Geschichten:Die Falle einer Ratte - Omenbick, Ohrenbich, Osenbrick

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Baronie Brendiltal, Besh a'hassal Ammay'shar (Halle der Herren der Pferde)


Eslam, der Baron von Brendiltal zernknüllte das Schreiben voller Wut und warf es in den Kamin, wo es zugleich Feuer fing und zu Asche verging.

„Diesär...“ Knurrte er hasserfüllt. „Diesär Wätterfels...“

„Was ist?“ Fragte ihn schließlich Ra’oul, sein Erstgeborener und Erbe verwundert.“Warr där Brief nicht von Arjescha, ,mainär Schwester?“

„Doch!“ Blaffte Eslam zurück. „Und genau das ist äs ja. Sie WILL nicht ainmal mähr zurick, sie WILL dort blaiben schraibt sie, bai diesäm älten Radschak (Schweinehirte), Esh’ben (Sohn eines Esels), diesäm... Oh... Ich wärde ihn fordärn und endlisch teten, so wie ich äs hätte vor Jahren tun sollen.“

Der Marben brachte sich gerade so richtig in Rage – und Ra’oul kannte seinen Vater gut genug um zu wissen, dass er ihn davon auch nicht abhalten sollte – als Rashid in den Saal eilte und sich vor Eslam auf die Knie warf.

Fast wimmernd entschuldigte sich der Diener für die Störung, aber da sei eine weitere Botschaft soeben überbracht worden. Mit kerzengeraden Arm hielt Rashid das Schreiben in die Luft, während er sein Gesicht noch immer auf den kühlen Fliesen presste. Der Marben wollte seine Wut gerade an dem armen Rashid auslassen, als dieser die rettenden Worte jammerte. „Sie kuommt aus Gallstain Härr!“

Als Eslam dies hörte, hielt er in seine Litanei inne und entriss dem zitternden Diener das Schreiben. Schnell überflog er die Zeilen seines Freundes und Bundesgenossen. Doch die Hoffnung Ra’ouls, dass sich mit dem Schreiben Yendors die Stimmung seines Vaters besserte, starb so schnell, wie eine scharfe, präzise geführte Klinge brauchte, um in das Fleisch eines Mannes zu stechen.

„Oh... Diesär, diesär...“ Fing Eslam von neuem an. „Diesä Kemsha (Ratte) von Truollpfortäneshali (Eshali = Esel).“ Auch dieses Schreiben zerknitterte Eslam, hielt es aber noch in der Faust, als er seine Befehle bellte.

„Ra’oul, luass mainär Koro’san aufsitzän und noch waitäre draisig Ammyin (Krieger), abär nur die schnellstän Raitär. Und nimm die Hundä mit, wir raitän gen Ohrenbick.“ “Värzaih Vatär, wohin?“

„Uhrentick, Omenbick... Na äben dahin wo där beklopptä Tiro von däm Ordän die die Muttär Kors dienän uns Gasträcht verwaigert.“

„Ah Du mainst Osenbrick?“

„Ja, genau dahin! Wir währden ärst dän Höllenwaller be’fraien und dann einen Kemsha’ben (Sohn einer Ratte) jagen, zertreten und sainä Laiche zum Schräken allär hinter unseren Pferdän herschlaifen.“

Ra’oul nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte und verließ den Raum. Er war froh, dass der Zorn seines Vaters sich jetzt entladen konnte....