Geschichten:Der schützende Blick der gütigen Herrin - Ein fabelhaftes Portrait
Das Kälbchen, mit der Gebieterin Namen, ist in großer Gefahr. Des Seelenrabens Weg führt über das Nirgendmeer. Sein Blick fesselt das Kälbchen, es gibt kein Entrinnen. Ich sehe den Tod.
~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1042 BF im Quelltempel zu Nattersquell
Schlossviertel, Alt-Gareth, Kaiserstadt Gareth, Ingerimm 1042 BF
Der stumme Diener ließ den stattlichen Ritter mit den schwarzen langen Haaren und dem Kinnbart in das sonnige Dachgeschoss nahe des Theaters Fuchsbau im Schlossviertel von Alt-Gareth und ebenjener schritt auf den glatzköpfigen Maler zu. „Danilo, mein Bester.“ Seine Zähne zischten dabei voll Vorfreude.
„Was führt Euch zu mir. Euer Erscheinen habe ich nicht erwartet.“ Danilo da Yaquirion kannte sein Gegenüber, auch wenn er ihn selten bei ihm zu Hause besuchte.
„Mein Freund, ich habe eine Aufgabe für Dich. Male ein Portrait für mich.“
„Von Euch sicher nicht. Wen habt ihr ins Auge gefasst?“
„Ein Bekannter wünscht eine Zeichnung der Ochs‘schen Kinderschar. Mit einem speziellen Wunsch, der Ältesten betreffend.“
„Familienportaits sind mir die Liebsten.“ Ein diabolisches Grinsen begleite seinen Gesichtsausdruck, während das Maunzen der Katzen irrwitzig im Hintergrund klang. „Für welchen Freundesfreund darf ich dieses anfertigen und welche speziellen Wünsche soll ich mit verweben?“
„Mein Freund möchte unerkannt bleiben. Diskretion, wie immer, versteht sich doch von selbst.“
„Verstehe, ich hatte nichts anderes erwartet. Welches Begehr darf ich erfüllen?“
„Das Mädchen, das den Namen der Kaiserin trägt, schenkt ihr einen Begleiter, der die Ziele unseres Herren verfolgt, auf dass sie an ihrem Hofe Unruhe stiftet.“
„Eberhelm, mein Freund, es wird mir eine Freude sein.“
Villa Ox, Kaiserstadt Gareth
Wildes Treiben herrschte in der Villa Ox. Nachdem die beiden Jüngsten Mädchen Aldare und Hardane vor einigen Monaten das Licht Deres erblickt hatten, war die Familie komplett.
Das neue Familienportrait aus der Meisterhand des Danilo da Yaquirion, war ein echtes Schmuckstück geworden und zierte nun die Eingangshalle des Hauses der Familie.