Geschichten:Das Land am Arvepass - Anlaufschwierigkeiten
Wehrturm Hardenfels, Baronie Zackenberg, 25. Travia 1044 BF
Ariana von Alxertis blickte betrübt aus dem Fenster der Kemenate. Firuns eisiger Hauch lag über dem Land der Trollzacken. Lediglich die Nadelbäume zeigten etwas Farbe, in dem ansonsten weißen Land.
Der mannshohe Kamin erwärmte das Zimmer wohlig warm und so verwunderte es nicht, dass neben der jungen Dame auch die älteren Bewohner des Wehrturms die Kemenate aufgesucht hatten. Der Hausherr Wolfhelm und dessen Bruder Firunwin spielten neben dem Kamin Karten, die alten Damen Selwine von Dornhag sowie Isabella von Erlenbruch spielten mit dem kleinen Rukus auf einigen Fellen mit dessen Klötzchen.
Arianas Schwiegervater hatte ihr und Bärfried im vergangenen Götterlauf eine kleine finanzielle Unterstützung gegeben, um wichtige Reparaturen am Junkergut vornehmen zu können. Dank der Hilfe durch seine Wohlgeboren Reto von Binsböckel hatte die frisch bestallte Junkersfamilie günstige und tatkräftige Arbeiter gefunden und so noch vor dem Wintereinbruch mit den dringendsten Arbeiten angefangen.
Doch nun ruhten die Arbeiten, was nur augenscheinlich mit Firuns eisigen Atem zu tun hatte. Vielmehr lag es an dem Fehlen von Geld, die finanzielle Unterstützung Wolfhelms war aufgebraucht und die Einnahmen des Junkertums waren knapper ausgefallen als gehofft. Während Bärfried die schweren Bedingungen der letzten Jahre als Dämpfer vermutete, hatte Ariana die Bewohner des Junkertums in Verdacht oder besser, ihre fehlende Zahlungsmoral. Immerhin waren sie mehrere Götterläufe führungslos gewesen, ohne einen Junker oder sonstwen der sich um sie kümmerte. Aber das war ein Umstand, den Ariana noch ändern würde, wenn sie sich schon um diesen - in ihren Augen - wertlosen Flecken Dere kümmern musste.
Schmunzelnd erhob sie sich, sie wusste schon genau wer ihr bei ihrer Unternehmung helfen würde. Ihr Schwager Salix hatte sich schon öfters als hilfreiche Stütze erwiesen und sie wusste dass er nicht nur über genug Grips verfügte, sondern auch genug Geld hatte um ihr zu helfen. Mit ihm würde sie jemanden finden der dafür sorgen würde, dass die Bewohner ihrer Berge den vollen Teil der Abgaben zahlen würden.