Geschichten:Die Katastrophe (Al’Katas Pu’ranuth) - Schwur und Pflicht
Burg Mor'Tres, Baronie Gallstein, Mitte/Ende Boron 1039 BF
Im Kamin prasselte ein großes Feuer, der Diener legte noch einmal ein großes Scheit nach und verließ dann schweigend das Zimmer. Zurück blieben der Herr des Hauses, der Baron von Gallstein, der Junker von Gippelstein Irean ibn Yantur und der Baron von Höllenwall. Mit letzteren Verband den Gallsteiner eine alte Freundschaft, auch wenn sie gerade einen kleinen Disput führten, aus dem sich der Junker weise heraushielt.
„Und weswegen sollen wir nun schon wieder zu den Nebachoten reisen, wegen diesem Helm! Eslam und Simold sind tot, als wäre das nicht schon schlimm genug. Das Reich rüstet gegen Haffax und du willst dich in ein hochgefährliches Scharmützel mit aufgebrachten Nebachoten stürzen, für was?“
„Der Helm ist eine Sache, wir haben es aber am Altar und bei unserem Blute geschworen, und zumindest mir bedeutet dies was. Und alle Zeichen deuten daraufhin das wir nun unseren Schwur erfüllen können. Wir können nichts mehr für Simold und Eslam tun, doch versuchen ihr Erbe zu bewahren. Das wird schon schwer genug werden, aber gerade du hast einen großen Ruf unter den Nebachoten. Allein deine Anwesenheit wird einige der Aufsässigen zur Räson bringen. Ja und zur Not bin ich auch bereit diesem Selo beizustehen, der mit vollem Einsatz den Erben Simolds beschützt. Ich habe nicht vergessen wie die Nebachoten ohne Wenn und Aber nach Osenbrück gezogen sind, wie du und die vielen anderen unserer Bundesbrüder. Leider ist die Sache in Haselhain und vorallem Brendital vermutlich nicht ganz so einfach. Aber eben Schritt für Schritt, meine Hoffnungen beruhen darauf eine diplomatische Lösung zu finden.“
„Du bist gut informiert, so viel stand doch in dem Brief von diesem Selo gar nicht drin?“
„Ich besitze noch anderweitige Quellen bei den Nebachoten.“
„Ah ja, dein Majordomus, es geht aber doch hoffentlich nicht darum dessen Posten zu bewahren?“
„Nein. Es geht darum uns einen starken Bündnispartner zu bewahren. Nach Eslams Tod hat unser Bund keine wirklich namhaften Nebachoten mehr in seinen Reihen. Vielleicht können wir ja Selo für unsere Sache gewinnen und Eslams losgelassenen Schoßhund beruhgen und unterstützen.“
„Der Bund, was zählt der denn noch. Auch die Sache von Osenbrück kannst du nicht mit der jetzigen Situation vergleichen. Damals provozierten uns die Pfortenritter, vielmehr diese kleine widerliche Ratte in ihren Reihen. Wobei es dir ja immerhin gelungen ist sie aus ihrem Bau zu vertreiben. Aber bei den Nebachoten geht es um Stammesangelegenheiten, die Regeln ihre Nachfolge nun einmal auf ihre Weise. Wir haben da nichts verloren, gar nichts!“
„Das sehe ich anders. Es stimmt schon das es ruhig um die Ritterbünde geworden ist. Haffax und dieser neue Orden um Korgond in dem wir uns nun befinden ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Doch ich finde wir Pulethaner sind so wie Raschtul, ein schlafender Gigant. Die immer noch eine Gewalt darstellen, sollten sie sich erheben. Und zu dieser Kraft zählten von Anfang an die Nebachoten, im Gegensatz zu mir waren Eslam und Simold Gründungsmitglieder. Es liegt also an uns zu zeigen das die Pulethaner mehr sind als ein paar protzige Tjoster ala Nimmgalf. Ja die Nebachoten regeln ihre Angelegenheiten selber, da hast du Recht. Doch man hat uns unter Brüdern um Hilfe gebeten, und bei unserem Schwur an Gaftharions Stein und bei der Ehre unserer verstorbenen Bundesbrüder gegenüber, ich werde reiten.
Wenigstens ein letztes Mal zu den Nebachoten, und es wäre mir eine Freude wenn wir noch einmal zusammen dorthin reiten würden!“
◅ | (Un)Ruhe in Gnitzenkuhl I |
|
(Un)Ruhe in Gnitzenkuhl III | ▻ |