Geschichten:Die ersten Verstecke
Am nächsten Morgen wurden die Ritter und Soldaten früh geweckt, der Baron von Höllenwall wollte keine Zeit verlieren. Während die Helburger Soldaten das Lager abbauten ließ er Satteln und die Fußtruppen Aufstellung nehmen. Und mit den ersten Sonnenstrahlen marschierten die Verbündeten weiter.
Doch vorher kam es noch zu einer kurzen Unterredung mit den Greifenfurtern Adeligen: „Ich kann Euch versichern das auf Makalh Verlass ist, seit drei Götterläufen hat er sich als Späher und Kundschafter für die Helburg bewiesen. Er hasst seinesgleichen, aber zu eurer Beruhigung schlage ich vor das euer elfischer Begleiter mit Makalh zusammen vorausreitet und nach Spuren der Feinde Ausschau halten!“ Baron Malepartus beendete damit die Unterhaltung, die greifenfurter Barone konnten sich nun sicherer fühlen, da Makalh Mühen haben würde den kritischen Augen des Elfen zu entgehen.
Der Baron von Höllenwall besprach sich während dem Ritt eine Zeitlang mit der Burggräfin Ginaya und dem Junker von Gorsingen. Es galt nun für die Ordensritter und dem Adel voranzureiten und die bekannten Verstecke abzusuchen, während die Fußsoldaten unter der Führung der Burggräfin und des Junkers weiter in Richtung Ferkinatal marschierten. Dann ritt Malepartus zum Adel auf und rief den Wächter Sturmfels zu sich, um kurz die Lage und den Plan zu erläutern. Nach Makalhs Angaben und dem Wissen der Helburger gibt es bis zum nächsten Rastpunkt drei Verstecke, in denen ich im Sommer des öfteren Ferkinasbanden aufhalten. Die erste liegt in wenigen Meilen in einem kleinen steinigen Seitental, geeignet für Pferde, die nächste in ca. 15 Meilen in einer tiefen Klamm, hier wird man die Pferde zurücklassen müssen. Das dritte Versteck gilt als eines der größten auf dem Weg und liegt einige Meilen abseits der Passstraße. Zwei Täler führen dorthin so dass sich die Truppe teilen wird, um jegliche Flucht zu verhindern! Soweit der Plan! Die Fußtruppe wird es bis zum zweiten Versteck schaffen und dort dann das Lager aufschlagen, während die Reiter bis zum dritten Versteck vordringen und dann zum Lager zurückkehren, vorausgesetzt es passiert nichts Unvorhergesehenes.
Abwechselnd ritten immer sechs bis acht Ordensritter als Vorhut voraus, der Wächter Sturmfels hatte seine Mannen gut im Griff. Mit gehörigem Abstand folgten dann die restlichen Reiter. Da es die Passtrasse stellenweise ermöglichte, dann wenn sie durch Täler führte, wurde schneller geritten und das Fußvolk blieb bald zurück. Makalh und der Elf waren vorausgeritten, doch nach zwei Stunden kam dem Zug der Ferkina entgegen geritten.
Er ritt sofort zum Baron von Höllenwall und gurgelte in kehligem Tulamydia seinen Bericht hervor. Als er geendet hatte dreht sich der Höllenwaller mit einem Leuchten in den Augen um: “Firun und Rondra sind uns hold, im ersten Unterschlupf scheinen noch einige Ferkinas damit beschäftigt zu sein ihre Beute zu verpacken und diese alsbald zum Winterlager zu bringen. Der Elf bewacht den Ausgang, doch Eile ist angesagt den sie werden wohl bald aufbrechen.“
Schon meldeten sich die Ordensritter und der Wächter gab seine ersten Befehle, doch der Baron von Höllenwall hatte anderes im Sinn. „Haltet Eure Männer zurück, Wächter! Den ersten Schlag führt der Adel, ihr werdet schon noch zum Zug kommen. Laut unseren Späher sind es nicht mehr als vielleicht ein Dutzend, doch Vorsicht, jeder Barbar ist ein nicht zu unterschätzender Gegner! Also meine Adligen Brüder und Schwestern sammeln wir uns!“
Spannung und Erwartung lag nun in den Gesichtzügen der Adligen und ihrer Begleiter, eine gewisse Unzufriedenheit und unterdrückter Tatendrang bei den Ordensrittern. Für kurze Zeit herrschte ein leichtes Durcheinander bis die Gruppen sich gebildet haben.
Vorneweg der Baron von Gallstein und der Landvogt von Waldtreuffen, denen der Tatendrang die Gesichtzügen gefrieren ließ, ebenso angespannt die Greifenfurter mit ersten Gesichtern, stolz und fordernd blickend der Halhofer Sproß und Veriya von Gareth. Und ... ja und ... „WO BEI ALLEN GEHÖRNTEN STECKT DIESER 12MAL VERFLUCHTE JUNKER VON DRAGENFELS!“, brüllte mit hochrotem Kopf der Höllenwaller, als er gewahr wurde das der Junker fehlte und seine beiden Begleiter mit schuldbewusster Mine zu Boden schauten und die Köpfe einzogen.