Geschichten:Dramatische Entwicklungen im Praios und Rondra 1045 BF
Das Haus Gareth wird als Fehdepartei aktiv und bedient sich seiner königlichen Machtmittel, indem Graf Gerwulf in Grambusch zur Heerschau im Zeichen des roten Fuchses auf silbernem Madamal ruft – Wappen des Herrscherhauses, nicht des Königreichs. Zwar beruft sich die Marschallin auf Bodars Banner, aber offensichtlich ist, dass hier eine Kluft sichtbar wird zwischen dem Land und dem Herrscherhaus.
Korgond, wir hören Dich pochen!
Und was machen die Eslamsgrunder um Graf Malwarth? Die anderen Garether um den Großfürsten? Geben sie klein bei? Freuen sie sich über den neuen Grafen aus königlichem Hause?
Keineswegs, denn sie haben ja bereits eine Leitfigur aus königlichem Hause: den Großfürsten Sigman. Und mit ihm Graf Malwarth, der das alte Recht des Grafenhauses Grafenfels im Rücken hat. „An Legitimation fehlt es beiden keineswegs, nur an Legalität“, wie der Garether Rechtsgelehrte und Diener des Götterfürsten Aurentian von Luring gegenüber dem Herold kommentierte.
Aus der Feierwoche in Eslamsgrund, die Großfürst und Graf im Jubel der ersten Tage des Jahres abhalten wollten, wurde nichts, denn das fröhliche Turnier wurde schnell zur ernsthaften Waffenübung. Vor allem die Eslamgsrunder fühlten sich vom Hause Gareth düpiert und übergangen. Vorbei schon längst der Hader vergangener Tage: So geeint wie nun waren die Stände Eslamsgrunds schon lange nicht mehr. Wie es heißt, soll Seginhardt Raultreu von Ehrenstein, Säckelmeister des Eslamsgrunder Grafen und Oheim des resignierten Siegeshart, dem Roten Malwarth selbst den Weg zur Goldkammer gewiesen haben, um die Truppen Eslamsgrunds auszustatten. Die meisten Gefolgsleute des Großfürsten und des Roten Grafen hingegen waren auf Zahlungen aus der gräflichen Schatulle nicht angewiesen,
Denn wer ein Ross hat und ein ritterliches Herz, wer für Korgond und den Jungfuchs brennt, wer in der Fehde schon lange die Möglichkeit einer eindeutigen Haltung vermisst hat, reitet heuer so schnell wie der Wind gen Eslamsgrund, um sich dem Großfürsten anzuschließen und für das Recht des garetischen Adels gegenüber der übermächtigen und an Garetien ach so desinteressierten Kaiserkrone einzutreten.
Schnell schwillt das Heerlager an, das sich unter dem Banner von Großfürst Sigman versammelt hat. Beobachter sprechen von fast 400 berittenen Kämpfern und 1.000 Bewaffneten im Namen der Erneuerung. Es scheint, dass sich die größte Schlacht dieser Fehdejahre hier ankündigt, ausgerechnet zwischen Gareth und Gareth!
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