Geschichten:Das Turnier von Wehrheim - Reaktionen in Haselhain

Simold saß zurückgelehnt in einem hochohrigen Diwan. Zog genüßlich an einer Wassepfeife und beschäftigte sich mit der eingehenden Post. Schreiberlinge zu seiner Rechten und Linken hockten auf ihren Stühlen vor den Papier und Urkundenwüsten ihrer Tische.

Selten war der Marben'a Hassal'han Ammayin in seiner Schreibstube. Doch den Haresh (Berater, Verwalter) plagten die Zpperlein des hohen Alters und die Kadi war unterwegs und vernahm einige Zeugen, die einen unangenehmen Zwischenfall auf der Reichsstraße beobachtet hatten. Außerdem waren in letzter Zeit auf unerkärliche Weise die Oderungen des greifenfurtschen Fichtennadelduft unauffindbar verloren gegangen.

"Marben", räusperte sich Hammuth, der Page.

"Äh", kam die gelangweilte Antwort durch die zusammengekniffenen Zähne, welche zudem das Mundstück der Pfeiffe zu halten hatten.

"Ayin Brief aus Brendiltal."

Simold schlug sich die Hände vor die Augen, während der Page den Brief auf den Schoß des barons fallen ließ und einige Schritte zurücksprang.

Mit einer Miene, als würde er jeden Augenblick einen furchtbaren Schmerz erwarten riß Simold den Brief auf. Aus Brendiltal war in den letzten Wochen so viel "anstrengendes" gekommen.

Schnell flogen die Augen über die Zeilen, wurden größer, bis sich die Augen interessiert und amüsiert nach oben hoben.

"Du, Tobriärin", wieß er mit dem Mundstück auf einen Sekretarius.

"Ja, Marben", hob er nervös seinen Blick von einem Pergament.

"Sagk, habän wier Geäld nach ...", suchend fuhr der Finger über den Brief aus Brendiltal. "Habän wier Gäld nach W-Ä-H-R-A-Y-I-M verliehän?"

"Einen Moment Herr, ich werde nachsehen", erhob sich der blonde Nordländer von seinem Tisch. Er ging zu einem kapitalen Schrank, öffnete ihn, zog eine der vielen Holzschachteln heraus, aus denen so viele Schriftstücke herausquollen und raschelte mit seinen Fingern zwischen dem Inhalt.

"Wänn ja, dann Trayib äs ayin", wies Simold den Schreiber an, bevor er sich wieder der Pfeife widmete ...