Geschichten:Der Plan des alten Löwen – Familienrat
Brauntal, Junkertum Rallerzufluss, Baronie Linara im Anfang Efferd 1036
Das „Füllhorn“, das Beste Haus am Platze, hatte zu. Für die wenigen, die lesen konnten, hing ein Schild „Heute geschlossen“, für die meisten, die nicht lesen konnten, machten zwei kräftige mit Knüppel Bewaffnete klar, dass es heute hier nichts zu trinken gab. In den Gassen war es ruhig.
Quenja Bibernell war gar nicht begeistert von den Nachrichten, die ihre Kinder, Enkelkinder und Kundschafter ihr zugetragen hatten. Bis auf Jacomo, der in der Umgebung nach dem Rechten sah, waren alle da. Sie wanderte im Gastraum vom „Füllhorn“ auf und ab um sich ihre nächsten Worte gut zu überlegten; während die anderen Anwesenden gespannt auf ihre nächsten Worte warteten.
„Ich werde zusammenfassen, was ihr mir berichtet hattet.“ Mit diesen Worten begann sie sich an die gespannt wartende Runde zu wenden und fuhr fort. Randolph führt die Hexenjagd an. In den letzten Tagen wurden in den größeren Ortschaften „Überdiebreite“ und Bitani“, in den angrenzenden Dörfern und Weilern sowie in deren Umgebungen Jagd auf tatsächliche und angebliche Hexen- und Sumu-Anhänger gemacht. Die, die man habhaft wurde, machte man einen schnellen Prozess. Zeugen die bereit waren, deren Schuld zu bezeugen, gab es genug. Die Opfer waren hauptsächlich Vermögende. Es hatte auch die eine oder andere tatsächliche sesshafte Hexe erwischt. Das Vermögen der Verurteilten, wurde beschlagnahmt und der Baronien Kasse nach Abzug der Kosten, zugeführt. Die Kasse selbst befand sich zurzeit auf Burg Leuental. Wir müssen damit rechnen, dass sie ihre Blicke bald bis in die letzten Winkel der Baronie richten und irgendwann auch nach Brauntal kommen werden.
Burg Leustein wurde von Albin „übernommen“ und hält sie besetzt im Namen der Baronin. Irgendeine Söldnereinheit, Liebfelder, belagern die Burg, wobei es offiziell hiss, dass diese Truppe auf Geheiß von Irberod die Erlaubnis erhalten hatten, dort zu lagern. Es gab Gerüchte, dass diese Söldnereinheit für die Toten in der Nähe von Waldthal verantwortlich war.
Ich hätte bis vor einigen Wochen nicht damit gerechnet das auszusprechen: Ich will unsere elfische Baronin zurück auf ihren Thron!“
Aus der Runde kam die Frage: „Und wie…“
Quenja ließ die Frage die nicht zu Ende aussprechen, „Indem wir dafür sorgen, dass die Baronin freikommt. Samtpfote?“ Quenja schaute sich um und fand ihre Enkelin als Katze auf einem der Deckenbalken liegend. „Du bist wahrscheinlich am geeignetsten in der Lage, sich in Leuental umzuschauen, um herauszufinden wo sich die Baronin befindet.“