Geschichten:Das Sultanat Nebachot - Ferinsteiner Reaktion

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

"Aidaloê, Aidaloê!"

Die junge Maid aus einem reichsforster Hause rannte eilenden Schrittes auf die Halbelfe zu. Mit der einen Hand hielt Dorleen von Untergras den Saum ihres Gewandes, mit der anderen wedelte sie mit einem Bogen Pergament.

Aidaloê, die Junkerin von Ferinstein, hielt inne auf ihrem Weg zum Stall und drehte sich mit überraschtem Gesichtsausdruck um. So benahm sich Dorleen sonst nicht - so aufgelöst und gar nicht geziert, wie es eine Dame ihrer Herkunft doch tun sollte.

Keuchend hielt die Tochter eines Landadligen bei Untergras vor ihrer Freundin inne und schnappte erst einmal nach Luft wie ein Fisch auf dem Trock'nen. Ihre Frisur, ein Diadem aus dunklen Haaren, war ungeordnet, Strähnen fielen aus dem Geflecht und suchten nach Freiheit. Immer noch schwer atmend hob Dorleen, die Kastellanin des Gorsinger Hauses, den Kopf und sah Aidaloê aus fast shcon fiebrigen Augen heraus an.

"Aidaloê, das hier hing im Orte aus!" Sie reichte Aidaloê einen Bogen, ein Plakat - aus Maarblick, denn jene Stadt meinte man hierzulande mit 'Orte'. Neugierig griff die Junkerin nach diesem ominösen Nachrichtenblatte und las:


 !!! BELOHNUNG !!!

2000 DUKATEN

!!! BELOHNUNG !!!

!!! TOT ODER LEBENDIG !!!


GESUCHT WERDEN WEGEN VERRAT AM SULTANAT NEBACHOT FOLGENDE DEM VOLKSMUND ALS "HELDEN VON MÜHLINGEN" BEKANNTE PERSONEN:


YENDOR FALKWIN LIMPURG, BARON VON GALLSTEIN

UND

UGO VON MÜHLINGEN, MARSCHALL GARETIENS

UND

SIMOLD VON PFIFFENSTOCK-STURMFELS, AUS DEM HAUSE FIR'ENNOCK, MARBEN'A HASSAL'HAN AMMAYIN (BARON VON HASELHAIN)


ALLE DREI HERRSCHAFTEN SIND DES HOCHVERRATES ALS SCHULDIG ERWIESEN UND HABEN SICH BISHER IHREM GERECHTEN URTEIL DURCH FEIGEN MORD UND WEITEREN VERRAT ENTZOGEN.

ALLEN GENANNTEN HERRSCHAFTEN WERDEN MIT SOFORTIGER WIRKUNG IHRE ADELSTITEL, IHRE LÄNDEREIEN UND IHRE PRIVILEGIEN SOWIE ALLE WEITEREN ÄMTER ENTZOGEN. FORTAN GELTEN SIE ALS VOGELFREI UND DÜRFEN VON JEDERMANN AN ORT UND STELLE WIE EIN RÄUDIGER HUND ERSCHLAGEN WERDEN. WER DEN GENANNTEN PERSONEN UNTERSCHLUPF GEWÄHRT, IHNEN HILFT ODER GAR NOCH IN GEFOLGSCHAFT FOLGT, DER HAT SEIN LEBEN EBENSO VERWICKT UND IST DEM SOFORTIGEM TODE ZU ÜBERGEBEN!

GEGEN AUSHÄNDIGUNG DER VOLLSTÄNDIGEN PERSONEN DER DREI GENANNTEN VOGELFREIEN ODER DEREN ERKENNBAREN KOPFES WIRD DIE BELOHNUNG VON JEWEILS 2000 DUKATEN (1000 NEBACHOTISCHE GOLDMÜNZEN) AUSGEZAHLT!


ESH'ALAM I.

SULTAN VON NEBACHOT, HOCHRITTER DER RITTERSCHAFT DER PUL'EYSHAR, BEZWINGER DER BUHLE VON PERRICM UND BEFREIER NEBACHOTS


Ein riesiges Fragezeichen prangte scheinbar auf dem Gesicht der Halbelfe, als sie diese seltsamen Neuigkeiten las.

"Sultanat Nebachot?" murmelte sie und Dorleen fiel ihr ins Wort.

"Jaja! Die Aranier kommen!"

Aidaloê sah vom Bogen auf und lachte. Aber das Lachen hatte etwas merkwürdig verwirrtes. "Nein. Nein, Dorleen. Es gibt kein Sultanat Nebachot in Aranien. Baburin grenzt an die Edelgrafschaft Perricum."

Nachdenklich fiel ihr Blick wieder auf diesen Aushang.

"Aber wer ist Sultan Esh'alam I.? Und wieso Sultanat Nebachot? Und warum sucht er Simold von Haselhain, Yendor von Gallstein und Ugo von Mühlingen?"

Sie konnte sie keinen Reim darauf machen, zuviel schwirrte ihr angesichts dieser merkwürdigen Neuigkeiten im Kopf herum. Sie musste erst einmal Klarheit bekommen. Rasch rollte sie den Aushang zusammen.

"Dorleen, rufe mir Ritter Ailgrimm, Ritter Trautmann, Greifmar und Traviadane. Ich muss mit ihnen einige Dinge besprechen! Es ist eilig!"

Und schon stob sie davon, in ihrem halbelfischen Kopf ein Durcheinander aus verschiedenen Fragen und Antwortfetzen, die in keine logische Reihenfolge gebracht werden konnten.