Geschichten:Die Geheimnisse des alten Landes - Ahnengeflüster

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

nahe des Dorfes Trollhütten in der Raulsmark

Mit vereinten Kräften legten sie die überwucherte Tür frei. Es handelte sich nicht um einen normalen Hügel im Raulsmärker Wald. Es war ein Trollgrab, da waren sich Nimmgalf, Felian und Korhilda sicher.

Ulmia wurde bei derlei Dingen wieder daran erinnert, einen neuen Hofmagus anzustellen. Seit Perainvyns Tod war die Stelle verwaist.

„Das hätten wir niemals gefunden, hätte es nicht nach uns gerufen“, bemerkte Ardo, der es in diesem Zuge bedauerte, dass Anaxios nicht mehr Teil des Kapitels war. Hier waren sie nun, die aufrechten Recken, mit mangelhafter Magiekunde.

Mit aller Kraft, Hölzer und Stangen als Hilfsmittel, schoben sie den kleinen Findling beiseite. Sie entzündeten Pechfackeln und gingen in den modrig riechenden Gang, der sich nun vor ihnen auftat. Die Fackeln gaben ihnen genug Licht, um die nahe Umgebung sehen zu können. Der Weg vor ihnen war abschüssig und nicht ebenerdig.

„Thrakgorgond, Thrakgorgond, Thrakgorgond“, erschallte es aus der Tiefe.

Perricas blieb mit ihrer Fackel stehen und beäugte die Wandmalereien und Reliefs. Sowas ähnliches hatte sie vor kurzem schonmal gesehen. Sie konnte sich nicht vollständig einen Reim draus machen, aber sie interpretierte es freimütig. Dennoch fügte sie an: „Wir benötigen jemanden, der Trollisch versteht. Die Pfiffenstock sollten wir einstmals hierher bitten."

"Oder Anaxios. Der kann das auch, soweit ich weiß!" ergänzte Nimmgalf.

„Später, alles später. Erstmal das erste Problem lösen“, warf Felian ein.

Ihr Weg führte sie noch weiter in die Erde – beziehungsweise noch viel weiter unter den Stein. Ulmia war fasziniert. Sie hatte die Trollgeschichten schon als Gute-Nacht-Geschichten gehört, doch dass dieses wahr war und dazu noch in der Raulsmark, verzückte sie.

„Thrakgorgond, Thrakgorgond, Thrakgorgond“, erschallte es vor ihnen.

„Es wird ebenerdiger“, bemerkte Korhilda angespannt. Sie nahmen ihre Schwerter fester in die Hand, während sie sahen, dass der Gang in ein Gewölbe zu enden schien.

Ardo ging mit der Pechfackel voran, die anderen neben und hinter ihm. Sie betraten einen Raum, so hoch, dass Trolle hier stehen könnten, mutmaßten die Edelleute. Das Gewölbe war in einem faden Orangeton beleuchtet. Doch es waren keine Fackeln an der Wand, sondern leuchtende Edelsteine.

Vom Raum weg gab es fünf Nischen, in denen je ein großes Steingrab aufgetürmt war. Die Steinwände waren bemalt mit uralten trollischen Schriftzeichen und inmitten des Raumes stand ein Findling – ebenso beschrieben wie der Rest des Steins. Was dort stand, konnte niemand lesen.

Doch vom Findling aus pulsierte die Erde und der Findling sprach mehrstimmig den gleichen Singsang: „Thrakgorgond, Thrakgorgond, Thrakgorgond“.