Geschichten:Die Spur der Bekenner – Geheime Nachrichten

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Hochnjerburg, Königlich Neerbusch 30. Ingerimm 1041 BF

Ein Page führte Mahelon von Pfiffenstock und die beiden Praioten Answin von Heißwassern und Praan von Rieperngaum in ihre Schlafkammer im Gesindetrakt der königlichen Burg. Wie es schien, waren die herrschaftlichen Gästezimmer alle belegt. Doch störten sich die Greifenfurter daran nicht. In der kleinen Kammer gab es drei schlichte hölzerne Betten, deren Matratzen mit Stroh gefüllt waren. Ein Tischen mit drei Stühlen und einer Waschschüssel komplettierten die Einrichtung. Ein kleines Fenster gab einen weiten Blick über den Reichsforst frei. Meilen über Meilen nur das Grün des Waldes und das Blau des Himmels. Sehr erhaben, wie Praan empfand.

Was waren nun die nächsten Schritte? Praan schlug vor beim Herold ihre Ankunft offiziell zu verlautbaren, schließlich wollten die drei Kronvogt Leomar vorstellig werden und ihre Dienste bei der bevorstehenden Ketzerjagd anbieten. Mahelon wollte unterdessen in Erfahrung bringen, wo sein Familienoberhaupt sich hier so rum treiben würde. Wobei, wollte er Selo wirklich jetzt schon unter die Augen treten. Den Mann, der ihn wie einen Zuchthengst nach Greifenfurt verscherbelt hat? Vielleicht würde er aucheinfach nur einen Spaziergang machen und die Umgebung erkunden. Asnwin hingegen waren die Strapazen der letzten Tage noch deutlich anzusehen, daher ließ er sich auf eines der Betten nieder und schnarchte schon selig vor sich hin als die anderen beiden noch nicht mal die Kammer verlassen hatten.


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Gemächlichen Ganges schritt Praan den engen Gang des Gesindetraktes entlang. Ein Page kam ihm entgegen und nickte ergeben zum Gruße. Der Geweihte des Praios war bei der Heroldin vorstellig geworden um eine Audienz zu erbeten. Da der Kronvogt gerade unpässlich war, wurde er auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet. Gleichmütig nahm der Geweihte dies zur Kenntnis. Diese Höflinge und ihre Etikette, Praan schüttelte nur den Kopf.

Schon vor der Tür ihrer Kammer hörte er das durchdringende Schnarchen Answins. Es zauberte ein Lächeln auf Praans Gesicht, schätzte er den Alten doch wie einen Vater. Auch die knarrende Tür riss den Schlafenden nicht aus seinen Träumen. Praan ließ sich auf einen der Stühle nieder. Er wollte gerade wieder aufstehen und sich ebenfalls auf eines der Betten legen, als sein Blick einen unscheinbaren Umschlag, der auf dem Tisch lag, streifte. Als er die Kammer verlassen hatte, war dieser noch nicht hier, da war er sich sicher.

Vorsichtig öffnete er den Umschlag und las:

Jäger, findet euch zur 2. Firunstunde im Großfirnbaldshof ein. Waidmanns Heil!