Geschichten:Die Schlacht auf Darpats Wogen - Ritter sind keine Seesoldaten
Firun 1043 BF, im Stadt Kaiserhain
"Macht das Fenster zu! Es zieht!", herrschte der Baron Felan Rondrik von Schallenberg seinen Vetter an. Wulfger zuckte zusammen und kam der Aufforderung schweigend nach, während die anderen zwei Anwesenden ihm bedauernd zuschauten. Das Schuldbewusstsein Wulfgers hatte auch nach Jahren nach der Sache noch nicht nachgelassen, auch wenn Felan in diesem Fall nicht deswegen zornig war. Überhaupt bestimmte in letzter Zeit ein dauerhaft schwelender Zorn das Gemüt des Barons, der seid dem Turnier auf dem Erlgardsfeld nicht mehr nachgelassen hatte, nur besänftigt von der Vernunft seiner Gattin, die aber gerade nicht zugegen war.
Felan atmete hörbar durch, als der Lärm der Straße, wo unter anderem Flüchtlinge aus dem westlichen Hartsteen gerade von Perainedienern versorgt und gespeist wurden, abrupt endete. "Also schön, Leomara, was haben wir?", fragte er die Nachfolgerin im Amt der Hauptfrau seiner Luchsgarde.
"Wir haben Nachricht erhalten, dass Horwart von Schroeckh unverletzt ist, bis auf ein paar Kratzer. Aber er hat unter seinen Leuten zehn Tote und nochmal so viele dauerhaft Versehrte zu beklagen. Weitere Vierzehn sind dabei sich langsam von den Verletzungen von der Schlacht auf dem Darpat zu erholen und..."
"SCHLACHT? Leomara, Du solltest es besser wissen, als diese Unsinn Schlacht zu nennen. Das war ein sinnloses Gemetzel, das niemals hätte stattfinden dürfen."
"Da gebe ich ich durchaus Recht, Felan, aber unter diesen Umständen konnte das keiner planen." , wandte Leuward schulterzuckend ein.
"Und das war der erste Fehler. Rechne mit den größtmöglichen Schwierigkeiten und bedenke auch das, was unmöglich scheint. Wenn man Hartsteener Ritter auf Boote packt muss man damit rechnen auch auf diesen zu Kämpfen. Herrin Rondra! Ich will nicht wissen wieviele ohne einen Schwertstreich ersoffen sind, weil sie beim Zusammenprall der Fahrzeuge einfach über Bord gegangen sind und mit ihren Rüstungen sich nicht über Wasser halten konnten! Eine Schande ist es, wenn eine gute Kämpferin oder ein guter Kämpfer derart sterben muss. Oder deren Gliedmaßen zwischen den Booten zerquetscht wurden!"
"Ja, Ritter sind nunmal keine Seesoldaten.", merkte Leomara trocken an. "Herr Hagen hatte da leider zu wenig Erfahrung."
"Und jeder einzelne Verlust ist schmerzhaft und wird uns bitter fehlen in den kommanden Monden....", fügte Felan düster hinzu. "Sehen wir also zu solche Fehler künftig zu vermeiden Wir müssen unsere Bürger und Bauer schützen, wie wir es geschworen haben, aber auch unsere Waffenträger dürfen wir nicht unnütz Leib und Leben riskieren lassen. Dieser Konflikt dauert schon zu lange und uns schwinden Kämpfer und Vorräte rapide. Schauen wir also wie wir Horwarts Verluste auffangen können und nach Westen hin die Route durch sein Junkertum hierher decken können ohne unsere Linien noch weiter auszudünnen, sonst überrennen sie uns erneut und dieses Jahr nochmal belagert zu werden gefiele meiner Frau sicher nicht..."
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