Geschichten:Die Katastrophe (Al’Katas Pu’ranuth) - Ruf der Pulethaner
Eurer Hochgeboren, Verbündeter, Freund, wir schreiben Euch aus der Gewissheit heraus, dass ihr immer ein geschätzter und treuer Freund unseres großmütigen Anverwandten ward und auch mit uns die alten Bande unserer Familien erneut geknüpft habt.
Wir hoffen die erste Kunde, die wir Euch übersenden, betrübt Euch nicht zu sehr. Und vielleicht hörte man auch im fernen Höllenwall bereits von dem erschütternden Umstand. Dessen Hall nicht größer sein könnte, angesichts dessen was ein solch tieftrauriges Ereignis zweifelsohne auslöst.
So müssen wir Euch, selbst in großer, düsterer Befangenheit, vom Tode eines weiteren großen Mannes eures hochehrenwerten Bundes zeugen – Eslam von Brendiltal.
Einem heimtückischen Mord fiel er zum Opfer. Wir sind der Überzeugung, dass nur die Schergen des Schandmarschalls zu Mendena, zu solch einer feigen wie strategischen Tat fähig seien. So fürchtet man doch bis in die zwölfmal verfluchten Lande der Dämonenbuhlen, dass der große Al’Shuar der Nebachoten und seine Krieger ein gefährlicher und mächtiger Gegner seien. Und so griff man zu diesem niederträchtigsten und frevelhaftesten aller Mittel.
Doch so tiefverächtlich und blutschändlich dieses Vorgehen auch ist, so schlägt es doch seine böswuchernden Wurzeln in das Herz Perricums. Und so sind wir der absoluten Gewissheit, dass Euer Bundesbruder Eslam sehr wohl Recht behalten soll mit seinen Prophezeiungen.
Denn der Tod seines Bannerherrens, nur so kurze, schmerzvolle Zeit nach dem seines Al’Hatims, reisst tiefe Wunden in das weinende Fleisch dieses Volkes. Und so verhält es sich, dass die Lage zwischen den trauerberauschten Nebachosja, dem Volk Eurer Brüder, sich zuspitzt. Geschwister gegen Geschwister, sich im ausser Kontrolle geratenen, korgefälligen Kampfe gegenüberstehend. Bereit Bruderblut zu vergießen. Denn ihr Kummer wird ihnen Qual und die Qual wird ihnen Schmerz, über diese schmerzlichen Verluste, welchem nur durch des Kampfes Ruhm und Tat abgeholfen werden kann. Und so finden auch wir uns in dieser Situation des heillosen Durcheinanders. Zwar im Stande das Ärgste mit harter Hand zu lindern, doch den Ruf nach alten Banden auf den Lippen. Mit diesem wollen wir Euch ersuchen Euch an das Band der Pulethaner zu gemahnen und an die Seite der Lande eures Bruders zu stellen um die praiosgefällige Ordnung dort wieder gänzlich herzustellen.
Und so verbleiben wir und hoffnungsvollster Erwartung und größter Dankbarkeit im Namen ganz Haselhains.
Mögen die Götter Eure Ehrhaftigkeit sehen
Seine Hochgeboren Siyandor von Pfiffenstock, Baron zu Haselhain, Al’Hatim der Nebachoten, Fürst der Ammayin und Seine Wohgeboren Selo von Pfiffenstock, Baronett zu Haselhain und barönlicher Berater
Gegeben am 10. Boron im Jahre 1039 Bosparans Fall
Post Scriptum: Ein Schriftstück in ähnlicher Fassung erging an Euren Bundesbruder Yendor Falkwin Limpurg von Gallstein.
