Geschichten:Die Greifen vom Argenfels - Eine neue Heimat - Ankunft

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dramatis Personae


Custodus Lumini Leuendan von Krähenklamm

Luminiferi Leuendare von Krähenklamm

Donatores Lumini Answin von Heißwassern

Der weitere Weg bis zu dem ersten Gehöft fiel dem Geweihten dann aber doch leichter als gedacht. Mochte es das näher kommende Ziel sein, welches ihn freudig ausschreiten ließ? Der Felsklotz vor ihm wuchs geradezu bei jedem Schritt weiter in die Höhe, bis er schließlich das gesamte Blickfeld vor dem Wanderer ausfüllte. Hier war er nun an des Praois gefälligem Ziel seiner Reise. Auf den Gütern und den Feldern arbeiteten die Menschen, die ihn respektvoll grüßten. Nicht so unterwürfig, wie in anderen Gegenden, sondern eher für Greifenfurter typisch, wie er das Verhältnis von Lechmin erfahren hatte. Hinter dem Gehöft, welches dem Argensfels am nahesten Stand, sah Answin nun auch den Beginn des Pfades, der ihn hinauf auf den Fels führen wurde.

Doch bevor er dorthin gelangte fiel sein Blick auf etwas Unerwartetes. An einer Remise waren zwei Männer gerade damit beschäftigt, die letzten Ballen Stroh auf einen Wagen zu laden. Ungewöhnlich wurde der Anblick aber dadurch, dass einer der beiden ein stattlicher Mann in weißem Wappenrock war – eindeutig ein Bannstrahler, der hier bei der einfachen Landarbeit direkt half. Der junge Mann, er mochte vielleicht gerade zwanzig Götterläufe sein, blickte auf und winkte Answin zu.

Etwas später saß Answin neben Praiofold auf dem Kutschbock. Der Mann hatte ihn respektvoll begrüßt und ihn anschließend sehr eindringlich, sich seiner Autorität an diesem Ort bewusst, nach seinem Weg befragt. Selbst dieser junge Mann verfügte in diesem Moment über einen gestrengen Blick, von dem nun aber nichts mehr übrig war. Als die beiden die letzte Kehre nahmen, bevor sie über die Bergkuppe kommen würde, glaubte Answin so zielmlich die gesamte Lebensgeschichte des jungen Greifenfurters erfahren zu haben.

Und das erfüllte ich mit einem angenehmen Gefühl. Er genoss solche Gespräche und erzählte ebenfalls von sich und seinem bisherigen Leben, welches allerdings schon einige Götterläufe mehr zählte als das von Praiofold. Als Answin einen ersten Blick auf das Plateau werfen konnte. War er durchaus beeindruckt. Der rote Fels, die seltsamen Stelen und der prächtige Klosterbau ergaben eine andächtige Harmonie des Für und Wieders. Wie zwei Duellanten standen sich Kloster und Säulen gegenüber und schienen sich keinen Moment der Ruhe in ihrem ewigen Kampf zu gönnen. Gefesselt von diesem Anblick merkte Answin gar nicht, wie nah sie dem Kloster schon waren. Erst als sie vor dem großen Flügeltor hielten konnte er sich aus seinen Gedanken lösen. Praiofold lächelte ob dieser Verträumtheit des alten Mannes.

Dann öffnete sich das Tor und die beiden fuhren samt Kutsche in den Innenhof des Bauwerks, wo sie auch schon erwartet wurden.