Geschichten:Die Geheimnisse des alten Landes - Den Tobriern auf der Spur

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Gut Nebelwacht, nahe des Dorfes Trollhütten in der Raulsmark

Korhilda und Ardo hatten mittlerweile alle Kisten geöffnet und sich einen Überblick verschafft. Währenddessen befragten Nimmgalf, Felian und Perrica die drei überlebenden Räuber getrennt voneinander.

„Das ist mehr wert, als meine Baronie in einem Götterlauf erwirtschaftet,“ prustete Ardo durch. “Oder erst recht mein Junkertum,” erwiderte Felian. „Es könnte alle meine Schulden tilgen.“ Korhilda zuckte nur mit den Schultern.

„Ihr habt nach mir rufen lassen?“ Ulmia von Weyringhaus war dem Ruf der angesehenen Adligen umgehend gefolgt und betrat das alte Gehöft.

„Euer Edelhochgeboren,“ Ardo trat auf die Burggräfin der Raulsmark zu. „Wir hatten uns von den Geschichten der Dorfbewohner von Trollhütten einnehmen lassen und sind ihren ‘Geistern’ gefolgt. Dabei stießen wir auf eine Räuberbande, die den Ort hier als Unterschlupf und Warenlager nutzte.“

„Sie hatten nicht damit gerechnet, dass göttertreue Recken sich nicht von den Geistergeschichten einschüchtern lassen und so war ihre Bedeckung hier gering. Sie dachten wohl, sie könnten uns mit einer gruseligen Geräuschkulisse fernhalten,“ berichtete Korhilda von Sturmfels.

„So etwas Ähnliches hatte derartiges Gesindel auch schon auf Schloss Rohalsweil installiert, um sich nach der Schlacht in den Wolken einen Unterschlupf zu sichern", entgegnete die junge Burggräfin. "Alte Kniffe, aber nicht minder wirkungsvoll. - Mein Dank ist euch gewiss.“ Ulmia schritt zu den Kisten, hob diverse Gegenstände hoch und legte sie wieder ab. „Es scheint mir …“ Die Burggräfin wurde jäh von Nimmgalf von Hirschfurten unterbrochen. „Tobrier, es sind die Tobrier – oh, entschuldigt, Euer Edelhochgeboren, ich hatte euch nicht kommen gehört.“

Ulmia lächelte sanft. „Hochgeboren von Hirschfurten, auch euch gilt mein Dank.“ Sie fuhr in ihrem begonnenen Satz fort: „Es scheint mir, als wären es Sachen aus den Trümmern des Jahres des Feuers. Noch immer verbergen sich unter dem Schutt und der Asche Schätze von großem Wert. Und ich meine mich zu erinnern, einige hiervon in unbeschwerten Kindheitstagen an Orten befreundeter Adliger gesehen zu haben. Boron möge ihrer Seelen gnädig sein.“

Als die Burggräfin den Herren des Todes erwähnte, verharrten alle Anwesenden zu einer Schweigeminute. Es war unglaublich still, sodass ein leichtes Surren für alle hörbar wurde.

„Hier scheint noch etwas von den Geistervorkehrungen installiert zu sein,“ mutmaßte Felian.

„Nein, es ist anders. Ich weiß nicht was es, aber es fühlt sich anders an, zuerst dachte ich an Ogerstark oder Feuerschlag, doch sie sind es nicht, es klingt anders.“, sagte Perrica, kniete sich zu Boden und hielt ihre Hand auf die Bodendiele.

Alle anderen taten es ihr gleich. „Da unten ist etwas?“ Ulmia hatte noch nicht so viel Erfahrung wie die sie umgebenden Veteranen und schaute daher zu ihnen.

Die Ritter zogen ihre Schwerter. „Es fühlt sich für mich so an, als rufe uns etwas,“ sagte Korhilda schwer atmend. „Oder jemand,“ warf Ardo ein.