Geschichten:Die Geheimnisse des alten Landes - Ammenmärchen und Dorfgeflüster
Dorf Trollhütten in der Raulsmark
Nimmgalf, wie immer ein Mann der Tat, kehrte nach einem Gespräch mit dem betrunkenen Greis zurück an den Tisch. „Ein wenig außerhalb des Dorfes gibt es einen alten, verfallenen Gutshof. Bis 1027 BF wurde er von der edlen Familie Briskengrund bewohnt.“
„Die Familie ist im Jahr des Feuers ausgestorben“, wusste Felian von Perainsgarten zu berichten.
Der Hirschfurter nickte und fuhr fort: „Der wehrhafte Gutshof wurde in den Kriegsjahren schwer beschädigt und verfällt seitdem in seine Einzelteile.“
„Das hat dir alles der Betrunkene erzählt?“ fragte Korhilda misstrauisch.
„Nicht nur er, auch der Schankwirt und das halbe Dorf“, antwortete Nimmgalf, dessen schiere Präsenz die Leute zum Reden ermutigte.
„Soso, wir konnten der Unterhaltung von hier kaum folgen, es war ein einziges Sprachenwirrwarr.“, entgegnete Perrica.
Nimmgalf berichtete weiter: „Alle waren aufgeregt und jeder hatte etwas zu erzählen. Nachdem das Böse besiegt wurde und Ruhe einkehrte, gab es keinen Herren mehr auf dem befestigten Gutshof. Doch die Bewohner berichteten von Geistergestalten, die seit dieser Zeit umhergehen. Sie haben wohl auch eine Depesche an die Junkerin Emerdane von Wetterfels gesandt, doch…“
Perrica unterbrach ihn: „Lass mich raten, es verlief im Sande, aufgrund der Mobilmachung, dem Haffax-Feldzug und der garetischen Fehde lag darauf keine Priorität.“
Nimmgalf nickte. „Genau. Die Dorfbewohner sagten, dass es dort spukt und vermuten, dass es daran liegt, dass die alten Geschichten davon berichten, dass unter Trollhütten die letzte Ruhestätte der alten Trolle war.“
„Hm, klingt wie ein Ammenmärchen“, entgegnete Felian, während Ardo, wie Nimmgalf ein Mann der Tat, vorschlug: „Lasst es uns doch anschauen gehen, jetzt wo wir schon mal hier sind.“
Korhilda biss noch ein letztes Mal von ihrem Braten im Brötchen ab und trank einen tiefen Schluck Bier. „Na dann, klingt nach einem aufregenden Ausflug.“
„Jetzt?“ Perrica schaute auf den vielen Alkohol, den sie heute Abend schon zu sich genommen hatten.
„Wann denn sonst? Geister trifft man doch nachts“, entgegnete Ardo, während Korhilda, Nimmgalf und Felian mit den Worten: „Wohlan, wir machen uns kampfbereit“, verschwanden.
„Wohlan, werten wir es als Zeichen des Landes.“ Perrica schaute auf ihr Schwert Ogerstark, dass den trollischen Namen Baggargansch trug, es surrte ungehört in dieser lauten Umgebung.

◅ | Rast in der Trollgrube |
|
Auf Geistersuche | ▻ |