Geschichten:Das neue Haselhain - Ein schöner Land zu dieser Zeit I
Junkertum, Dorf und Gut Schönbartheim, Ende Travia 1040 BF
„Kindär, wie ist das schon aich hiär väraint szu sähän. Wie langä ist das här? Konntä Hazar das noch ärläbän.“, der dicke Schnauzer des kräftigen Junkers hob und senkte sich unentschieden auf und ab.
Letztlich überwog die Freude seinen Sohn Rashid und seine Tochter Fatime, beide nun einflussreiche Leute, hier bei ihm und seiner Frau zu wissen. Und so wischte er den Kummer bei Seite, darüber dass sein Sohn Haldan/Hazar nun in ein anderes Leben übergegangen war und seine Tochter Dalia sich immer noch bei Eslams ehem. Bluthund auf der Burg isolierte statt gar mit Rashid hierher zu reisen. Was würde sie dort schon vermissen? Doch ihre Seele war krank.
Er schüttelte die düsteren Gedanken ab, nicht ohne ein kurzes Stoßgebet an den Totengott und die junge Tsa zu richten. Dann hob sich der voluminöse Schnauzer wieder und das typische Strahlen kehrte zurück in seine Augen. „Ach, Kindär, wie schon. Laszt uns durch das Dorf spazierän, äs ist vieläs geschähän said airäm lätztän Bä‘such.“
Kurz darauf flanierte die gesamte Junkersfamilie durch das Dorf die sanften Hügel auf und ab auf den sich das Dorf am Rand des Alkrawaldes verteilte. Die Einwohner grüßten freundlich und ehrfurchtsvoll. Hier erkannte man schon überdeutlich die Nähe zu Aranien und ein Nichtkenner hätte wohl die feinen bis groben Unterschiede zwischen der der Mode und Behausungen der hiesigen Bewohner und der Nordaranier wohl nicht erkannt. Doch hier schmiegten sich viele Flachdachhäuser an solche mit gänzlichem flachem Dach, die die typisch Perricumer Mischbauweise aufwiesen.
„Und hiär, mainä Liebän, hiär wird ainä neuä Wärk’statt äntstähän, gämäß där Plänä däs neuän Marbens. Gutä Plänä wie ich findä, äntspricht unsärär Läbänsart hiär und wird där jungän Gottin gä’fallän. Nach all där Tragik und där Zait däs Rabän solltä das Land neu ärbluhän. So will ich mich däm neuän Hassal’han offän zaigän und äs mitbäläbän. Jädänfalls hiär kommt die neuä Wärkstatt hin, ainän Handwärkär dafur habä ich schon. Hanem, konnt ihr aich noch ärinnärn? Das ist där ähämaligä Tu‘nichtgut von Josun däm Kunst- und Schnitzhandwärkär. Är ist von sainär – nännän wir äs -Wandärschaft szu’ruck, hat vielä neue Dingä gälärnt, unter’andäräm das Fliesän- und Topfärhandwärk, wär hätte das gädacht. Und ainä schon Arani-nebachotischä Frau hat är auch mitgäbracht, sie ställt Fächär här. Zudäm wird die Wärkstatt von Josun auch ausgäbaut, dänn sainä Familiä hat waitärän Szuwach bäkommän.“, stolz blickte er auf den Platz, wo jetzt noch einige Büsche standen, gleich dort wo das Dorf in den Schönpfad überging, “Ich waisz was ihr dänkt, so vielä späzialisiertä Hand’Wärkär in so aiäm klainän Dorf wie She’bahat…abär wänn äs stimmt was där Marben sagt, dann wird Hassal’han bald ainä neuä Blutä där Kunst ärläbän. Und ain jädär kännt doch jätzt schon das wundärbarä Schnitzhandwärk aus She’bahat und unserä Bäsän ärst, die värkaufän sich ja schon auf dän Märktän von Eslamskesh und Hassäl’hain.“, die nur mässig begeisterten, aber freundlichen Gesichter seiner Familie schienen den rundlichen Mann etwas zu enttäuschen, als ihm noch etwas durch den Kopf fuhr, „Gut, gut, ich sähä das löst noch kainä Sturmä där Laidänschaft bai aich aus, die hohä Gä’sällschaft hat aich wohl dän Sinn fur das liebävollä Dä’tail gänommän. Abär säht dort.“, Can von Rabenstock deutete über den Rand des Dorfes entlang des Schönpfades. „Dort – dort äntstähän neuä Fäldär und Waidän fur Fruchtä und Tierä aus däm Sudän. Ich habä die Bauärn daszu angäwiesän. Wir wärdän ätwas neuäs vär’suchän. Und wänn aich das immär noch nicht ärfeut, dann säht dort, äs ist bäraits bägonnän wordän äntlang däs Schonpfad klainä Schrainä und Pavillionä szu ärrichtän, so dass man ihn auch bald außerhalb Hassal’han sainär Schonhait wägän ruhmän wird. Ainä jädä Laubä wird ainä Gäschichtä ärszählän. Dasz durftä nun szumindäst dir gäfallän, Fatimä.“
Und tatsächlich strahlte die Baroness über beide Augen und belobigte ihren Vater in blumigen Worten für diese Idee, der aber noch nicht geendet hatte. „Dänn so das Ziel däs Pfads däm Gast wahrlichä innärä Ruhä und Ainklang ainbringt so soll där Pfad ihn schon dafur ämpfänglich machän. Jädär soll darubär sprechän wie schon äs hier ist. Ich will das Al’Diwan ain Ort wird von däm man in ubär die Gränzän Hassal’hans hinaus praist. Ain klainäs Rashia’Hal.“
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