Geschichten:Die Katastrophe (Al’Katas Pu’ranuth) - Phexens Schätze II
Haselhain, Anfang/Mitte Boron 1039 BF
Mit dem gewohnten ernsten Blick, starrer Mimik und der strengen und ölig-durchdringenden Stimme fuhr der „Heiler“ mit seinem Bericht vor Selo fort, der als einziger dessen Indentität als Leibmagier kannte. „Es ist von mehreren solcher Vorfälle in den letzten Monden die Rede und es sind Veränderungen am Sternenzelt auszumachen, allerdings kommen die Informationen hierzu nur spärlich an, da der all-ge-gen-wär-tige Konflikt lässt dies nicht zu.“, der Tonfall des blassen, dunkelgekleideten Mannes verriet was er von diesem Konflikt hielt. „Ab davon scheint es sich bei den lokalen Phänomenen um ein primäres Stück und zwei davon abespaltene Teilexemplare zu handeln. Genaueres könnte ich selbstverständlich erst nach einer direkten Analyse an den vermeintlichen As’tellawen (etwa Himmelstein) feststellen, Hoher Herr.“, wieder dieser typische, beinahe angeekelt wirkende Ausdruck, „Doch auch hier steht mir bedauerlicherweise Euer Konflikt im Wege. Zumal die Objekte anscheinend im Al’Kra-Wald oder jenseitig dessen niedergegangen sind, jenem, sich regenden Ort dessen Untersuhung mir bisher nicht vergönnt war, da ich hier ander-wei-tig gebunden war, mit seiner Hoch-ge-boren. Ich empfehle dringlichst eine Expedition in den Wald um die Stücke zu bergen.“, die Antwort schon erahnend rümpfte der Magier leicht die Nase, berechtigterweise, denn wusste Selo ihn tatsächlich in der Erwartung nicht zu enttäuschen, als er ihm leise antwortete: „Magister, soetwas können wir derzeit nicht leisten, das habt Ihr doch auch schon bei der Besprechung vor einer Woche mitbekommen und seitdem hat sich die Lage nun wirklich nicht verbessert, wie Ihr wahrscheinlich bemerkt habt. Dennoch erkenne ich das dies zu untersuchen gilt, aber alles bei seiner Zeit.“, auf die weiteren Bemerkungen des traditionell etwas arroganten Magiers ging er nicht ein, da er keinen Zweck in einer kräftezehrenden Diskussion mit dem Mann sah, nicht jetzt. Doch dieser schickte sich ebenso auch nicht an zu gehen und setzte dann noch einmal nach: „Mit Ver-laub, Ho-her Herr, aber ich denke Ihr verkennt die Lage, gerade jetzt, wo der Konflikt ein undurchschaubares Chaos in der Baronie heraufbeschworen hat, sollten wir handeln, bevor es jemand anders tut. Deshalb gestattet mir mit ein paar zu rekrutierenden Externen den Wald zu untersuchen und die Objekte zu bergen.“ Der Blick des unheimlichen Mannes wurde noch ernster und eindringlicher und er vermeinte kurz etwas auf sich lasten zu spüren, entgegnete dann aber ungehalten: „Nun gut, aber keine weiteren Worte mehr dazu. Es sei Euch erlaubt, aber ihr werdet nur euch lediglich um die Rekrutierung kümmern, Euer Platz ist, in diesen Zeiten, an der Seite des Barons. Versteht ihr? Und erledigt es ruhig und diskret, wir können hier nicht nochmehr Aufruhr gebrauchen.“ Der angesprochene Sewan rollte als Antwort beinahe unmerklich mit den Augen, nickte dann kurz: „Natürlich, wie es dem Hohen Herr gefällt. Alles im Sinne seiner jungen Hochgeboren.“ Dann zog er von dannen.