Geschichten:Das Leben geht weiter - Travia vereint was Rahja zusammengeführt hat
Friedheim, Mitte Phex 1044
Es war ein schöner Tag im Phex. Ein lauer Tag. Die Praiosscheibe stand hoch am Himmel als Unswin und Meara vor den Göttern den Bund vor der Herrin Travia schlossen. Ein vielsagendes Lächeln umspielte die Lippen des Keilholtzers, während seine Braut blass und angespannt wirkte, doch ihre blauen Augen leuchteten... Sie trugen das Grün der Familie Keilholtz. Den feinen Wollstoff hatte Meara den langen Winter über gewebt, nachdem sie das Garn gesponnen hatte. Genäht hatte sie natürlich auch und war recht zufrieden mit ihrem Werk und auch ein bisschen Stolz. Für Unswin sah sie einfach nur unverschämt gut aus. Etwas, dass er ihr auch mit diesem besonderen Blick zuraunte. Natürlich verbarg ihr Kleid gekonnt ihr kleines Bäuchlein. Es sollte noch Unswins und Mearas Geheimnis bleiben. Noch.
Travhelm von Keilholtz fand schöne Worte. Berührende Worte: „Es ist mir Ehre und heilige Pflicht zugleich euch beide, dich Unswin und auch dich Meara im Angesicht der Götter vor meiner Herrin zu vereinen. Der Bund vor Travia ist ein Bund für das Leben. Für ein gemeinsames Leben und auch für neues Leben.“ Er bedachte den kleinen Oisín mit einem sanftmütigen Blick. „Vielleicht ist es manchmal ja gar tatsächlich die Herrin Rahja die uns zusammenführt, doch es ist ganz gewiss meine Herrin die uns auch zusammenhält.“ Nun ruhte sein Blick wieder auf Braut und Bräutigam. „Ihre Gebote machen aus zwei Menschen, eine Familie. Sie machen aus einem Haus, ein Heim. Aus...“
Meara vergoss sogar ein paar Tränen, sie wusste selbst nicht so genau warum. Sie war glücklich. Unswin war es auch. Und so wurden sie vor den Göttern vereint, im Namen der Herrin Travia und unter den Augen der Familie Keilholtz. Das Familienoberhaupt Wulfhart von Keilholz war mit seiner Gattin Rahjamunde von Schroffenstein-Grünfels, sowie den Zwillingen Gunelde Edelgunde und Griffpurga Yadwiga und seinem Sohn Alrik Bernhelm gekommen. Begleitet wurde er von seinem Pagen Greifwart Seraminor, Unswins ältesten Sohn, und seinem Knappen, Boronian Rinnfoldshaus von Waldenklamm. Auch der Baron von Kressenburg, Ardo von Keilholtz war angereist mitsamt seiner Gattin Praiadne Leuinherz und seiner Tochter Irmenella Rohaja. Selbst Travhelm war nicht allein erschienen und obgleich seine Kinder allesamt noch zu jung waren um zu Pferd nach Friedheim zu reiten, so war zumindest seine Gattin, die aus Weiden stammende Ritterin, Firre Hadamar von Biberwald dabei.
Meara wurde warmherzig in die Familie aufgenommen, so wie es eben üblich war oder viel mehr üblich sein sollte. Es war nicht selbstverständlich, das wusste die einstige Rían wohl, umso mehr freute sie sich, dass sie nun ein Teil der Familie Keilholtz war. Teil einer Familie, in der sie etwas galt, in der auch sie wichtig war.
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