Geschichten:Dukatenreiter - Münzhandel
Königsstadt Wandleth, am Hofe des Grafen vom Schlund
Mit einem freudigen "Garoschem!" auf den Lippen betrat Wolfaran die Stube der Kämmerer der Grafschaft. Leicht angetrunken von den Bieren, die er mit Graf Ingramm geleert hatte führte ihn sein Weg zum gräflichen Kämmer Gregosch, den er ebenfalls bereits seid frühen Kindheitstagen kannte.
"Garoschem! Ka roboschan hortiman Angroschim! Da schau einer an, Du hier. Wohnst ja jetzt in der Nähe wie ich hörte." Wie bei den Zwergen üblich holte Gregosch erstmal ein paar kühle Schlunder Wiesenschlösschen.
Wolfaran lächelte leicht gequält. Er hatte heute gefühlt mehr Alkohol getrunken, als im ganzen letzten Jahr in Elenvina. Hui anstrengend, dachte er, aber seine Freunde waren so voll Freude ihn wieder zu sehen, dass er ihnen das Anstandsbier ... oder zwei... oder drei ... nicht verwehren wollte.
Mit einem lauten "Baroschem!" knallten ihre Bierkrüge zusammen. "Fortombla hortomosch! Glückwunsch zur Belehnung Deiner Garoschna Korhilda. Und schön Dich wieder in der Nähe zu haben."
"Danke, mein Freund. Ich bin leider wegen einer nicht so schönen Angelegenheit hier." Wolfaran war in Zeitnot, da musste er unfreundlich gleich zum Thema kommen.
"Väterchen Ingramm hat mir schon berichtet. Verprügelt haben sie Dich und Dir Dein Geld geraubt. Nur unehrbares Gesindel außerhalb des Schlundes. Habe ich Dir immer gesagt, mein Freund."
"Ach Gregosch, Du weißt ich wollte nie von hier fort. Wärst Du so lieb und zählst mir die Münzen ab. Damit wir unsere Gläubiger besänftigen können."
"Dein Freund Rogosch ist schon dabei, während Sein Vater gerade den Schuldschein fertigt."
Und noch einer, dachte der junge Ochse. Wasserburg war ein bodenloses Loch. Viel Arbeit lag vor ihnen, die Baronie zu entschulden.
"Und noch was Fläumling. Karoscha und ihre Schlägelschwinger werden das Geld zu den Söldner bringen, auf dass es nicht wieder abhanden kommt."
"Väterchen, ich kann sie mir nicht leisten."
"Karoscha sieht es als Freundschaftsdienst. Du weißt, dass sie eine Lebensschuld bei Deiner Mutter hat, nach den Vorfällen in Ongalosch. Sie sieht es als Teil der Abzahlung ihrer Schuld, die sich nicht mit Münzen bezahlen lässt."
Wolfaran prostete dem gräflichen Kämmerer dankend zu.
"Und ich hörte, Du musstest dem Grafen eine Gegenleistung versprechen."
"Was du alles hörst. Unglaublich das ist hier ja wie bei den Waschweibern am Darpat."
"Wir sind gesellig, da werden schon einmal Informationen ausgetauscht, Fläumling."
"Da magst Du recht haben, Väterchen. Der Graf hat mir Friedwart anempfohlen. Und ja, ich werde dem Grafen hin und wieder zu Diensten sein. Er hat mich als seinen Waffenkenner ausgebildet und so werde ich, wenn es meine Zeit zulässt, für ihn nach seltenen und wertvollen Stücken Ausschau halten."
"Ach deshalb hat der alte Haudegen den Knirps zum Ritter geschlagen. Guter Junge, der Friedwart, hat schließlich bei mir gelernt. Wird schon Deine Münzen beisammen halten."