Geschichten:Ein Brief, so klein gefaltet

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Verehrte Frau Obristin,
 
 
 
 
viele Grüße sende ich aus Garetien. Wir sind jetzt auf Burg Rudes Schild stationiert, wie Ihr vielleicht wisst. Euer Nachfolger, Herr Ugo von Mühlingen, hat sich hier zum großen Herrn gemacht. Pfalzgraf ist er jetze. Sein Zweiter ist der Illo von Rathsamshausen. das it ein mieser Schuft, einer, der die Götter gar nicht fürchtet. Er hat blutige Hände und ist ein schlimmerer Verbrecher als wie so mancher. Eine Schande ist es, dass der Illo hier den Zweiten macht, während man Euch in die Ödnis verbannt hat. Zehn von denen würde ich eintauschen, wenn Ihr nur einen Tag zurückkämet.

Der Lanze geh es soweit gut, aber es strömen zu viele Adlige ins Regiment. halten zu Gnaden, Ihr tragt ja auch Titel. Aber diese da, die da heute kommen, die tragen ein Von und sonst nix bei sich. Die Herrin Rondra und der Herr der Neun Streiche sollten sie sich einmal vornehmen und ihnen die Hammelbeine stramm ziehen! Und der Sturm führe in ihre Glieder und trüge sie auf das Schlachtfeld und das Brüllen Kor erfüllte ihre Herzen! So habe ich es jüngst meinen Leuten erzählt.

Frau Obristin, solche wie Ihr fehlen hier. Ein Übel, wie man Euch vor Gareth zugesetzt hat! Man tat Euch großes Unrecht. ich werde nie vergessen, wie Ihr mir an der Trollpforte anno 1003 den Pelz gerettet habt. Und ich bin froh, es Euch gegen die Orken vergolten zu haben. darum ja kenne als Einziger im Regiment Euren Aufenthaltsort.

Nun aber ändert sich etwas: Es scheint, dass die Dinge sich wieder zurecht rücken ließen! dass wir die Etappenhengste loswerden können und wieder hochgediente, verdiente Leute in die Ränge kommen, die ihre Orden nicht dem blauen Blut verdienen.

Bald schon wird der Marschall über das Reich kommen und mit Stumpf und Stiel das verrottete Zeuch herausreißen, das ganze Geschmeiß - vom Illo abwärts! Es ist ein Stimmung wie damals auf dem Hof in Wehrheim, als der Marschall uns spüren ließ, warum die Herrin des Sturms ihn ausgewählt hatte, uns zu führen!

Wir sind eine kleine Zahl, wenige nur, die sich auf die Ankunft des Marschalls freuen, der mit Löwinnengebrüll kommen wird! Wir haben alle die alten Wehrheimer Verbindungen, und wenn es soweit ist, dann werden wir das Blatt wenden, auf das unsere Banner wieder voll Stolz wehen können!

Ihr solltet dann wieder die Lanze führen, Frau Obristin! Es sind viele noch hier, die auf Eure Rückkehr hoffen. Ich schicke Euch einen meiner Kronenputzer - er ist als Soldat wieder ein guter Mensch geworden. Er soll unser Bote sein. Ihm könnt Ihr Antwort geben.

Lasst uns in eine neue Zukunft schauen!
 
 
 
 
Der Eurige B.

Ein Bote, kaum zurückgelehrt: »Sie ist gestorben, Hauptmann. Im Winter. Es war zu kalt und sie zu alt. Sie hat Eure Nachricht nicht erhalten. Tut mir Leid.«

Ein Briefschreiber: »Es ist gut, Alrik. Du bist ein schneller Reiter. Dafür sei Dir Dank. Nun hat’s die Bilsbrück auch gekostet, in der Verbannung. So eine Schmach! Das schreiben wir denen auch noch ins Soldbuch.«