Geschichten:Die Geheimnisse des alten Landes - Korgondswacht

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Gut Nebelwacht, nahe des Dorfes Trollhütten in der Raulsmark

Aus einem einfachen „Es wurden Räuber mit Diebesgut gefasst“ wurde ein geheimnisvolles „Ein uraltes Trollrelikt ruft nach uns“. Ulmia schritt unruhig auf und ab im verwilderten Garten des Gutshofes, dem Ort, an dem alles begann. Der Magier Anaxios von Ochs und seine Kollegin Simiona von Pfiffenstock wurden gerufen und waren bereits in den Katakomben verschwunden, um das Rätsel zu lösen und den mystischen Ort zu erkunden.

„Hat es wirklich hier angefangen?“ murmelte Ulmia vor sich hin. „Was würde mein Vater jetzt tun? Was mein Großvater?“

Sie erinnerte sich an die Gespräche von Korhilda und Perrica, die abseits über ein Zeichen des Landes sprachen. Sie hatte gehört, dass die Gemeinschaft des Ordens vom Heiligen Altar zu Korgond nach einer neuen Heimstatt suchte, bisher jedoch erfolglos.

Ihr Großvater war ein treuer Anhänger des Ordens und ein Verfechter seiner Ideale gewesen. Bei allem Zwist, der unausgesprochen zwischen ihm und ihr lag - dies konnte sie nicht als eine seiner Marotten abtun. Denn es betraf nicht nur ihn, sondern wahrhaftig ihre ganze Familie: ihrem Ahnherr Thessan und seinen Taten war eine Inschrift in dem entrückten Tempel von Korgond gewidmet. Das musste etwas zu bedeuten haben. „War das Aufhorchen der Trollstimmen ein Zeichen für uns? Hat das Land den Orden an diesem Ort erwählt?“ fragte sich Ulmia.

Aus den Erzählungen wusste sie, dass die Ordensmitglieder bisher einzeln unterwegs waren. Doch hier in Trollhütten waren sie nun gemeinsam unterwegs, und das Land führte sie auf eine neue Fährte.

„Das muss doch etwas bedeuten“, dachte sie. „So wie dieses Thrakgorgond, das sogar ähnlich klingt wie Korgond.“ Ihr Blick schweifte gedankenverloren durch die Luft, als ein kleiner Page ihr einen Zettel überreichte, auf dem stand: „Thrakgorgond, trollisch, Thrak bedeutet Hüter; gorgond des Bodens, auch als Land gleichzusetzen.“

„Es ist ein Zeichen, und ich sehe es“, flüsterte Ulmia.

Entschlossen suchte sie Ardo auf, den Primus inter Pares des Ordens. „Mein werter Ardo, ich habe Euch ein Angebot zu machen. Oder besser: zu überbringen. Meine Familie ist mit Eurem Orden in mannigfaltiger Weise verbunden, über meinen Ahnen Thessan, meinen Großvater – Boron habe ihn selig – und nun über meinen Onkel, der in Eure Reihen aufgenommen wurde. Und ich? Ich vernehme die Stimmen des Landes und sehe es als Zeichen, dass die Raulsmark wie eh und je die pulsierende Ader des Landes ist. Ich spüre: Die Böden der Raulsmark haben euch – nicht nur euch, sondern den gesamten Orden – auserwählt. Ich bin die Burggräfin, und ich werde verfügen, was in der Macht einer Burggräfin steht: Ich werde eurem Orden dieses Gutshaus mitsamt seiner Umgebung, einschließlich der Trollgräber und des Dorfes Trollhütten, überlassen. Möget ihr als Herrscher des Landes, als Edle der Ordenslande Korgondswacht, über dieses Gut gebieten. Möget Ihr die Hüter dieses Bodens sein. Möget ihr die Ideale Korgonds, die Treue zur Krone und die Ergebenheit zum Land hier in der Raulsmark ausüben und diese Vollkommenheit mit den Traditionen auf Garetien verbreiten.“

Ardo konnte sein Glück kaum fassen, doch bevor er sich bedanken konnte, redete die Burggräfin weiter. “Ein Teil der Kisten des Diebesgutes, welches nicht zuzuordnen ist, werde ich euch hier lassen. Nutzt es zum Aufbau des Gutes.”