwilde gegen Oderik Dankhardt von Schwingenfels

Die schöne Baronin hatte ihren Gegner aus Hartsteen wohl sehr gezielt ausgewählt, möglicherweise hatte sie immer noch Vorbehalte gegen die Grafschaft. Doch zu ihrer Enttäuschung ging der Junker nicht auf ihre üblichen Betörungsversuche ein. Zwar gab es im ersten Lanzengang noch keinen Treffer, da Tsaiana ihre Deckung gut gesetzt hatte, doch schon im zweiten Anritt machte der Junker zu Weizengrund die Sache klar, und warf die schöne Baronin aus dem Sattel.

Partie 8: Ardo von Keilholtz gegen Drego von Luring

Die letzte Partie in Runde eins war die am sehnlichsten erwartete udn zugleich die riskanteste. Man sah Baron Nimmgalf seine Nervosität deutlich an. Denn sein Schwager Graf Drego war beileibe nicht als guter Tjoster bekannt, was wenn ihm dieses mal etwas zustieße? Doch war es ihm schon einmal gelungen, einen berühmten Greifenfurter Tjoster, namentlich Prinz Edelbrecht vom Eberstamm, zu bezwingen, warum also sollte ihm das mit dem hochfavorisierten Baron Ardo dieses mal nicht auch gelingen? Um seine Chancen noch zu erhöhen, ritt Graf Drego zu Beginn gleich an der Tribüne vorbei, und bat seine Nichte und morgige Braut, die bezaubernde Irnfrede von Luring-Hirschfurten, um einen Gunstbeweis mit den Worten: "Geliebte Nichte, würdest Du mir einen kleinen Beweis deiner Gunst gewähren? Mir scheint, gegen diesen Greifenfurter Rüpel kann ich jede Hilfe gebrauchen", lächelte er schelmisch. Die Angesprochene blickte zunächst ein wenig irritiert erst ihren Onkel, dann ihren Verlobten an. Als dieser allerdings keinerlei Anstalten machte zu widersprechen, was sie mit einem leicht verärgerten Blick zur Kenntnis nahm, erhob sie sich mit den Worten: "Aber selbstverständlich, liebster Onkel Drego! Sehr gerne gewähre ich Euch meine Gunst!" und steckte ihm einen Blumenkranz auf die Lanze, was dieser dankbar entgegen nahm. Nimmgalf machte ein Gesicht, als wüsste er nicht worüber er sich mehr ärgern sollte: über die Dreistigkeit seines Schwagers, die Teilnahmslosigkeit seines Schwiegersohnes oder über seine Tochter, die Dregos Spielchen scheinbar ohne mit der Wimper zu zucken mitgespielt hatte.

Und Graf Drego hielt sich zu Nimmgalfs Erleichterung erstaunlich gut gegen den sehr erfahrenen Baron Ardo. Zwar gelang es Ardo zweimal, seine Lanze zu brechen, aber Drego konnte bei beiden Stößen einen Abwurf verhindern, was ihm durchaus einige Hochrufe einbrachte. Im dritten Anritt hatte er jedoch scheinbar völlig die Orientierung verloren. So brauchte Ardo nur einen kleinen Stupser, um den Grafen sanft zu Boden zu befördern, und als letzter Teilnehmer in Runde 2 einzuziehen. Die Menge tobte vor Vergnügen, und sah schon voller Vorfreude der zweiten Runde entgegen, die für eine Stunde später angekündigt wurde.