Geschichten:Die Abenteuer der Seepfeil - Im Zeichen der Entdeckung
Parinor Munter, der Leiter der Kaiserlich Derographischen Gesellschaft, stand stolz am Hafen von Perricum. Hinter ihm lag die Seepfeil, ein prächtiges Segelschiff, bereit, in die Weiten des Perlenmeers aufzubrechen, um Chalwens Thron zu finden. Die Sonne spiegelte sich auf den sanften Wellen, und eine leichte Brise trug den salzigen Duft des Meeres heran. Möwen kreisten über den Masten, ihre Rufe vermischten sich mit dem geschäftigen Treiben der Hafenarbeiter, die die letzten Vorräte an Bord brachten.
Mit einem Lächeln auf den Lippen wandte sich Parinor an die versammelte Menge. „Hochgeschätzte Edelleute und Seefahrer, geschätzte Mannschaft, heute beginnt ein Abenteuer, das in die Geschichte der Kaiserlich Derographischen Gesellschaft eingehen wird. Möge uns Efferds Wind, Hesindes Weisheit und Phexens Glück begleiten und der Erfolg der Tüchtigen stets an unserer Seite sein.“ Seine Stimme hallte über den Platz, und ein erwartungsvolles Murmeln ging durch die Menge.
Er trat einen Schritt zur Seite und begann, die Besatzung vorzustellen. „Kapitänin Shida Calisjar, eine erfahrene Seefahrerin, einst Schülerin an der Festumer Handelsschule, wird das Kommando über die Seepfeil führen. An ihrer Seite steht der erste Offizier Marbert Leuthold von Sommerheide, ein Mann von unerschütterlicher Loyalität.“ Shida, eine Frau maraskanischer Abstammung, klein und zierlich, nickte der Menge zu, während Marbert, ein Hüne von einem Mann, respektvoll salutierte.
„Unsere Navigatorin, Rahjandra von Sturmfels, aus dem Hause der garetischen Sturmfels, wird uns sicher durch die unbekannten Gewässer leiten. Bootsmann Helmbrecht von Wetterfels und Steuerfrau Efferdane von Sandelbruch werden dafür sorgen, dass unser Schiff stets in bestem Zustand bleibt.“ Rahjandra, eine zierliche Frau mit scharfem Verstand, trat vor und hob ihre Hand zum Gruß, während Helmbrecht und Efferdane, beide mit kräftigen Armen und entschlossenen Mienen, die Menge musterten.
„Der Efferd-Geweihte Jovis von Cardebas möge uns mit Unterstützung seines Gottes Efferd, dem Herrn der Meere, eine sichere Überfahrt durch tosende Wellen bescheren. Für die wissenschaftlichen Entdeckungen haben wir die Hesinde-Geweihten Samira Yalisa Delilah saba Bellentor und Xeledane von Aimar-Gor dabei. Ebenfalls von den zwölfgöttlichen Kirchen entsandt wurde der Peraine-Geweihte Bruder Tsaturas von Amselhag, der mit seinem Wissen über die Heilkunst und Botanik diese Reise unterstützen wird.“ Jovis, in seiner blauen Robe, Samira und Xeledane, beide in grünen Gewändern, nickten respektvoll. Bruder Tsaturas, ein älterer Mann mit gütigem Gesicht, lächelte sanft.
„Die Sicherheit der Mannschaft liegt in den Händen von Hauptfrau Lechmin Rondira vom Berg. Unsere Schiffsmagier, Harad Karfenck und Ugdalf von Jendrackh, werden uns mit ihren Künsten unterstützen.“ Lechmin, eine Frau mit strenger Miene und durchdringendem Blick, trat vor und salutierte, während Harad und Ugdalf, beide in Magierroben gekleidet, ihre Zauberstäbe erhoben.“
"Weitere tatkräftige Unterstützung erhalten wir von dem noch ganz frisch zum Ritter geschlagenen Randolf von Hirschfurten. Er ist der Sohn des berühmten Turnierreiters Nimmgalf von Hirschfurten, und möchte sich auf dieser Reise seine ersten Sporen verdienen!" Ritter Randolf erhob sich und grüßte freundlich winkend die Besatzung.
„Kartograph Rhodri von Eychgras wird unsere Reise dokumentieren, und Schiffsschmiedin Yasinthe Rutaris sowie Schiffszimmerfrau Leuhalla werden dafür sorgen, dass die Seepfeil stets seetüchtig bleibt. Für das leibliche Wohl sorgt unser Smutje Ferduderan von Huab.“ Rhodri, ein Mann mit scharfem Blick und Federkiel hinter dem Ohr, nickte, während Yasinthe und Leuhalla, beide mit Werkzeugen behangen, die Menge musterten. Der Smutje, ein fröhlicher Maraskaner mit breitem Grinsen, winkte der Menge zu. „Und natürlich dürfen wir die tapferen Matrosen nicht vergessen, die das Herzstück unserer Expedition bilden.“ Die Matrosen, eine bunte Truppe aus erfahrenen Seefahrern und jungen Abenteurern, jubelten und schwenkten ihre Hüte.
Die Menge jubelte, als der Klang der Schiffsglocke ertönte und die Taue gelöst wurden. Die Beiboote der Seepfeil waren besetzt mit den Matrosen des Schiffes, die das Segelschiff an langen Schleppleinen aus dem Innenhafen ruderten. Langsam setzte sich die Seepfeil in Bewegung, während Fanfarenstöße die Ausfahrt begleiteten. Die Menschen am Ufer winkten und riefen Segenswünsche, während das Schiff die Kaimauern passierte.
Die Expedition ins Perlenmeer versprach Abenteuer und Entdeckungen. Geschichten von sagenhaften Inseln, verborgenen Schätzen und mysteriösen Kreaturen hatten die Fantasie der Menschen beflügelt. Doch die Mannschaft der Seepfeil war gut vorbereitet.
Während die Stadt Perricum langsam hinter ihnen verschwand, blickte Kapitänin Shida Calisjar noch einmal zurück. Sie wusste, dass diese Reise nicht nur eine Expedition, sondern auch eine Reise ins Unbekannte war.
Außerhalb des Hafens wurden die Beiboote wieder an Bord gehoben und die Matrosen setzten die Segel. Mit einem letzten Blick auf die vertrauten Ufer wandte sie sich nach vorne und gab den Befehl, zum Auslaufen. Majestätisch blähten sich die blauen Segel auf und die Seepfeil segelte in den Golf von Perricum.
Die Seepfeil nahm Kurs auf die Efferdstränen, das letzte Eiland vor dem weiten Perlenmeer.
Samira stand an der Reling und fühlte sich, wie in einem Traum. Die Reise begann und sie war wirklich, wirklich an Bord! Sie reckte ihr Gesicht in den Wind und genoss die frische Brise.

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