Geschichten:Das Verbot der Nandus-Kirche - Der Baronin neuer Leibesdiener III

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24. Ingerimm 1036 BF

Mit anderen Augen- In der Kammer der Baronin zu Gnitzenkuhl am Morgen

Irgendetwas war anders als sonst! Unwirsch öffnete sie die Augen und erwartete wie immer am Morgen den Blick auf ihren Nachttisch zu haben, auf dem ein erster Tee, bereitet durch eine Magd, auf sie wartete. Statt dessen sah sie auf einen dunklen Haarschopf, sowie viel nackte Haut. Unwillkürlich entwich ihr ein Erschreckens Laut.
Und der Körper vor ihr bewegte sich. Wie ein Hase vor einer Schlange sah sie gebannt diesen Mann an. Es war der Sturmfelser. Sie betrachtete die zahlreichen Narben an seinem Körper. Es waren viele. Auch ein paar Tätowierungen auf seiner recht blassen Haut. Irgendwie gefiel es ihr. Da war es mit einem Mal wieder, dieses warme Gefühl...das immer heißer wurde. Sie schüttelte das Haupt.
Ein wenig konnte sie sich wieder entspannen nach der Überraschung des Aufwachens mit einem Mann an ihrer Seite. Natürlich, Hlutharion wer sonst! Nach den ganzen Strapazen und Wirrungen und dem Festbankett war man schließlich hier gelandet. Es umwehte zwar ein leichter Nebel ihren Geist, aber dennoch war klar, was hier letzte Nacht vorgefallen war. Die Erinnerung machte sie leicht unruhig. Sacht strich sie dem im Aufwachen begriffenen Söldner eine Strähne aus der Stirn.

"Guten Morgen!"

Etwas verwirrt schauten sie die braunumrandeten aber sonst grünen Augen schläfrig an. "Guten...Morgen........Euer...Hochgeboren?"

Die letzten Worte kamen Hlutahrion etwas unbeholfen über die Lippen wusste er wohl nicht recht mit der Situation umzugehen. Ebenso zaghaft war seine entgegnende Berührung seiner guten, rechten Hand an ihrem Hals. Eher flüchtig doch für Geshla wie ein Funke der ihre Haut berührte.

Sie lächelte recht selbstbewusst. "... hm, überraschend, was sich auf einem Adelskonvent alles so abspielt!" Ihre Hand wanderte über seine Haut und ihr Blick glitt mit Interesse über das Hautbild. "Das scheint ein Omen für meine Hausritter zu sein- Leomara hat auch welche auf ihrer Haut!"

Hlutharion senkte beschämt seinen Blick, er war nicht stolz auf diese Bilder. Doch die Baronin hob sein Kopf an. "Ich denke solange wir unter uns sind können wir eine vertrautere Anrede wählen." Ihr Gesicht näherte sich und ihre Augen hatten einen Glanz, den er gestern schon bemerkt hatte, bevor sie ihn auf einen Nachttrunk geladen hatte.

"Gut...wie Ihr...Du meinst.", der junge Mann vor ihr entspannte sich sichtlich, wenn man das bei ihm sagen konnte. Er schien immer etwas verkrampft und kam nur schwerlich aus sich heraus. Naja, bis auf die letzte Nacht, Geshla grinste bei der Erinnerung anzüglich! Hungrig hing ihr Blick an seinem Mund als er das gesagt hatte und einem Impuls folgend, überbrückte sie die letzte Distanz um ihm nah zu sein. Erinnerungen an die letzte Nacht wurden greifbar. Geshla konnte sich dabei kaum wieder erkennen. Nicht nur dieser unbändige Durst auf den Körper vor ihr, nein, das ganze Kloster hatte sie womöglich vernommen. Daher freute sie sich dementsprechend...


(An dieser Stelle möchten wir borongefälliges Schweigen und Phexens Deckmäntelchen über die Beiden legen. Ein Jeder der ein bisschen Phantasie hat, dürfte sich vorrstellen können, dass hier weder die Dispute zur Nandus Kirche noch die Aufnahme halborkischer Waisen ein Thema waren.)