Geschichten:Die Jagd in Breitenhof - Reaktion aus Haselhain
"ARIANA", hallte es durch das abendliche Stadthaus der Kadi in Gaulsfurt. Wutschnaubend stampfte der Herr von Hassal'han Ammayin durch den Innenhof des Gebäudes.
"ARIANA", brüllte er, daß sich selbst der Gepard in sein Körbchen verzog.
"Was ist dänn in Disch gefahrän?" erschien die gerufene Schwester auf der Galerie zu ihrer Aula und zog sich mit der einen Hand einen Umhang über die nackte Schulter, während sie mit der anderen ein Tuch - um die nassen Haare geschlungen - hielt. Hinter ihr stob der Dampf eines überaus heißen Bades ins Gebälk des überhängenden Regenschutzes.
"Wo iest Omar?" schnitt seine Frage eiskalt durch die Luft.
Ariana blickte ihn einen Moment erschrocken an, denn schiere Mordlust lag in seinen Augen, als er den Namen einer ihrer Leibwächter erwähnte.
"Was wielst Du mit ihm?", erkundigte sie sich, wobei sie davon ausging, daß er ihn sogleich töten würde, falls sie ihm verriet wo sich die Wache aufhielt.
"Wo iest Är?" ließ er die Luft gefrieren.
"Isch schickte ihn zum Haresch (Verwalter), um einigä Formallitätän zu erlädigän", gab sie verwirrt Antwort.
Plötzlich knarrte das Hoftor auf und der Gesuchte kam mit einem Packen Schriftrollen hindurch.
Der Kopf Simolds flog herum. Zornig huschte der Rest von ihm hinterher und schnellte auf den Korbruder zu.
"Omar", giftete ihm der Baron heißer ins Gesicht.
"Isch hab' doch nix unrescht getan?", wich der Wächter trotz seiner schieren körperlichen Überlegenheit vor dem Marben zurück an die Wand.
"DU!...", huschte ihm der bebende Finger Simolds ins Gesicht, daß von der Galerie ein erschrockenes Keuchen herunterdrang.
"DU, Du-wierst-jätzt-nach-Breschi'aDanal-hinübär-raitän. Dort-wierst-Du-Dir-einen-Korosan (einen von Eslams Kriegern) schnappän-und ihn-so-lange-schlagän, bies-är-frägen-tut-wieso-Du-ihn-priegelst. Wänn-är-dann-frägen-tut, sagst-Du-ihm, daß-das-dafier-iest, weil-sie-dän-Fichtennadelduft in-Rashia'hal-aufgebraucht-habän!!!"
Simold hatte in seiner Wut jedes Wort einzeln ausgestoßen.
"JA, MARBÄN," rannte der Befohlene sofort zur Tür hinaus, packte sein schnaubendes Pferd und preschte davon.
"Isch liebä äs, wänn Du so biest," grinste die Kadi - mit den Armen aufs Geländer gestützt - von der Empore herunter.
Simold stand noch immer da, hatte den Kopf hängen und schüttelte den Kopf. "Krieg isch bei Dier ainä Tee, Ariana," fragte der niedergeschlagene Herr von Haselhain, worauf die Kadi in schallendem Gelächter schier zerbrach.
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